Hinteres Sonnwendjoch (1986 m), durch die wilde Nordflanke, leichte Kletterei


Publiziert von windi , 13. Juli 2008 um 18:56.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 2 Juni 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:16 km (incl. Radstrecke)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Norden über Schliersee- Bayerischzell, von Süden über Autobahnabfahrt Kufstein Nord, Thiersee, Landl zum Zipflwirt, 830. Mit MTB/Fahrrad zur Grundalm, 1009.
Kartennummer:Mangfallgebirge, Bayer. Landesvermessungsamt, 1:50000

Wie bei den meisten Voralpenbergen ist auch am Sonnwendjoch die Nordseite viel schöner und interessanter als die Südseite. Die Vegetation ist reichhaltiger, die wilden Rinnen und Tobel in den Nordwänden verleihen dem Gebiet einen sehr alpinen Charakter. Mancherorts erinnern die vielen Lärchen an Südtirol. Morgens das flache Kloo-Aschertal hineinzuradeln ist ein Genuß (immer der Beschilderung: “Grundalm” folgen!).
Daß man an mehreren Stellen die Nordwand des Sonnwendjochs relativ leicht überwinden kann, ist offenbar wenig bekannt; der Almbauer von der Kreuzberg-Alm wusste jedenfalls nichts davon. Am einfachsten ist es vom östlichen der beiden großen Kare aus. Direkt westlich des Hauptgipfels (Gipfelkreuz) ziehen dort mehrere Rippen hinauf, die aus der Ferne steiler aussehen als sie wirklich sind. Sie sind ca. 250 HM hoch, ab Mai sicher schneefrei, enthalten Gras, ein paar Latschen, Geröll und leider relativ lockeres Gestein (Achtung: auch größere Steine sind oft kurz vorm Ausbrechen. Vor Steinschlag ist man auf den Rippen ja glücklicherweise ziemlich sicher). Am leichtesten ist m. E. diejenige, die nur nur wenige Meter westlich des Gipfels mit zwei riesigen Steinen am Grat endet.

Ich verstecke mein Rad immer am Bach oberhalb der Grundalm. Auf der linken Bachseite steigt ein guter Pfad hinauf. Man darf es bei HM 1250 nicht verpassen, weglos nach links auf den mit Latschen und Buschwerk bestandenen Rücken hinaufzusteigen, um nicht in das westliche Kar zu gelangen (von dort aus ist der Aufstieg zum Gipfel-Kamm wesentlich schwieriger). Die dichten Latschen am Westrand des Rückens umgeht man am besten in einem weiten Bogen nördlich und östlich. Wiesen- und Schotterrinnen zwischen den Latschen führen einen hinauf bis ins freie Gelände, wo man auf einem Grünstreifen und erst ganz zum Schluß auf losem Schotter schnell bis in den obersten Karwinkel und an die beschriebenen Rippen gelangt.
Wenn sich nach Überwindung der Hauptschwierigkeit, beim Erreichen des Grates plötzlich der Blick nach Süden öffnet, ist das Glück perfekt, zumal es dann nur noch ein paar Schritte bis zum Gipfel sind.

Ganz allein ist man an diesem herausragenden Berg vor allem an den Wochenenden selten, da der Zustieg von Süden von der Ackern-Alm kurz und leicht ist.

Für den Abstieg folgt man dem Wanderweg. An der Wildenkar-Alm kann man, um nicht unnötig Höhe zu verlieren, Richtung Wildenkarjoch abkürzen (Wegspuren). Quellwasser gibt es auch noch an der obersten Almhütte. Nördlich des Joches kommt man auf dem Wanderweg wieder in schön wildes und einsames Gelände und durch ausgedehnte lichte Lärchenwälder zur Hintertor-Alm. Die dort beginnende Forststraße verläßt man bei ca. HM 1100 an einer Kehre, um den direkt links nebenan verlaufenden großen Schotterstrom zu queren und weglos auf die bald sichtbare Grundalm zu zielen.
 

Für diejenigen, denen die Kraxelei noch nicht genug ist, bietet sich auch der Abstieg über den langen Ostgrat an, der trotz einiger extremer Stellen und Gratzacken insgesamt leicht ist. Nordöstlich der Krenspitz können die Zacken leicht in der Nordflanke umgangen werden. Dort ist eine nicht nur von Gämsen genutzte Spur gut zu erkennen. Den Zacken östlich von P 1854 braucht man nicht auszuweichen. Nur manchmal ist es besser, ein paar Meter in die Südflanke hinabzusteigen, um dann gleich wieder auf den Grat zu queren. Der Grat verliert sich zuletzt im schönen flachen Wiesengelände unth. des Wiesenkarjochs. 


Tourengänger: windi


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Kommentare (1)


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weber_8722 hat gesagt: Once in a life!!
Gesendet am 20. September 2015 um 16:56
Hab auch noch nen gpx-Track dazu im Internet gefunden und dann im August 2015 die Tour Nordwannd Sonnwendjoch + Krenspitze + Gradwanderung gemacht. War ziemlich fertig, superschwer, ohne gps hät ichs mir nicht getraut - Einmal im Leben macht man so etwas. Kostet ne Menge Nerven, denn wenn man 10m neben der Spur ist kann man schon ein Riesenproblem haben.


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