Monte Prosa - Pizzo Canarisco - Posmeda - Giübin


Publiziert von ᴅinu , 3. Juni 2021 um 19:07.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 3 Juni 2021
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Centrale   CH-UR   Gruppo Pizzo Lucendro 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1257 m
Abstieg: 1257 m
Strecke:17,5 km

Meine letzte Skitour liegt bereits mehrere Wochen zurück, die Verhältnisse in den Bergen waren mir einfach zu Risikohaft. Bestätigt wurde mir dies auch durch den Tod eines mir bekannten, gut ausgebildeten Tourenleiters vor zwei Wochen am Piz Russein. Er verriet mir erst noch vor kurzer Zeit, dass er meine Berichte oft für seine Tourenvorbereitung sichtet. Der Tödi / Piz Russein steht auch bei mir noch auf der Projektliste, die verschiedenen Routen am Tödi bin ich seit Jahren am beobachten / recherchieren. Die Nachricht kam erschlagend - Den Angehörigen dieser zwei jungen Männer wünsche ich viel Kraft.

Gestartet bin ich heute auf dem Gotthard Pass. Zuerst nahm ich mir den Monte Prosa vor. Für die Querung kurz vor dem P.2214 sowie dem Gipfelgrat braucht man gute Verhältnisse. Der Schnee war am Gipfelgrat bereits aufgeweicht bzw. konnte in der Nacht nicht gefrieren. Im Uhrzeigersinn wandert man zum Bassa della Prosa hinauf, von wo man den steilen Gipfelhang dem Grat entlang quert. Vom Gipfel hat man ein tolles Panorama - ein sehr toller Berg! Zurück beim Skidepot, welches man am besten kurz vor dem Gipfel macht, fuhr ich mit den Skiern zurück zum Basso della Prosa. Die Einfahrt in den Hang macht man am sichersten beim tiefsten Punkt dieses Passes. Ich bin bei der ersten machbaren Möglichkeit in den noch langen und steilen Hang gefahren. In der Abfahrt hatte es ab der Mitte bereits mehrere Felsinseln - Ideale, natürliche Lawinenverbauungen :-) Begrüsst wurde ich von mehreren Murmeltieren und einem Rudel von Steinböcken, die es sich beim Cascina della Prosa gemütlich machten. Vom Bericht von Bergamotte wusste ich, dass ich die Staumauer anpeilen kann und so direkt absteigen kann, was mir auch gut gelang. Bis auf ein 20 Meter breites Grasband konnte ich durchgehend hinunter fahren - Es lohnt sich den Bereich von cirka 50-100 Meter von der Staumauer entfernt zum Stausee abzufahren.

Über die Staumauer musste ich die Skier tragen, am anderen Ende geht es gleich zur Sache, links weg findet man ein ideales Aufstiegscouloire. Da ich zuerst den Pizzo Canariscio besuchen wollte, musste ich mir eine Spur legen. Der Schnee war bereits ziemlich nass & weich was mehr Kraft fordert. Bei der Gipfelrast vom Pizzo Canariscio entdeckte ich wieder mehrere Steinböcke, welche in den aperen Südhängen die Sonne genossen. Mit einem sicheren Abstand zur Wechte wanderte ich nun mit den Skiern dem Grat entlang zum Posmeda, wo ich mich auf dem Gipfel mitten im Whiteout befand. Dank Steinmännern war es kein Problem den korrekten Weg zum Giübin zu finden. Vom Posmada muss man nämlich zuerst wieder einige Schritte zurück marschieren, bevor man den Giübin anpeilen kann.

Der Giübin war auch nicht gespurt - alle Personen die ich gesehen habe sind noch vor dem Giübin umgekehrt - vermutlich aufgrund der Wolke die den Gipfel eindeckte. Der Giübin ist der erste Gipfel in der begangenen Reihe, welcher sich mit seinem Westgrat in den Weg stellt, teils Aper und mit kurzen Steilstufen. Auf den Aperen Stellen habe ich die Skier getragen, bei den Steilstufen bin ich jeweils auf die nördliche Seite ausgewichen. Auf dem Giübin stand ich zum zweiten Mal dieser Tour im Whiteout. Die Wolke verreiste auch nicht während meiner Mittagspause. Ohne die Aussicht vom Giübin geniessen zu können, stieg ich wieder auf die Skier und genoss die Hänge vom Gipfelaufbau. Danach folgte ein mühsames fortbewegen im Nassschnee. Vor allem die Ebene bei P.2521 ist eine wahre Durststrecke. Die Freude war gross, als ich den Laghetti degli Ovi und den weiterführenden Abfahrtshang sah. Zurück bei der Staumauer musste ich die Skier zum zweitletzten Mal tragen. Denn das Zwischenstück nach der Staumauer bis P.2143 konnte ich wiederum abfahren, bevor ich auf der asphaltierten Strasse zurück zum PW wanderte.            

Tourengänger: ᴅinu


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Kommentare (1)


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Daniele66 hat gesagt:
Gesendet am 3. Juni 2021 um 21:02
Bel giro Complimenti Daniele66


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