Auf Hütten und Almen im Talschluss über Pfelders
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Erneut in Pfelders,dem hochalpinen Bergdorf versteckt im allerhintersten Passeiertal..
Eine unfassbare schöne Bergperle auf 1632 Höhenmeter ,insbesondere im Hochsommer. Schwitzen und stöhnen die Südtiroler in den Talkesseln von Bozen und Meran bei 35 Grad lässt es sich fein leben dort oben bei den Pfelderern, maximal 25 Grad sind es im Maximum und nächstens kühlt es fein herunter. Nachts lässt es sich daher auch gut schlafen.Oder..Ist ja auch egal,jedenfalls,nachts wird angenehme Kühle geboten,für was auch immer.
Genug der Pfeldersreklame..
Der Fokus sitzt heute auf den wunderschönen Almen und Hütten im Talschluss hinter Pfelders, eine gewaltige und atemberaubende Tour. Versprochenerweise bleibt abends ein unvergessen schöner Tag für das Langzeitgedächtnis.Ein Herzensanliegen,ich mag die Leute dort oben,ausnahmslos.
Sollte im Internet mal Negativkritik zu einem der nachfolgend besuchten Almen und Hütten aufscheinen ist es meist kompletter Unsinn, da lehne ich mich weitestmöglich aus dem Fenster.Eigentlich diskutier ich gern und höre auch mir auch freudig andere Meinungen an.Aber hier nicht,nein.Wo immer du bei den beschriebenen Hütten und Almen einkehrst werden die dortigen Betreiber und das Personal das Bestmögliche leisten.
Schlichter Rat:Ruf doch einfach nett in den Wald herein und geniesse das Echo..
Ein Persilschein für alle Alm-und Hüttenbetreiber in der gesamten Terxelgruppe sei hiermit ausgestellt:
Die sind allesamt und ausnahmslos Bergfreunde vor dem Herrn und wenn man ihnen freundlich und respektvoll begegnet kommt das Doppelte an Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit zurück.
Zurück zu unserer schönen Tour durch das Pfelderer Tal.
Den Auftakt bildet eine 4 Kilometer lange und aussichtsreiche Forststrasse welche sich in Richtung Talschluss windend an der Lazinser Alm endet. 250 Höhenmeter sind überwunden, zu Fuss eine gute Wegstunde,mit einem Rad gute 45 Minuten.Faulpelze nehmen ein Elektrorad und gleiten in 15 Minuten anstrengungsfrei hinauf.
Nachdem mein Elektrorad auf der Lazinser Alm gut eingeparkt ist schliessen sich steile Serpentinen auf den nächsten 500 Höhenmetern an, einige hundert Meter rechterhand weiter fressen sich Minibagger und fleissige Wegbauer durch Weide und Fels,dort entsteht der neue Weg zur Stettiner Hütte,soll den steinschlaggefährdeten "alten" Weg ablösen.
Der "neue" Weg ist definitiv nicht Rad-Geeignet, der alte Steig ist hochfrequentiert mit diesen grenzwertig vernünftigen Bergsportlern. Hoch muss doch zu 75 % der Strecke geschoben werden und herunter ist es eine brutale Hoppelei über Fels, mir bleibt diese üble Quälerei rätselhaft.
So ab 2500 Höhenmeter öffnet sich das Tal etwas und der Weiterweg verläuft durch urtümliches Felsgelände.
Die Seele baumelt und es läuft sich durch marmordurchsetzten hochalpinen Fels stets unschwierig über einen fein angelegten Karrenweg auf die bald als kleiner Punkt aufscheinende Stettiner Hütte hin.
Nach guten 1-2 Stunden je nach Wanderlaune und Höhenluftverträglichkeit ist die Terasse der Stettiner Hütte gewonnen.Grossartig die Aussicht, immer latent überfüllt müssen sich Wanderer und vom Schnalstal hochziehende Radtouristen doch ein Provisorium teilen weil eine gewaltige Lawine die ursprüngliche Hütte zerfetzt hat.
