Stockflue, Rigi Hochflue über die Südwand, 1698m

Das Wetter war heute in den Zentralschweizer Alpen eher unbeständig. Deshalb wollte ich heute nicht zu hoch hinaus gehen. Die Rigi Hochflue ist schnell erreicht und bietet spannende Kraxelei und schöne Ausblicke über den Vierwaldstättersee. Die Route über die Südwand war neu für mich, was die Spannung erhöhte. Um wieder fit zu werden startete ich auf Seehöhe, ging über das Bützi auf die Stockflue. Danach ging ich über die Südwand auf die Rigi Hochflue und machte den gesamten Abstieg runter nach Südosten.

Als info für die Südwandroute diente mir der hervorragende Bericht von Bergmuzza, der die Route sehr schön mit Fotos beschrieben hat. An dieser Stelle vielen Dank.Der Einstieg in die Südwand ab Egg habe ich heute gut gefunden. Der Pfad ist so deutlich, dass man ihn kaum verfehlen kann. Weiter oben, gleich nach dem Klettersteig, hatte ich jedoch Mühe den Weg zu finden. Ich bin einer Bachrinne gerade nach oben gefolgt bis an die Felswand. Dort sah ich keinen Weg mehr und musste wieder absteigen zum Klettersteig. Dort traf ich auf zwei Kletterer, die mir anschliessend den richtigen Weg zeigten. An dieser Stelle vielen Dank dafür! Nach dem Klettersteig geht es bald einmal nach links, auf einem gut sichtbaren Pfad. (Eigentlich kaum zu verfehlen). Man umgeht dort die erste Felswand links herum.

Trotz der Südausrichtung, waren die Pfade feucht. In der Südwand hat mich das nicht gestört, da ein grosser Teil des Weges mit Seilen gesichert ist.

Den kurzen aber knackigen Klettersteig habe ich ein bisschen unterschätzt. Ich wollte zuerst ohne Sicherung einsteigen, war dann aber doch froh, mich für das Gstältli und eine Daysie-Chain entschieden zu haben. So konnte ich an heiklen Stellen kurz eine Sicherung einhängen, den Schritt machen und dann wieder aushängen. Ich denke, wer das erste Mal hier durch geht, sollte sich sichern. Wenn man dann später wieder einmal kommt, kann man immer noch entscheiden, ob man sichern will oder nicht.

Die beiden Kletterer, die ich getroffen habe, stiegen locker, ungesichert den Klettersteig hoch. Es ist also durchaus ungesichert machbar.

Dieser Aufstieg gilt als Steinschlaggefährdet. Ich trug deshalb einen Helm.

Trotzdem der Weg durch die Südwand ganz klar ist, habe ich ihn nicht auf anhieb gefunden und war froh, um die Hilfe der beiden Kletterer. Für mich heisst das, das nächste Mal die Tour sauberer zu planen, die vorhandenen Infos genauer zu studieren. In das Gelände, in das ich nach dem Klettersteig gelaufen bin war eher heikel und bedurfte hoher Konzentration. Eigentlich hätte ich schon früher merken können, dass dies nicht der richtige Weg ist. Das nächste Mal werde ich früher umkehren und versuchen herauszufinden, wo ich den Weg verlassen habe.

Überrascht hat mich ein bisschen der Klettersteig. Die Bügel im Fels sind gross und fast wie eine Leiter. Trotzdem kann man nicht einfach so durchsteigen. Hie und da muss man sich sehr konzentrieren.

Schöne Tour, vor allem an Tagen mit unsicherem Wetter. Da die Wand südexponiert ist, ist ein Durchstieg ganz früh oder spät im Jahr denkbar.