wieder einmal dem Urner Föhn begegnet - stürmisch auf den Wildspitz


Publiziert von Felix , 18. Januar 2014 um 00:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 Januar 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ross- und Zugerberggebiet   CH-SZ   CH-ZG 
Aufstieg: 985 m
Abstieg: 985 m
Strecke:Steinen - Heinzlet ("ab-EGG") - Birchegg - Chlosterwald - P. 1135 - Obhegkapelle - Kanzleihütte - Chruthütte - P. 1571 - P. 1521 - Wildspitz - Althütte - P. 1234 - P. 1219 - P. 1102 - P. 1020 - Vet - Steinen - Heinzlet ("ab-EGG")
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil, Autobahn Sursee - Arth-Goldau und Steinerberg nach Steinen, Heinzlet
Kartennummer:1151

Nach langer „Abstinenz“ wieder einmal auf den Wildspitz, auf meinen ehemaligen Hausberg (welchen ich oft auch zu „Trainingszwecken“ - und immer wieder - wegen der „angenehmen“, kurzweiligen Topografie und der fantastischen Aussichten wegen besuchte) … einer meiner ersten Berichte habe ich auf diesem Portal vor knapp 5 Jahren aufgeschaltet …

 

Kurz nach der Gemeindegrenze Steinerberg - Steinen, in Steinen, Heinzlet, beim aussergewöhnlichen Vermessungspunkt ab-EGG, starten wir unsere letztlich doch etwas anstrengende Rundtour - starker Wind in den oberen Bereichen,  und dort über Erwarten viel Schnee, forderten uns doch etwas heraus …

 

Doch erst geht’s gemächlich empor, über einen Hof und einen nachfolgenden bereits leicht eingeschneiten Fahrweg, später weglos am Waldrand empor Richtung Rieter, wo wir kurz vorher drei Rehe in ruhiger Art davon springen sehen.

Hier beschreiten wir nun die Strasse, welche uns zum Rand des Waldes leitet, und in welchem wir zur Lichtung von Birchegg weiterschreiten.

Schnell erreichen wir alsdann den Wegweiser Chlosterwald; hier beginnt der überraschend attraktive, lauschige Anstieg durch diesen Wald, entlang von doch beachtlichen Flühen weiter hoch.

War ich doch Dutzende Male am Wildspitz unterwegs, so durften wir heute wieder eine neue, empfehlenswerte Aufstiegsroute entdecken: bis nahe des P. 1153, wo wir die Strasse erreichen, ist uns ein überaus abwechslungsreicher, mit schmalen Passagen und doch unerwartet eindrücklichen Nagelfluhfelsen bestückter Aufstiegsweg beschieden.

Nach dieser winterlich anmutenden Passage wandern wir über die teilweise beinahe apere Strasse hoch bis zum Abzweig zur Obhegkapelle; auf wenigen Höhenmetern, welche war gut gespurt sind, stapfen wir im hier bereits überraschend tiefen Schnee an zur ungewöhnlichen Kapelle, welche uns einen guten Unterstand beim Eingang bietet - die uns im Innern der schmucken Anlage Kerzen anzünden lässt für leider allzu früh Verstorbene - in erster Linie gedenken wir an Verena49; nebst unser beiden Eltern auch allzu früh hingeschiedenen Freunden - und CarpeDiem.

 

Unseren Weiterweg prägen erst gute Spuren bis zum Verbindungssträsschen, welches vom Geren zur Kanzleihütte führt; auch dahin leiten uns wenige Spuren, welche wir verdanken - hier, wie v.a. weiter oben, wäre das eigene Spuren im Tiefschnee sehr anstrengend …

Ab dieser Hütte folgen wir einer Skiabfahrtsspur, und treffen vor der Chruthütte auf Aufstiegsspuren - im nachfolgenden Steilhang sind wir sehr dankbar, ihnen folgen zu können - ist doch der Schlusshang zu P. 1571 sehr steil, im untersten Teil auch sehr sumpfig unter der Schneeauflage. Zum nachhaltend trüben Wetter gesellt sich nun während dieses Aufstieges ein immer stärkender wehender Föhn; der etwas fordernde steile Aufstieg mündet in einen veritablen Sturm auf dem Grat zum östlichen „Gipfel“ des Wildspitzes aus  wir kämpfen uns jedoch hoch … Und „dürfen“ unerhört starke Föhn-Auswirkungen erleben: einige Male weht es mich doch 2-3 m vom Kamm auf die nördliche Seite hinüber, kaum gewinne ich dabei noch Halt …

 

Diesen östlichen Nachbargipfel verlassen wir beinahe fluchtartig - und eilen dem etwas, zwar nur kurz windgeschützten, Abschnitt vor P. 1521 zu; ab hier kämpfen wir uns hoch im Föhnsturm zum Gipfel des Wildspitzes; lange verweilen wir nicht - und steigen die wenigen Meter ab zum Bergrestaurant auf dem höchsten Zuger Berg.

 

Nebst gut 20 Schneeschuhläufern und auch einigen wenigen anderen Gipfelstürmern geniessen wir den Aufenthalt im komfortablen und sympathischen Berghaus - danach gilt es, auf der teilweise bis auf die Grasnarbe blankgefegten Unterlage, dann wieder auf tiefen Triebschneeansammlungen, bis zum Wald vorzustossen, in welchem Richtung Gnipen gewandert werden kann.

Der Föhn, welcher auch im Wald, etwas vermindert, anhält, und beim Hinaustreten auf die verschneite Grasflanke vor dem Bergsturz-Gipfel, wieder stärker wird, lässt und noch vor diesem auf direktem Weg hinabschreiten - auf sehr schneereichen, doch auch sehr rutschigem Gelände - bis zur Althütte.

 

Hier verweilen wir länger - und geniessen die verspätete Mittagsrast - überraschend begleitet von der Hauskatze der Alp, welche sich hier relativ gut eingerichtet zu scheinen hat: recht ernährt, von feinem Fell und sehr zutraulich - doch ohne die Absicht, uns beim weiteren Abstieg folgen zu wollen J?

Nach ausgiebigen Fütterungs- und Streicheleinheiten verabschieden wir uns von ihr, und steigen auf dem, von einigen Spuren präparierten, Fahrweg ab bis in die Nähe der  Obhegkapelle.

Hier folgen wir der Strasse bis zur Waldschneise vor dem Chapfbach: auf dessen westlicher Seite führt über eine geringe Nassschneeauflage der Wanderweg (und die zahlreichen Spuren der Schneeschuhgänger, welche wir im Restaurant Wildspitz angetroffen haben) hinunter zu P. 1102. Wenig später verlassen auch wir die Strasse wieder und schreiten über die weiterhin sehr rutschigen schneebedeckten Grashänge direkt hinunter Richtung P. 919, wo wir den Chapfbach wieder queren und der verschneiten Fahrstrasse bis zu den Hütten folgen, von welchen aus wir weglos, schmierig, den weiteren Abstieg nach Vet vornehmen.

Ab diesem Weiler leitet eine bestens eingerichtete Betonstrasse hinunter zur Hauptstrasse Steinerberg - Sattel; wenige Meter wandern wir ihr entlang hoch bis zum Startpunkt Steinen, Heinzlet. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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