Berglauf zur Klopaier Spitze 2917m

Für den Nachmittag sind Gewitter angesagt, so möchte ich rechtzeitig wieder im Hotel sein. Weil nach dem gestrigen Ruhetag mit Besuch des Messner Mountain Museums "Ortles" in Sulden die Beine wieder frisch sind, darf die Einheit dafür etwas zügiger sein. Ohnehin ist der Besuch der Klopaier Spitze Ehrensache, handelt es sich doch um den Hausberg von Reschen, unserem Feriendomizil.

Typischerweise startet man die Wanderung ganz unten in Reschen oder Graun. Ein günstiger gelegener Ausgangspunkt stellt auch der Parkplatz bei P. 1502 in Arlund dar, welcher genau zwischen den beiden Dörfern liegt. Selber fahre ich an dieser Stelle weiter die Strasse hoch bis P. 1722, das spart gut 200 wenig spannende Höhenmeter. Ursprünglich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, direkt durch die Runse des Klopaier Lochs aufzusteigen. Schwierig wäre das nicht, aber im Steilgelände und mit hohem Gras äusserst mühselig. Also halte ich mich an den Wanderweg, welcher bis weit hinauf der angenehm geneigten Alpstrasse folgt.

Auf ziemlich genau 2340m verlasse ich endlich die Strasse und steige auf schwachen Spuren über Weidegelände zum Grauner Berg (2556m) hoch, einer wenig markanten Weidekuppe. Man geniesst von hier einen schönen Blick zur bevorstehenden Klopaier Spitze sowie die benachbarte Plamorter Spitze. Mit wenig Höhenverlust quere ich zum Geröllfeld unterhalb des Gipfels. Es lässt sich an beliebiger Stelle passieren, aber den Markierungen folgend geht es definitiv am bequemsten. Nun steilt das Gelände wie angerührt stark auf. Der Weg bleibt bis ganz oben ansprechend und die Markierungen durchgehend. Vereinzelt werden die Hände benötigt, vor allem an der seilversicherten Stelle. Kurze Stellen sind etwas ausgesetzt, so auch der Gipfelfirst. Insgesamt eine stimmige T4. Nach genau 1:45 erreiche ich die Klopaier Spitze (2917m), direkt unter mir das Dörfchen Reschen. Und natürlich mag auch der Blick über den See hinaus bis zum Ortler zu begeistern. Kurze Pause und etwas Energie tanken für einen schnellen Abstieg, den ich - nach den gröbsten Hindernis im Gipfelbereich - grösstenteils rennend absolviere. Insbesondere auf der Alpstrasse geht das ganz zügig und derart in Fahrt sind meine Gedanken längst wieder beim nächsten Wettkampf...