Schneeschuhtour auf die Faltschnalalm


Publiziert von TomClancy , 23. März 2014 um 17:10.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 Februar 2014
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 280 m
Abstieg: 280 m

Zum Abschluss unserer Südtiroler Ferien darf es nochmal was Schönes sein. Unser Weg führt und nochmal ins hochwinterliche Pfelden.

Wir sind noch nicht recht angekommen, da heulen im Dorf die Sirenen los. Wir schauen uns etwas ratlos an: ein lokaler Brauch, eine Lawinenwarnung, ein Staudammbruch? Vor unserem geistigen Auge spulen wir unsere Notfallpläne ab. Sekunden später dann die Auflösung: da braust ein braungebrannter Skilehrer heran und wirft seine Skis achtlos in den Schnee, ein Bahnangestellter kommt auf dem Schneetöff angerast und auch aus den umliegenden Häusern eilen Männer zum zentral gelegenen Feuerwehrmagazin. Ein Jeep mit Anhänger verlässt schnell das Magazin und bald darauf kehrt Ruhe im Dorf ein. So setzen wir unseren Weg fort.

Nachdem ich zwei Tage vorher den Einstieg zur Faltschnalalm verpasst habe, gelingt es uns nun zu zweit, den richtigen Weg zu finden und schon bald steigen wir auf einer guten Spur durch lichten Lärchenwald auf. Einmal kreuzen wir noch die Skipiste. Ansonsten sind wir ganz allein und geniessen die Stille. Das Wetter ist wechselhaft: mal schneit es ganz leicht, mal scheint die Sonne, gelegentlich ziehen auch ein Paar Nebelfetzen vorbei. Nach einem unschweren, abwechslungsreichen Aufstieg erreichen wir die Faltschnalalm. Windgeschützt verzehren wir unser Picknick und trinken unseren Tee. Wir beschliessen, nicht umzukehren, sondern die Rundwanderung fertig zu machen und beginnen mit dem Abstieg nach Lazins. Der Abstieg ist nicht ganz so einfach wie der Aufstieg, gilt es doch einige steile Tobel zu traversieren, die auch potentielle Lawinensturzbahnen sind. Zudem ist das ganze steiler als der Aufstieg und aufwärts wäre es wohl eine ziemliche Wühlerei. So können wir mit etwas Vorsicht, aber ohne grosse Anstrengung, nach Lazins absteigen. In Lazins kehren wir in der gemütlichen Gaststube ein und lassen uns neben dem Kaffee auch einen Enzian servieren. Auf dem Winterwanderweg geht es anschliessend zurück ins Dorf. Gedanklich war ich natürlich zwischenzeitlich immer wieder bei meinen Feuerwehrkameraden. Auf der Rückfahrt sahen wir dann, was geschehen war: kurz vor Pfelden war ein Stall in Brand geraten und total abgebrannt. Die hochwinterlichen Verhältnisse hatten den Einsatz wohl nicht einfach gemacht: der Wassertransport mit den 110er-Schläuchen über mehrere Hundert Meter war auf jedenfall eine Herausforderung gewesen.

Die Rückfahrt nach St. Leonhard nutzten wir für einige Fotohalte. Neben den landschaftlichen Reizen studierten wir auch den Willen zur Eigenständigkeit: ein Haus an der Passstrasse ist mit allen möglichen Autonomiebekundungen versehen, so dass jeder realisiert: Südtirol ist nicht Italien.

So rundet ein gelungener Ausflug unsere Ferien im Südtirol ab: Wer weiss, vielleicht kommen wir mal wieder?

Beschreibung im On-Line Reiseführer sentres.com

Tourengänger: TomClancy, Akelei


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