Der Stimmung tat es keinen Abbruch, nach meinem Gefühl eher im Gegenteil, Zusammenrücken ist angesagt.
Auch bei den alpinen Todfeinden Wanderer und Mountainbiker..
"Gezwungenermassen" also stets Sitznachbarn welche vor einigen Minuten noch unbekannt waren und sich dann schnell zu angeregten Plauderpartnern entwickeln.
Was den Getränkekonsum steigert und die Kasse der Wirtsleute füllt.
Welche gern die Saison mit einem Millionenplus abschliessen dürften.Was sich aber nicht ausgeht, ansatzweise nicht. Es braucht schlicht Enthusiasmus und Bergliebe dort oben.
Ich mag jeden der dort oben Beschäftigten von Herzen gern und würde nie eine negative Kritik an Hütten und Almen oberhalb von Pfelders gelten lassen, derartige Kritik ist da stets ein Resultat von überzogenem Anspruchsdenken, einer unangenehmen Persönlichkeitstörung (chronische Meckerfritzen die auch ihr Spiegelbild anmotzen) und dem geradezu typisch deutschem Geiz.
Schlicht unfassbar mit welchen Ansprüchen dort oben einige Zeitgenossen aufschlagen..
Zu abendlicher Stunde plaudern Hütten-und Almbetreiber manchmal aus dem Nähkästchen.Nur so soviel,man hört dann Unglaubliches..
So gegen 12 bis spätestens 13 Uhr muss Abschied genommen werden von der Hüttenterrasse, es warten noch etliche Wegkilometer,Höhenmeter und Einkehren auf Hütte und Alm.
Zunächst den Hinweg um 250 Meter absteigend wird auf den "Tiroler Höhenweg" eingebogen welcher sich bis auf 2300 Meter stetig weiter hinabzieht und dabei einige bergbachzerfurchte Rinnen quert,manche davon ganzjährig schneegefüllt.Bei Vereisung im späten Frühjahr durchaus heikel.Grödeln sind in dieser Zeit kein unnützer Rucksackballast.
Überhaupt heikel, ist der Weg selbst gut ausgebaut birgt er doch Stolper-und Absturzgefahren,einige Tote mahnen zur Obacht.
An einer sehr markanten Felsrinne auf 2300 Meter,im stetigen Abstieg sind also fast 600 Höhenmeter verlorengegangen weist ein Wegkreuz den nun heftig steilen Aufschwung in Richtung Zwickauer Hütte.Endlose Serpentinen, gefühlt unendlich aufsteigend.
Irgendwann schleppt sich der Pfad doch über einen Felsgrat und hier schon auf 2700 Höhenmeter zeigt sich oberhalb die Zwickauer Hütte.Topographischer Höhepunkt,2975 Höhenmeter..
Wie ein Rindvieh abends vor dem Stall geht es sich wieder beschwingter mit dem Ziel vor Augen.
Zwickauer Hütte lässt sich ohne Grebrauch von Superlativen nicht umschreiben, zu grandios die Lage,die Aussicht phänomenal,das Publikum liebenswert.Bergfreunde, der Rest findet sich weil Gleichgesinnte aufeinandertreffen.
Die Hüttenleute mit ihrer knorrigen Herzlichkeit komplettieren diesen fantastischen Ort.Nein,sie sind die Seele..
In der Küche wird ehrlich an einer Minispeisekarte gewerkelt (kein Tiefkühlzeugs) und hier eine offizielle Reisewarnung,die Stunden dort oben rieseln nur so dahin.Gefährlich für Tagesgäste.
Mit einer Mischung aus Wehmut und einem lieben Dank an die Hüttenleute mal wieder für einige schöne,unbeschwerte,machmal auch lustige und wilde Stunden (unfassbar was ich dort schon erlebt habe,in gewissen Fällen explodiert die Stimmung dort einfach) stürzt es sich von der Hütte herab, das nächste Etappenziel ist die Schneidalm gute 600 Höhenmeter tiefer.
