Herbstliche Pfade am Stanserhorn


Publiziert von Maisander , 24. Oktober 2013 um 13:33.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:22 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW   Stanserhornkette   CH-OW 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Dallenwil - Wiesenberg - Leiteren - Blatti - Muetergotteswald - Ober Chneu - Leiteren - Wiesenberg - Dallenwil
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zentralbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:1170

Das war schön heute! Eine kleine, feine, farbenfrohe Herbsttour, ohne Hektik, ohne Ziel, dafür mit viel Genuss! Es wäre ja auch sündhaft gewesen, bei solch einladendem Wetter drinnen die Füsse hochzulagern. Vielmehr zieht es mich an die frische Luft, genauer gesagt nach Wiesenberg, dieser friedlichen Sonnenterrasse an den Südflanken des Stanserhorns. Dass ich dabei auf vergessene und angeblich sogar verbotene Pfade treffe, hätte ich selbst nicht gedacht....

Dank Föhn herrschen am Ausgangspunkt Dallenwil schon merklich angenehmere Temperaturen als noch in Luzern, wo ich in den Zug gestiegen bin. Und mit jedem Höhenmeter, den ich die Wiesenbergstrasse hoch radle, wirds noch wärmer.

Ich lasse mein Velo auf dem Strässchen bei Leiteren zurück, dort, wo eine Art Himmelstreppe mit gewissem Jö-Effekt den Beginn des Wanderwegs markiert. In den steilen Wiesen gewinnt man nun rasch an Höhe. In einem Waldstück greift dann der Wind durch; zusammen mit kuriosen Wolkenformationen ein untrügliches Zeichen für den nahenden Wetterumschwung. Beim Blatti geniesst man herrliche Ausblicke auf umliegende Berg- und Talschaften, doch der böige, nun recht frische Wind treibt mich bald weiter. 

Ich verbleibe nun immer auf dem Grat, welcher eine interessante, stellenweise sogar leicht wilde Route vermittelt. Pfadspuren sind aber immer vorhanden, und so gelange ich bald in die Nähe der Rinderalp. Weil ich am Abend noch zur Arbeit muss und ohnehin keine Lust auf Stanserhorn-Touris habe, steuere ich den Rückweg nach Wiesenberg an. Dabei übersehe ich die Abzweigung links hinunter nach Ober Chneu. Erst ein Blick auf die Karte verrät dann, wo man in die Flanken stechen muss. Eine Art Wildheuerpfad führt nun steil und schmal zu den Hütten von Ober Chneu hinab - im Abstieg, mit viel Laub und schlechten Sohlen nicht ganz trivial!

Hernach zum Unter Chneu, vorbei an zwei Älplern, die urchiger nicht sein könnten: "ihr miend hie appe und denaa ibere denn widr appe und denaa chämeter diräkt is Dorf ie..." Mit diesen akkuraten Ratschlägen ist nun wirklich kein Weg mehr zu verfehlen, und so gelange ich über die Himmelstreppe (dieser Weg-Abschnitt hats übrigens noch nicht auf die Karte geschafft) zurück zum Bike. Später lese ich auf einer Infotafel, dass meine Abstiegsroute zu einem grossen Teil in einem Wildschutzgebiet liegt, welches eigentlich nicht betreten werden sollte. Nun denn, so werde ich diese spannende Route wohl zum ersten und zugleich letzten Mal begangen haben. Schön wars alleweil!

Auf einem Bänkli gönne ich mir nochmals eine Rast und geniesse die Idyllik dieser Landschaft. Der Wind greift nun etwas weiter hinab und trägt das farbige Laub von den Bäumen fort. Mit diesen sehnsuchtsvollen Klängen ihm Ohr mache ich mich auf die Heimfahrt.

Tourengänger: Maisander


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