Klopaier Spitze

Die kommende Woche werden wir in Graun verbringen. Da bietet sich die Klopaier Spitze gut an, um einen Überblick über das Gebiet zu bekommen. Der Weg ist durchgehend markiert und bis auf die letzten 250Hm auch nicht schwierig.
Gleich zu Beginn spazieren wir durch das Dorf Graun, das am Hang neu gebaut wurde, als die Ebene geflutet wurde und so der Reschenstausee entstand. Vom untergegangenen Dorf Graun sieht man nur noch den Kirchturm im See stehen.

Hinter dem Dorf führt uns die Wanderung über eine Weide mit Hochlandrindern. Aber schon bald wird es einsam und wir gewinnen nach und nach an Höhe. Vorbei an einem Wegkreuz und einigen Lawinenverbauungen, finden wir bei P.2231 ein weiteres Kreuz mit Picknicktisch und -bank. Von hier aus sieht der Grauner Berg erstaunlich nah aus, aber tatsächlich brauchen wir fast eine Stunde bis wir ihn auch erreichen. Der Grauner Berg heisst zwar Berg, hat ein Kreuz und ein Buch, ist aber trotzdem kein Gipfel. Ein schöner Aussichtspunkt ist er aber allemal. Von hier aus erblicken wir auch zum ersten Mal das eigentliche Ziel: die Klopaier Spitze.

Hinter dem Grauner Berg steigt der Wanderweg leicht ab und quert das Blockfeld zwischen 2500m und 2600m. So erreichen wir ein Schuttband, das auf der Ostseite der Klopaier Spitze herunterzieht. Und über dieses steigt der gut markierte und ausgetretene Weg auch an. Einige Stellen sind etwas abschüssig. Auch die Hände kommen noch zum Einsatz, kurz bevor wir den Gipfel erreichen. An einer Stelle hängt auch ein Seil.
Auf etwas mehr als 2900m kann es Mitte Oktober schon ziemlich kühl sein und ordentlich winden. Wir ziehen uns warm an und genehmigen uns das Mittagessen trotz Kälte und Wind auf dem Gipfel und erleben diese seltsame, einsame, spätherbstliche Stimmung, die man nur kennt, wenn man sie erlebt hat.

Bis zum Grauner Berg erfolgt der Abstieg auf der Aufstiegsroute. Dann folgen wir dem Wanderweg nach Südwesten, obwohl er sich gelegentlich verliert. Aber schon bald erreichen wir das Alpsträsschen, dem wir bis fast nach Arlund runter folgen (die obersten Kehren können abgeschnitten werden). Der letzte Kilometer verläuft dann wieder horizontal, ca. 60m über dem Seespiegel, zurück nach Graun.