Beseelt von den hochalpinen und fantastischen Berghütten Stettiner und Zwickauer läuft es sich steil aber stets unschwierig bergab und zum späten Nachmittag sollte laut Zeitplan die Schneidalm erreicht sein.
Speis und Trank,richtig gut.Dazu unfassbar herzliche Almleute und eine Alm die an Urigkeit seinesgleichen sucht.Die schönste Bretterbude der Alpen?Zumindest Alm des Jahres 2015..
Dem Küchenzauber geschuldet,insbesondere das selbstgemachte Frühstück hat einen Wohlklang weit über das Pfelderer Tal hinaus..Selbst dort sitzen ist schöner als jedes geschriebene Wort vermitteln mag..
Erneut heisst es losreissen zum frühen Abend.Vollgepumpt mit frischen Bergabenteuern auf Zwickauer,Stetiner,Schneidalm und den Wegen dazwischen verbietet sich jeder Schmerz von guten 20 Wegkilometern und fast 2000 überwundenen Höhenmetern im Abstieg auf dem Weg zur Laziner Alm wo das treue Elektrorad wartet.
Der Steig dorthin hat leider eine unüberwindbare Falle, den Lazinser Hof auf 1809 Meter.
Ungeachtet des langsam einsetzenden Zeitdrucks (Dunkelheit droht) muss eine Einkehr sein,die Tour wäre sonst unperfekt.
Seelenbaumeln auf dem Lazinser Hof am frühen Abend.
Unfassbar wie ruhig und gelassen nun das Hofleben läuft ist dieser Hof doch an schönen Sommertagen mittags besiedelt wie ein Honigkuchen vor einem Bienenstock.
Und die Hofbewohner sicher geschafft und todmüde.Aber immer nett und freundlich,auch jetzt noch und für einen kleinen freundlichen Plausch zu haben.Dankeschön dafür..Wenn nach hunderten Touristen tagsüber ein "Nachzügler" zum frühen Abend reintrödelt und umsorgt wird wie der erste Gast des Tages.So erlebe ich das..
Wunderschön urig geblieben,das Bergbäuerliche ist keine Fassade und wird gelebt. Einen Blick wert ist die Kapelle.Und die Stube.
Vorbeilaufen geht einfach nicht am abendlichen Lazinser Hof..Alle Viere auf der Holzbank von sich strecken,die sonnenerwärmte Hofwand im Rücken,der Pfelderer Bach rauscht vorbei,die Sonne duckt sich langsam weg.Urlaub..
Bei meinen ersten Aufenthalten habe ich diesen Herrgottswinkel gemieden in der Vermutung hier wird Massentourismus zelebriert.
Nichts davon und je später zum Nachmittag die Einkehr desto brachialer bricht sich das Almleben wieder ihre Bahn.Grosses Pfelderskino..
Der Hintern klebt fasziniert auf der Bank, losreissen ist angesagt.
Nun wandert es sich gelassen,vollgestopft wie eine Weihnachtsgans mit den ganzen Eindrücken des ganzen Tages die letzten 1000 Wegmeter auf der Forststrasse hinauf zur Lazinser Alm.
Abendkühle ist eingezogen,Almkinder springen herum und allerlei Viehzeug bevölkert die Terrasse.
Letzte Hochwanderer von der Stettiner Hütte ziehen vorbei,kehren oft dummerweise nicht ein.
So bleibt es menschenleer, einige Heimische lassen es sich nach dem Tagwerk gutgehen.
Lustig-derb wird es, Südtirol zum Kennenlernen.Südtirol wie es nicht im Hochglanzprospekt beschrieben ist.
Südtirol für das die Stammgäste daherkommen.10 Jahre,25,40 Jahre, auch mehrmals jährlich.
Die Lazinser ist in Pfelders meine "Herzalm" starte ich dort doch meist meine Touren (Radlparkplatz) und löse das Rad dann abends bei einer immer wieder schönen Einkehr aus.
Mit dem Fernglas werden die Hänge nach Vieh abgesucht,die Almleute sind für eine nette Plauderei zu haben (alles heimische und tief verwurzelte Südtiroler) und das frisch Gekochte für den nächsten Tag lässt sich jetzt schon abgreifen..
