Monte Prosa (2738m) & Pizzo Fortünéi (2811m)


Publiziert von أجنبي , 22. Juni 2014 um 23:02.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:21 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Centrale   Gruppo Pizzo Lucendro   CH-UR 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Gotthardpass – P. 2144 – Capanna della Prosa – P. 2723 – Monte Prosa – Bassa della Prosa – P. 2654 – P. 2782 – Pizzo Fortünéi – Mottoni – Alpe di Fortünéi – Cassinetta – P. 2167 - Gotthardpass
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Gotthardpass
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Auto ab Gotthardpass
Kartennummer:LK 1:25.000: 1231 Urseren, 1251 Val Bedretto

Vor drei Jahren kraxelte ich zum letzten Mal in der Bergwelt nordöstlich des Gotthardpasses herum. Damals ging's *vom Pizzo Centrale zum Gloggentürmli und dann das Guspis hinunter nach Hospenthal. Diesmal wollten Kollegin C. und ich – inspiriert durch *diesen und *diesen Bericht sowie den neuen SAC-Alpinwanderführer „Gotthard“ (p. 94ff) – auf den Monte Prosa. Danach planten wir eine Kraxelei über die ganze Bergkette bis zum Blauberg.

 

Da il mio fratello ebenfalls in der Gegend unterwegs war, konnten wir die Mitfahrgelegenheit nutzen und um 8 Uhr auf dem Gotthardpass starten. Auf dem Strässchen liefen wir Richtung Lago della Sella und versifften prompt den richtigen Aufstieg zum Südgrat. Er beginnt beim Bach kurz vor der Capanna della Bolla. Unseren Fehler bemerkten wir erst kurz vor dem Staudamm. Zu träge, um zum Bach zurückzukehren, wählten wir die Steilgrasvariante. Mit dem Pickel bewaffnet (was nicht unangenehm war...) kraxelten wir straight up zur Capanna della Prosa. Wir empfehlen diese Variante nicht zur Nachahmung.

 

Vom Hüttchen aus wählten wir die direkteste Variante hoch zum Ostgipfel des Monte Prosa (P. 2723), also jene über den SO-“Grat“. Hier war das Gelände besser gestuft und etwas weniger steil als weiter unten. Auf diese Weise konnten wir auch diverse Steinwild-Familien umgehen, welche am NO-Grat die Morgensonne genossen.

 

Oben angekommen, erblickten wir zum ersten Mal den Gipfel. Der Grat sah aus dieser Perspektive relativ happig aus. Bei P. 2723 angekommen, traten wir ins Leere. Hier direkt vom Ostgipfel abzuklettern, schien uns etwas gewagt. Deswegen wichen wir in die Nordflanke aus, wo's über Schnee und etwas brüchigen Fels zurück auf den Grat ging. Für Kollegin C. war dort fertig. Zu sehr machte sich bei ihr eine zumindest geprellte Rippe bemerkbar. Ich kraxelte derweil weiter zum Hauptgipfel, den ich um 10 Uhr, also zwei Stunden nach Abmarsch, erreichte.

 

Zurück über den Grat und nordseitig am Ostgipfel vorbei, Kollegin C. wieder getroffen und runter ging's über den NO-Grat (Gehgelände) zur Bassa della Prosa. Für den weiteren Aufstieg zum Pizzo Fortünéi könnte man Richtung Alpe della Prosa ausweichen, doch wählten wir die Route direkt über den S-Grat (also via P. 2630 und P. P. 2654). Hier durften wir ab und zu die Hände aus dem Hosensack nehmen, die Kraxeleien waren aber von der einfachsten Art und nirgends auch nur im Ansatz ausgesetzt. Bei P. 2782 angekommen, galt es ein letztes Schneefeld zu überwinden und schon waren wir auf dem Gipfel. Dies um 11.20 Uhr, also 1h 15min nach Abmarsch auf dem Monte Prosa.

 

Hier war klar, dass wir C.'s Rippe zu Liebe die Tour abbrechen würden. Dass es noch für das 12.40-Postauto reichen würde, bezweifelten wir. Um 11.35 Uhr zogen wir los – dies auf der direktesten Route, sprich: via Mottoni durch recht steiles, aber gut gestuftes Gelände, stets links (also südlich) des Bachs, der zur Alpe di Fortünéi hinunter fliesst. Schon recht bald erreichten wir die Alp und zogen zügig weiter via Cassinetta zum Gotthardpass. Von weitem sahen wir das Postauto, dessen Abfahrt sich tatsächlich um einige Minuten verspätete. Ein kurzer Run reichte nicht: das Postauto fuhr vor unserer Nase ab. Gut, dass Brüderchen in der Nähe und auch bald von seiner Tour zurück war und uns nach Hause kutschierte.

 

PS: Auch auf dieser Tour fiel mir auf, dass die Munggen südlich des Monte Prosa uns nie verpfiffen, während die nordseitigen Murmeltiere schon aus weitester Distanz ihre Verwandschaft lautstark vor den Eindringlingen warnten.


Tourengänger: أجنبي


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