Gruobli 2131m, Piz Calandari 2556m, Bruschghorn 3056m und Tguma 2416m


Publiziert von Sputnik Pro , 27. November 2014 um 21:26.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:23 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2150 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:Zirka 23km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Chur mit dem Bus entweder direkt oder ab Thusis nach Sufers. Thusis erreicht man ab Chur mit der Bahn.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Chur mit Umsteigen in Zillis mit dem Bus nach Wergenstein. Von Wergenstein zu Fuss (1 Stunde) oder mit dem Taxi hinauf auf zur Alpsiedlung Dumagns.
Unterkunftmöglichkeiten:Cufercalhütte (30 Plätze; für den Winterraum und Touren unter der Woche Schlüssel beim Hüttenwart erhältlich). Homepage www.cufercalhuette.ch ; Telefon 079 954 65 71.
Kartennummer:LKS 1:25000 Andeer (Nr. 1235)

EINE TOLLE SCHNEESCHUHTOUR.

Schon lange ist's her dass ich mit Christoph in den Bergen unterwegs was und so war es höchste Zeit wieder einmal gemeinsam etwas zu unternehmen. Ich freute mich auf die abwechslungsreiche Winterwanderung mit Tellern an den Füssen zusammen mit ihm denn es gab genenseitig viel Neues zu berichten. Abwechslungsreich war unsere Tour natürlich ebenfalls: Tolles Wetter, Übernachten und Kochen in einer alten Hütte des SAC, einen Hüttenberg zum Herumkraxeln, einen aussichtsreicher Dreiausender, zwei geschenkte Gipfel und ein Fund eines verendeten Steinbocks.

Allgemeines zum Bruschghorn

Das 3056m hohe Bruschghorn liegt in den Albulaalpen im Kanton Graubünden. Es ist der höchste Gipfels eines 2,2km langen Grates der etwa von Süden nach Norden verläuft. Der südlichste Gipfel des Grates ist das Schwarzhorn (3032m), gefolgt vom Gelbhorn / Piz Mellen (3235,9m). Das Gelbhorn ist vom Bruschghorn durch eine etwa 80m tiefe Scharte getrennt, beide Gipfel stehen 1,1km auseinander. 680m nördlich vom Bruschghorn ist zudem noch sein 3044m hoher Nordgipfel.Das Bruschghorn selbst ist sehr selbständig, seine Schartenhöhe beträgt 577m ind die Isolation 13,8km. Der Gipfelkamm fällt nach Westen in über 1000m hohen Steilwänden ins Safiental ab. Im Osten, aus dem Schons-Tal steigen die Hänge sanfter an, deshalb sind die Distanzen aus dem Schons bis zu den Gipfeln viel grösser als vom Safiental. Die Besteigung aus Osten ist eine alpine Wanderung (Schwierigkeit T3). Wegen den grossen Distanzen wird das Bruschghorn eher selten besucht, am ehesten noch mit Ski im Winter (Schwierigkeit ZS-).

Tourenbericht

Teil 1: Hüttenaufstieg über die Gipfelkuppe Gruobli

Im ersten Teil des Aufstieges nahmen wir es bewusst gemütlich da wir früh dran waren. So spazierten wir von Sufers über ein Fahrsträsschen an Stelle des Wanderweges die ersten 470 Höhenmeter durch den Dorfwald zu den Alphütten Foppa hinauf. Hier rasteten wir in der wärmenden Herbstsonne. Im Aufstieg nach Foppa hatte es noch wenig Schnee, so dass wir noch keine Schneeschuhe brauchten. Von Foppa aus ging es nun jedoch mit Schneeschuhen weiter. Zuerst folgten wir noch kurz einer Spur bis P.1932m, danach Spurten wir selbst über die Kuppe P.2019m und einem steileren Hang hinauf zum Hügel Gruobli. Ein erstes Gipfelchen hatten wir nun schon im Sack. Nordseitig von Gruobli ging es kurz wieder bergab und wir trafen erneut auf Spuren denen wir wieder folgten. Ziemlich direkt stiegen wir einen Hang hinauf zur Alpebene Versais. Auf der Alpebene legte sich die Neigung schnell zurück und wir traversierten zur Cufercalhütte hinüber. Dort waren schon drei Italiener am Mittagessen. Natürlich brannte das Feuer im Ofen schon und konnten uns rasch eine feine Steinpilzsuppe kochen. Die Italiener genossen das Wetter mit Pasta und Wein und machten sich danach wieder auf den Rückweg ins Tal. Nachdem wir gegessen hatten war es erst Nachmittag und wir entschieden und dem zackigen Hüttenberg einen Besuch abzustatten.

Teil 2: Piz Calandari

Ziemlich genau in Norden steht über der Cufercalhütte der Piz Cavlandati. Zum Gipfel sind es exakt 171 Höhenmeter von denen die ersten beiden Drittel eine steile Flanke sind. So weit es ging liefen wir mit Schneeschuhen direkt den Hang hinauf zu einem markannten Couloir. Dort deponierten wir diese und stiegen in bestem Trittschnee zum Grat hinauf. Hier sahen wir schon das Holzkreuz das auf einer Felskanzel unterhalb des Gipfels steht. Zuerst südseitig um eine Fels herum, anschliessend eher auf der Nordseite stieg ich zum Kreuz. Unter dem Schnee hatte es teilweise Platten oder Löcher so dass jeder Schritt geprüft werden musste. Vom Holzkreuz wühlte ich mich über den Grat und stand bald darauf auf dem höchsten Punkt. Christohph kam bald nach und wir genossen die Aussicht zum Bruschghorn wohin es am nächsten gehen sollte. Rasch waren wir nach dem Gipfelerfolg wieder zurück in der Hütte wo wir unser Abedessen kochten.