Ein hochsommerlicher Abend auf der Lazinser beschliesst einen jeden noch so tollen Tag würdig,ist die Kirsche auf der denkbar opulentesten Bergtourentorte.
So rollt es sich dann bei einsetzender Dunkelheit in Richtung Pfelders (um ehrlich zu sein,es ist meist schon dunkel) nach Pfelders herab in meine Stammpension,dem Bergland.
Gemütlich und gediegen, alles etwas grösser und moderner als der Bergwanderer eigentlich braucht.Mit dem nackten Hintern aus einigen Metern in ein gigantisches Kissen springen, das trifft es.Wohlfühlpension..
Mit dem anbei betriebenen Cafe auch ein Begriff auf allen Hütten und Almen von Pfelders, die kehren im Winter offenkundig gern ein und als "Gast im Bergland" hast du einen gewissen Bonus oben.
Und musst dann einen Gruss ausrichten.Oder manchmal ein Milchprodukt von den Almen heruntertragen..
Da fragt auch niemand mehr ob ich im Bergland eingekehrt bin, davon geht man aus. Stammgäste können nicht machen was sie wollen in Pfelders..
Auf dem aussichtsreichen Balkon der Pension gehen sich noch einige Dorfkernblicke aus.
Stille ist eingekehrt, einige versprengte Touristen schlendern duch die abendliche Kühle,auf dem Balkon spannt sich ein grosses Abendpanorama auf.
Nochmal die Schuhe geschnürt,eine letzte Runde durch die autofreien Gassen von Pfelders("Pfelders sanft mobil" nennt sich das) Du hast nie genug in Pfelders..Müde kannst du daheim sein..
Eine Gewalttour.Extrem und unvergesslich.Nicht nach alpinistischer Schwierigkeit.Aber ein Tsunami der Eindrücke und die Uhr stets im Nacken, die Dunkelheit wird zum Tourenende mitspielen,ohne Rad kaum zu machen.Eine Taschenlampe gehört selbst dann in den Rucksack
Eine unfassbare schöne Bergperle auf 1632 Höhenmeter ,insbesondere im Hochsommer. Schwitzen und stöhnen die Südtiroler in den Talkesseln von Bozen und Meran bei 35 Grad lässt es sich fein leben dort oben bei den Pfelderern, maximal 25 Grad sind es im Maximum und nächstens kühlt es fein herunter. Nachts lässt es sich daher auch gut schlafen.Oder..Ist ja auch egal,jedenfalls,nachts wird angenehme Kühle geboten,für was auch immer.
Genug der Pfeldersreklame..
Der Fokus sitzt heute auf den wunderschönen Almen und Hütten im Talschluss hinter Pfelders, eine gewaltige und atemberaubende Tour. Versprochenerweise bleibt abends ein unvergessen schöner Tag für das Langzeitgedächtnis.Ein Herzensanliegen,ich mag die Leute dort oben,ausnahmslos.
Sollte im Internet mal Negativkritik zu einem der nachfolgend besuchten Almen und Hütten aufscheinen ist es meist kompletter Unsinn, da lehne ich mich weitestmöglich aus dem Fenster.Eigentlich diskutier ich gern und höre auch mir auch freudig andere Meinungen an.Aber hier nicht,nein.Wo immer du bei den beschriebenen Hütten und Almen einkehrst werden die dortigen Betreiber und das Personal das Bestmögliche leisten.
Schlichter Rat:Ruf doch einfach nett in den Wald herein und geniesse das Echo..
Ein Persilschein für alle Alm-und Hüttenbetreiber in der gesamten Terxelgruppe sei hiermit ausgestellt:
Die sind allesamt und ausnahmslos Bergfreunde vor dem Herrn und wenn man ihnen freundlich und respektvoll begegnet kommt das Doppelte an Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit zurück.
Zurück zu unserer schönen Tour durch das Pfelderer Tal.
