Grubenkopf von Halblech


Publiziert von quacamozza , 15. Februar 2015 um 18:08.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:11 Februar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1150 m
Strecke:Halblech-Reiselsbergbrücke-Kenzenhütte-Bäckenalmsattel-Hirschwanghütte-Grubenkopf und zurück (29 km)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 6 1:25 000 Ammergebirge West Hochplatte, Kreuzspitze

Es ist schon ein Weg für die großen Sünder vor dem Herrn: der überlange und ab der Reiselsbergbrücke nicht mehr geräumte, 11,5 Kilometer lange Fahrweg von Halblech zur Kenzenhütte, der sich im Sommer so locker mit dem Mountainbike oder gar mit dem Wanderbus befahren lässt.

Allenfalls die Spuren des Schneemobils von der Bergwachthütte erleichtern im Winter das mühselige Tiefschneegestapfe. Am besten ist es daher, wenn die Schneehöhe gering ist.
Sollte der weitere Aufstieg ab der Kenzenhütte über den Bäckenalmsattel zum Grubenkopf so wie heute pulvrig und jungfräulich unverspurt sein, sind endgültig eine gute Kondition und viel Kraft im Quadrizeps gefordert.

Wer sich von diesen Rahmenbedingungen nicht abschrecken lässt, erlebt dann allerdings neben der großen Einsamkeit ein landschaftliches Erlebnis der Sonderklasse. Allein der Übergang von den sanften Waldkuppen zu den im Winter sehr einsamen Hochgipfeln der Ammergauer ist schon die Aufstiegsplage wert.



Zur Schwierigkeit:

Die schwierigste Passage ist der Steilhang über dem Bäckenalmsattel. Dieser ist bei guten Verhältnissen mit WT 4 zu bewerten. Schlussaufstieg zum Gipfel WT 3, oben oft große Wächten, die nach Osten überhängen. Bis zur Kenzenhütte leicht.

Außerdem ist die Lawinengefahr zu beachten. Heute sind bei LWS 2 noch zahlreiche kleinere Lockerschneerutsche zu verzeichnen, die zwar nicht lebensbedrohlich sind, aber die Aufstiegsspur verschütten und einen Übertritt zuweilen heikel werden lassen. Dasselbe gilt von der Querung dreier Rinnen über der Kenzenhütte. Das Gelände dort erreicht allerdings nur ein WT 3.


Zum Zeitbedarf:

Stramme 11 Std und 10 min droht das Winterwanderbuch der Allgäuer Alpen an. Das wäre zu dieser Jahreszeit ohne Stirnlampe nicht zu schaffen. Nur gut, dass es selbst bei nicht optimalen Verhältnissen doch nicht so lang ist.

Halblech-Reiselsbergbrücke: 40-45 min
Reiselsbergbrücke-Kenzenhütte: 1 Std 35 min
Kenzenhütte-Bäckenalmsattel: 35 min
Bäckenalmsattel-Grubenkopf: 1 Std 5 min 
Grubenkopf-Kenzenhütte: 55 min
Kenzenhütte-Halblech: 2 Std 5 min



Zum Routenverlauf gibt es nicht mehr allzu viel mitzuteilen. Deswegen beschränke ich mich auf die entscheidenden Passagen.

Durch das Halblechtal gibt es zwei Wege. Die Nordvariante ist Teil der Allgäuer Wandertrilogie. Von der Reiselsbergbrücke stehen ebenfalls zwei Möglichkeiten zur Verfügung, eine davon allerdings unmarkiert. Im Winter ist meist nur die Fahrstraße durch das Lobental einigermaßen vernünftig gangbar. An diese halte ich mich konsequent im Auf- und Abstieg, um das Zeitbudget einzuhalten und nicht auf meine obligatorische Stunde Gipfelpause verzichten zu müssen.

Von der Durchschreitung des Bockstalltobels am Ende des Lobentals sollte man bei viel Schnee und/oder Vereisung die Finger lassen und der Fahrstraße weiter folgen. Dasselbe gilt von der Wegvariante, die ab der Wankerfleckkapelle dem Kenzenbach bis kurz vor die Bergwachthütte folgt. Hier kann man viel Zeit verlieren.

Vom Bäckenalmsattel wird nicht direkt aufgestiegen, sondern man überquert die Scharte, dabei eventuell auf der anderen Seite einen Abstieg von einigen Höhenmetern in Kauf nehmen. Dann erst den steilen, vom Sattel unsichtbaren Hang und eine verschneite Felsstufe hoch, anschließend längere Querung nach Osten durch besagtes Lawinenrutschgelände.

Beim Abstieg vom Gipfel im kammnahen Bereich in der Südflanke ist bei tageszeitlicher Erwärmung Vorsicht geboten. Ein Abrutschen mit einer Gleitschneelawine dürfte keinen großen Spaß machen.








 


Tourengänger: quacamozza


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 15. Februar 2015 um 18:16
Starke Tour! Gratuliere! Bei diesen Verhältnissen vor allem auf Grund der Länge ne ordentliche Nummer. Freut mich das du dein Tourengebiet nun scheinbar langsam in Richtung meiner geliebten Ammergauer Alpen erweiterst. Da gibt es noch einiges zu tun.

VG Nico

quacamozza hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Februar 2015 um 18:30
Hallo Nico,

da hast Du wirklich recht - in den Ammergauern warten noch viele Ziele. Ich habe nur ein wenig Angst im Sommer, weil das Gebiet doch sehr überlaufen ist...und in die weniger bekannten Ecken zieht's mich erst mal nicht. Muss mir zunächst einen Überblick verschaffen. Aber die Gegend macht schon Spaß...

Lieben Gruß, bis demnächst
Ulf


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