Teil 3: Bruschghorn

Der Aufstieg zum Bruschghorn ist im Mittelteil ein Auf und Ab so dass die Tour für Schneeschuhe sicher geeigneter ist als mit Ski. Als wir um 5 Uhr vor die Hütte traten um nach dem Wetter zu sehen war es sternenklar. Doch erstmals gab es ein Frühstück und heisser Kaffee. Eine Stunde später begannen wir mit dem Aufstieg zur Farcletta digl Lai Pintg. Ich spurte den ersten Aufstieg und wir erreichten während der  Dämmerung den Übergang wo wir eine kurze Rast machten. Nun ging es ein grösseres Stück bergab über die tief eingeschneiten Nordhänge der Pizzas d'Anarosa bis über das Osstufer des Lai Grand. Von dort spurte Christoph weiter und es ging in mehreren kleinen Auf- und Abstiegen die Zeit kosteten zur Schwemmebene Plan Darmeras wo wir nun nochmals eine Pause auf etwa 2360m machten. Das nächstes Teilstück ist nun der Aufstieg in den 2770m am Beginn des Bruschghorn Ostgrates. Wieder übernahm ich das Spuren das nun an den Sonnenhängen etwas genütlicher war. Vom P.2611m übernahm wieder Christoph die letzten, nun steileren Meter und wir erreichten den Grat auf etwa 2800m. Wir entschieden über den Grat zu gehen da es hier sicher weiger tiefen Schnee hat. Einzig der Aufstieg über einen steilen Aufschwung oberhalb P.2819m war mühsam und Christoph wühlte sich durch den Tiefschnee. Die Überschreitung des Vorgipeels P.2962m und der finale Gipfelaufstieg waren dann wunderschön! Die Aussicht vom Bruschghorn war phantastisch, besonders Eindrücklich ist der Tiefblick ins Safiental. Besonders schön fanden wir, dass wir den Berg noch unverspurt antrafen und ihn keine anderen Tourengänger an diesem Tag besuchen wollten.

Teil 4: Abstieg und Besuch vom Hügel Tgumen

Auf gleichen Weg gelangeten wir zuerst wieder in die Lücke unter dem Grat. Nun wollten wir die Felsen des Piz Tufs südseitig umgehen um auf etwas 2500m die Alpweide "Sur Tuf" zu erreichen. Die Traverse  war mhsam zu begehen da die Schneeschuhe Stollen wegen dem Nasschnee bildeten. Unter dem Nasschnee war eine harte Schicht so dass wir üfters ins Rutschen kamen. Unterwags jubelte mein Kollege plötzlich. Er hatte einen toten Steinbock entdeckt und wollte seinen Kopf mitnehmen. Den Kopf vom Rückgrat abzutrennen war aber ein hartes Stück Arbeit da Sehnen und Haut noch vorhanden waren. Sein Rucksack sah übrigens danach recht lustig aus mit den zwei grossen Hörner. Mit müden beiden und einer gefühlten ewigs langen Wanderung erreichten wir schlisslich den Aussichtspunkt Tguma wo wir ein letztes mal eine Trinkpause machten. Ein grosser Teil unserer begangenen Tour war nun nochmals sichtbar. Bald gings wieder steiler bergab und wir erreichten schliesslich die Alp Dumagns wo wir von einem Ferienhausbesitzer Armin zu einem Bier eingladen wurden. Freundlicherweise fuhr er uns soglich mit dem Auto nach Mathon so dass wir uns die letzten Höhenmeter Abstieg sparen konnten. Fazit: Es war ein gelungenes Bergwochenende und die Wintersaison kann von mir aus so weiter gehen!

Genaue Route: TAG 1: Sufers - P.1474m - P.1561m - Dorfwald - Tunnel P.1727m - Foppa - P.1932m - P.2019m - Seeberge - Gruobli - Versais - Cufercalhütte - Piz Calandari - Cufercalütte. TAG 2: Cufercalhütte - P.2404m - Schmalzwang - Farcletta digl Lai Pintg - P.2475m - Lai Grand oberhalb Ostufer - Plan Darmeras (etwa 2360m) - P.2611m - Sattel östlich P.2806m - P.2819m - P.2962m - Bruschghorn - P.2962m - P.2819m - Sattel östlich P.2806m - P.2512m - Sur Tuf - P.2404m - Tguma - P.2300m - P.2208m - - P.2020m - Tgavugl - Dumagns.

Tourengänger: Sputnik
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 29. Dezember 2014 um 13:32
toller Saisonauftakt - Gratulation!

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2014 um 08:24
Danke Felix... hoffenlich gibt 2015 ein erfolgreiches Bergjahr!

LG, Andi


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