Den Auftakt bildet eine 4 Kilometer lange und aussichtsreiche Forststrasse welche sich in Richtung Talschluss windend an der Lazinser Alm endet. 250 Höhenmeter sind überwunden, zu Fuss eine gute Wegstunde,mit einem Rad gute 45 Minuten.Faulpelze nehmen ein Elektrorad und gleiten in 15 Minuten anstrengungsfrei hinauf.
Nachdem mein Elektrorad auf der Lazinser Alm gut eingeparkt ist schliessen sich steile Serpentinen auf den nächsten 500 Höhenmetern an, einige hundert Meter rechterhand weiter fressen sich Minibagger und fleissige Wegbauer durch Weide und Fels,dort entsteht der neue Weg zur Stettiner Hütte,soll den steinschlaggefährdeten "alten" Weg ablösen.
Der "neue" Weg ist definitiv nicht Rad-Geeignet, der alte Steig ist hochfrequentiert mit diesen grenzwertig vernünftigen Bergsportlern. Hoch muss doch zu 75 % der Strecke geschoben werden und herunter ist es eine brutale Hoppelei über Fels, mir bleibt diese üble Quälerei rätselhaft.
So ab 2500 Höhenmeter öffnet sich das Tal etwas und der Weiterweg verläuft durch urtümliches Felsgelände.
Die Seele baumelt und es läuft sich durch marmordurchsetzten hochalpinen Fels stets unschwierig über einen fein angelegten Karrenweg auf die bald als kleiner Punkt aufscheinende Stettiner Hütte hin.
Nach guten 1-2 Stunden je nach Wanderlaune und Höhenluftverträglichkeit ist die Terasse der Stettiner Hütte gewonnen.Grossartig die Aussicht, immer latent überfüllt müssen sich Wanderer und vom Schnalstal hochziehende Radtouristen doch ein Provisorium teilen weil eine gewaltige Lawine die ursprüngliche Hütte zerfetzt hat.
Der Stimmung tat es keinen Abbruch, nach meinem Gefühl eher im Gegenteil, Zusammenrücken ist angesagt.
Auch bei den alpinen Todfeinden Wanderer und Mountainbiker..
"Gezwungenermassen" also stets Sitznachbarn welche vor einigen Minuten noch unbekannt waren und sich dann schnell zu angeregten Plauderpartnern entwickeln.
Was den Getränkekonsum steigert und die Kasse der Wirtsleute füllt.
Welche gern die Saison mit einem Millionenplus abschliessen dürften.Was sich aber nicht ausgeht, ansatzweise nicht. Es braucht schlicht Enthusiasmus und Bergliebe dort oben.
Ich mag jeden der dort oben Beschäftigten von Herzen gern und würde nie eine negative Kritik an Hütten und Almen oberhalb von Pfelders gelten lassen, derartige Kritik ist da stets ein Resultat von überzogenem Anspruchsdenken, einer unangenehmen Persönlichkeitstörung (chronische Meckerfritzen die auch ihr Spiegelbild anmotzen) und dem geradezu typisch deutschem Geiz.
Schlicht unfassbar mit welchen Ansprüchen dort oben einige Zeitgenossen aufschlagen..
Zu abendlicher Stunde plaudern Hütten-und Almbetreiber manchmal aus dem Nähkästchen.Nur so soviel,man hört dann Unglaubliches..
So gegen 12 bis spätestens 13 Uhr muss Abschied genommen werden von der Hüttenterrasse, es warten noch etliche Wegkilometer,Höhenmeter und Einkehren auf Hütte und Alm.
Zunächst den Hinweg um 250 Meter absteigend wird auf den "Tiroler Höhenweg" eingebogen welcher sich bis auf 2300 Meter stetig weiter hinabzieht und dabei einige bergbachzerfurchte Rinnen quert,manche davon ganzjährig schneegefüllt.Bei Vereisung im späten Frühjahr durchaus heikel.Grödeln sind in dieser Zeit kein unnützer Rucksackballast.
Überhaupt heikel, ist der Weg selbst gut ausgebaut birgt er doch Stolper-und Absturzgefahren,einige Tote mahnen zur Obacht.
