Es ist aussichtslos auf dem Wachsbichel


Publiziert von schuhlos , 3. Mai 2014 um 17:24.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 1 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Naturrodelbahn bei Unterammergau
Kartennummer:DAV BY 7 Ammergebirge Ost

Donnerstag, 1. Mai, morgens um halb fünf, ohne Wecker wach. Aber ich brauch gar nicht aufstehen, den plätschernden Regen höre ich sogar noch, wenn ich meinen Kopf unter die Bettdecke stecke. Eigentlich wollte ich ja auf einen schönen Berg im Graswangtal, aber bei dem Regen? So gut soll das Wetter eh nicht werden. Und es wäre doch schade, wenn einem ein so schöner Berg nur wegen des schlechten Wetters nicht gefallen würde. Als noch mal rumdrehen.

Donnerstag, 1. Mai, morgens um halb acht, ohne Wecker wach. So sehr ich mich auch anstrenge, ich kann keinen Regen mehr hören. Raus aus den Federn und nachschauen. Tatsächlich es regnet nicht mehr und ich glaube sogar ganz vereinzelt kleinste bläuliche Flecken am Himmel zu sehen.

Der schöne Berg im Graswangtal ist abgehackt, gegen Mittag soll ich wieder zu Hause sein, so ist´s ausgemacht mit meiner Frau. Also muss schnell ein schnelleres Ziel her.

Nach meiner Tour auf den mittleren Wachsbichel http://www.hikr.org/tour/post76609.html nehme ich mir den (großen) Wachsbichel vor. Ausgangspunkt wie damals ist an der Naturrodelbahn bei Unterammergau. Nach einiger Zeit auf dem Weg entlang der Scherenauer Laine, geht’s fast durchgehend weglos bis zur Seekapelle. Dieses Stück könnte man jedoch ohne weiteres auf Umwegen auf breiten Forstwegen umgehen.

Von hier ein kurzes Stück auf einem alten Forstweg und dann wieder weglos über den Nordostrücken zum Gipfel. Wie der Mittlere Wachsbichel steht auch auf dem Großen kein Gipfelkreuz. Ein alter Grenzstein markiert den vermutlich höchsten Punkt.

Auch bei bestem Willen kann man den Gipfel einfach nur aussichtslos nennen. Lediglich in Richtung Süden sieht oder ahnt man durch eine Lichtung ein Stück vom Aufstieg über die Kuhalm zum Teufelstättkopf.

Nach kurzer Rast beschließe ich, nicht den gleichen Weg zurück zu gehen, sondern weiter Richtung Kuhalm und von dort zurück nach Unterammergau. So wird das ganze noch eine schöne Rundtour.

Ein letztes Päuschen gönne ich mir am Speichersee. Wie ich da so sitze und feststelle, dass der See eisfrei ist kommt mir eine Idee, die natürlich auch umgesetzt wird: Saisoneröffnung am Badesee.

Für mich war es trotz der fehlenden Aussicht, des zwar akzeptablem, aber teilweise auch nebligen Wetters und der nicht allzu üppigen Höhenmeter eine schöne Tour. Es war einsam und ruhig (erst unterhalb des Speichersees sind mir andere Bergsteiger begegnet). Ich hatte Zeit und Muße mir viele kleine (oder sind es doch eher Große?) Wunder der Natur anzuschauen. Ich war ein paar Stunden an der frischen Luft und bin als zufriedener Mensch heimgekommen.

Hinweis:
  • Über weite Strecken geht die Tour weglos durch Wald und Wiesen, ein wenig Orientierungssinn ist hier auf jeden Fall gefragt (Darum auch T3).
  • Vorallem zwischen dem Wachsbichel und der Kuhalm ist es milde ausgedrückt recht feucht. Empfehlung deshalb entweder gleich Barfuß oder mindensten knöchelhohe Schuhe - alles andere gibt ganz sicher nasse Socken.

Tourengänger: schuhlos


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