Westliche Bruggerspitze 2428m - Welando?

In dem alten Witz fragt ein Tourist nach dem Namen eines Berges und deutet in die Richtung mehrerer Gipfel. Der Einheimische antwortet im Dialekt: "Welando?" (Welcher?). Daraufhin bedankt sich der Wanderer für die Information und geht zufrieden seines Weges.
Auch mit der Westlichen Bruggerspitze könnte es so geschehen, denn niemand kennt diesen Namen und auch in der Karte ist sie nur als Punkt verzeichnet. Mancher hat sie wohl auf dem Pfunderer Höhenweg schon überschritten oder vom nahen Sambock aus gesichtet, doch sie ist so unbedeutend, dass sie als eigenständiges Gipfelziel selten angegangen wird. Auch wir haben uns für eine Überschreitung entschieden, bei der das Tal mit der Pitzinger Alm komplett umrundet wird. Bis zur Alm ist unser Weg markiert und mit Hinweisschildern gut zu finden. Danach ändert sich die Situation, weglos nach Osten suchen wir den besten Aufstieg zu einem langen Kamm, der uns zum ersten Gipfelkreuz führt auf 2356m. Anfangs mühsam in knietiefem Schnee, aber auf dem Höhenzug angekommen finden wir wieder festen Tritt. Die netten Liegestühle am Schafkopf nutzen wir nur kurz, denn der Weg ist noch weit und ein paar Gegenanstiege sind auch dabei. Wenig später überschreiten wir das Windeck und steigen den Markierungen des Pfunderer Höhenwegs nach zu unserem Ziel, der Westlichen Bruggerspitze. Wer sich jetzt fragt, wo dann die Östliche sein soll, sie ist wohl der in der Karte als Windeck bezeichnete Gipfel!?
Schöne Ausblicke in die schneebedeckten Zillertaler und Pfunderer Berge belohnen unsere Mühen, doch der schwierige Teil unserer Runde steht noch bevor, der felsige Kamm Richtung Sambock! Als einer der anspruchsvollsten Abschnitte des Pfunderer Höhenweges nicht zu unterschätzen und schon gar nicht bei Schneeauflage. Doch die heikelsten Stücke sind seilversichert, mit etwas Vorsicht und kräftigem Stockeinsatz kommen wir sicher zum "Abschlußkreuz" unserer Tour auf dem Sambock. Hier treffen wir auch wieder auf menschliche Spuren, denn er ist ein sehr beliebter und vielbegangener Aussichtspunkt, im Gegensatz zum Rest unserer heutigen Wanderung.