An einer sehr markanten Felsrinne auf 2300 Meter,im stetigen Abstieg sind also fast 600 Höhenmeter verlorengegangen weist ein Wegkreuz den nun heftig steilen Aufschwung in Richtung Zwickauer Hütte.Endlose Serpentinen, gefühlt unendlich aufsteigend.
Irgendwann schleppt sich der Pfad doch über einen Felsgrat und hier schon auf 2700 Höhenmeter zeigt sich oberhalb die Zwickauer Hütte.Topographischer Höhepunkt,2975 Höhenmeter..
Wie ein Rindvieh abends vor dem Stall geht es sich wieder beschwingter mit dem Ziel vor Augen.
Zwickauer Hütte lässt sich ohne Grebrauch von Superlativen nicht umschreiben, zu grandios die Lage,die Aussicht phänomenal,das Publikum liebenswert.Bergfreunde, der Rest findet sich weil Gleichgesinnte aufeinandertreffen.
Die Hüttenleute mit ihrer knorrigen Herzlichkeit komplettieren diesen fantastischen Ort.Nein,sie sind die Seele..
In der Küche wird ehrlich an einer Minispeisekarte gewerkelt (kein Tiefkühlzeugs) und hier eine offizielle Reisewarnung,die Stunden dort oben rieseln nur so dahin.Gefährlich für Tagesgäste.
Mit einer Mischung aus Wehmut und einem lieben Dank an die Hüttenleute mal wieder für einige schöne,unbeschwerte,machmal auch lustige und wilde Stunden (unfassbar was ich dort schon erlebt habe,in gewissen Fällen explodiert die Stimmung dort einfach) stürzt es sich von der Hütte herab, das nächste Etappenziel ist die Schneidalm gute 600 Höhenmeter tiefer.
Beseelt von den hochalpinen und fantastischen Berghütten Stettiner und Zwickauer läuft es sich steil aber stets unschwierig bergab und zum späten Nachmittag sollte laut Zeitplan die Schneidalm erreicht sein.
Speis und Trank,richtig gut.Dazu unfassbar herzliche Almleute und eine Alm die an Urigkeit seinesgleichen sucht.Die schönste Bretterbude der Alpen?Zumindest Alm des Jahres 2015..
Dem Küchenzauber geschuldet,insbesondere das selbstgemachte Frühstück hat einen Wohlklang weit über das Pfelderer Tal hinaus..Selbst dort sitzen ist schöner als jedes geschriebene Wort vermitteln mag..
Erneut heisst es losreissen zum frühen Abend.Vollgepumpt mit frischen Bergabenteuern auf Zwickauer,Stetiner,Schneidalm und den Wegen dazwischen verbietet sich jeder Schmerz von guten 20 Wegkilometern und fast 2000 überwundenen Höhenmetern im Abstieg auf dem Weg zur Laziner Alm wo das treue Elektrorad wartet.
Der Steig dorthin hat leider eine unüberwindbare Falle, den Lazinser Hof auf 1809 Meter.
Ungeachtet des langsam einsetzenden Zeitdrucks (Dunkelheit droht) muss eine Einkehr sein,die Tour wäre sonst unperfekt.
Seelenbaumeln auf dem Lazinser Hof am frühen Abend.
Unfassbar wie ruhig und gelassen nun das Hofleben läuft ist dieser Hof doch an schönen Sommertagen mittags besiedelt wie ein Honigkuchen vor einem Bienenstock.
Und die Hofbewohner sicher geschafft und todmüde.Aber immer nett und freundlich,auch jetzt noch und für einen kleinen freundlichen Plausch zu haben.Dankeschön dafür..Wenn nach hunderten Touristen tagsüber ein "Nachzügler" zum frühen Abend reintrödelt und umsorgt wird wie der erste Gast des Tages.So erlebe ich das..
Wunderschön urig geblieben,das Bergbäuerliche ist keine Fassade und wird gelebt. Einen Blick wert ist die Kapelle.Und die Stube.
