Hasenjagd am Risetenstock

Ein strahlender Hochwintertag im November;  bereits bei der Anreise hob sich die tiefverschneite und verbiechtete Rigi prachtvoll von See, Wiesengrün und Herbstlaub ab. Im Postauto nach Isenthal hatte ich die Ehre, als anfangs einziger Passagier von 2 Chauffeuren begleitet zu werden: einer lernte, die spektakuläre Strasse ab Isleten ist dabei wohl die Ürner Feuertaufe.
Bei schneidender Kälte ab Gitschenen in der wärmenden Sonne, entschied ich mich gegen den Brisen und für den Risetenstock - ersteres wäre wohl (noch) besser gewesen. Fussspuren folgend über 2 Steilstufen (wenig Schnee, kurz zu Fuss) zur wunderbaren Alp Ober Bolgen, wobei ich eine bestens eingeschneite Rinne kreuzte, die sich als Zusatzzückerchen regelrecht aufdrängte. Also auf die neckische Schulter auf Stöckli (2017). Ein Schuss peitschte durch die Gegend, und ein Schneehäschen - offensichtlich nicht getroffen - rannte auf mich zu - Hasenjagd! Interessant, dass der Jäger weder Ski noch Schneeschuhe verwenden darf - deshalb hatte der Jäger einen schneeschuhbewerten, aber unbewaffneten Vorspurer dabei!!! Ab dem Stöckli 300 Hm in allerbestem Champagnerpulver, ohne jedes Kratzerchen! Das dürfte für die Saison schon mal gar nicht so leicht zu toppen sein! MIttagsrast an der Wärme auf Oberbolgen und dann in unberührter Pulverlandschaft ins HInterjochli und von dort, zuletzt steil zu Fuss, über den Grat auf den Risetenstock mit seinem wunderbaren Seeblick. Die N-NW-Hänge sahen allerdings trotz vorherrschendem Ostwind der letzten Tage arg verblasen aus. Mit vorsichtigem Abrutschen zuoberst und der Nutzung härterer Wächtenzonen schaffte ich es aber ohne Kratzer ins Schinbergjöchli. Von dort in immer besserem Schnee, ab Brisenhaus perfekter Pulver, in die Winteridylle Niederrickenbachs. Was für ein Saisonauftakt; schade nur, dass die Kamera zuhause vergessen worden war...