Vorbeilaufen geht einfach nicht am abendlichen Lazinser Hof..Alle Viere auf der Holzbank von sich strecken,die sonnenerwärmte Hofwand im Rücken,der Pfelderer Bach rauscht vorbei,die Sonne duckt sich langsam weg.Urlaub..
Bei meinen ersten Aufenthalten habe ich diesen Herrgottswinkel gemieden in der Vermutung hier wird Massentourismus zelebriert.
Nichts davon und je später zum Nachmittag die Einkehr desto brachialer bricht sich das Almleben wieder ihre Bahn.Grosses Pfelderskino..
Der Hintern klebt fasziniert auf der Bank, losreissen ist angesagt.
Nun wandert es sich gelassen,vollgestopft wie eine Weihnachtsgans mit den ganzen Eindrücken des ganzen Tages die letzten 1000 Wegmeter auf der Forststrasse hinauf zur Lazinser Alm.
Abendkühle ist eingezogen,Almkinder springen herum und allerlei Viehzeug bevölkert die Terrasse.
Letzte Hochwanderer von der Stettiner Hütte ziehen vorbei,kehren oft dummerweise nicht ein.
So bleibt es menschenleer, einige Heimische lassen es sich nach dem Tagwerk gutgehen.
Lustig-derb wird es, Südtirol zum Kennenlernen.Südtirol wie es nicht im Hochglanzprospekt beschrieben ist.
Südtirol für das die Stammgäste daherkommen.10 Jahre,25,40 Jahre, auch mehrmals jährlich.
Die Lazinser ist in Pfelders meine "Herzalm" starte ich dort doch meist meine Touren (Radlparkplatz) und löse das Rad dann abends bei einer immer wieder schönen Einkehr aus.
Mit dem Fernglas werden die Hänge nach Vieh abgesucht,die Almleute sind für eine nette Plauderei zu haben (alles heimische und tief verwurzelte Südtiroler) und das frisch Gekochte für den nächsten Tag lässt sich jetzt schon abgreifen..
Ein hochsommerlicher Abend auf der Lazinser beschliesst einen jeden noch so tollen Tag würdig,ist die Kirsche auf der denkbar opulentesten Bergtourentorte.
So rollt es sich dann bei einsetzender Dunkelheit in Richtung Pfelders (um ehrlich zu sein,es ist meist schon dunkel) nach Pfelders herab in meine Stammpension,dem Bergland.
Gemütlich und gediegen, alles etwas grösser und moderner als der Bergwanderer eigentlich braucht.Mit dem nackten Hintern aus einigen Metern in ein gigantisches Kissen springen, das trifft es.Wohlfühlpension..
Mit dem anbei betriebenen Cafe auch ein Begriff auf allen Hütten und Almen von Pfelders, die kehren im Winter offenkundig gern ein und als "Gast im Bergland" hast du einen gewissen Bonus oben.
Und musst dann einen Gruss ausrichten.Oder manchmal ein Milchprodukt von den Almen heruntertragen..
Da fragt auch niemand mehr ob ich im Bergland eingekehrt bin, davon geht man aus. Stammgäste können nicht machen was sie wollen in Pfelders..
Auf dem aussichtsreichen Balkon der Pension gehen sich noch einige Dorfkernblicke aus.
Stille ist eingekehrt, einige versprengte Touristen schlendern duch die abendliche Kühle,auf dem Balkon spannt sich ein grosses Abendpanorama auf.
Nochmal die Schuhe geschnürt,eine letzte Runde durch die autofreien Gassen von Pfelders("Pfelders sanft mobil" nennt sich das) Du hast nie genug in Pfelders..Müde kannst du daheim sein..
Eine Gewalttour.Extrem und unvergesslich.Nicht nach alpinistischer Schwierigkeit.Aber ein Tsunami der Eindrücke und die Uhr stets im Nacken, die Dunkelheit wird zum Tourenende mitspielen,ohne Rad kaum zu machen.Eine Taschenlampe gehört selbst dann in den Rucksack
Hike partners:
AndreasH

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