Über den oberen Jubigart zur Zugspitze


Publiziert von Tobiwan , 26. August 2013 um 19:38.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:22 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 6:30

Auf der Zugspitze war ich schon des öfteren, den Jubigrat kannte ich in der "normalen Richtung" (von oben nach unten) auch schon, allerdings ist das nun auch schon bald 10 Jahre her. Ob er immer noch so aussah wie früher?...

Beschreibung

Zur Tour existiert bereits ein sehr guter und detailliert Bericht von quacamozza, dem ich nur wenig hinzuzufügen habe. Nur, dass ich mir die "schöne Almwanderung" hoch zur Ehrwalder Alm gespart habe. Da ich eh nicht vor hatte, an diesem Tag auch von der Zugspitze wieder runter zu wandern (ich weiß aus Erfahrung, dass sich das ziemlich hinzieht...), sondern die Dienste der Tiroler Zugspitzbahn in Anspruch nehmen wollte, habe ich mich für das "Wanderticket Gatterl" entschieden, welches für 7 € mehr als man nur für die Talfahrt von der Zugspitze bezahlt, auch noch die Ehrwalder Almbahn Auffahrt beinhaltet. Nachteil: Frühester Start ist um 8:30 Uhr und die Zugspitzbahn fährt nur bis 16:30 Uhr. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob sich das ausgehen würde :o)

Los ging's also gegen 9:00 Uhr an der Ehrwalder Alm, gemeinsam mit vielen, vielen anderen Zugspitz- und was auch immer Aspiranten. Der Weg über's Gatterl ist wunderschön und vermittelt tolle Blicke in die Mieminger. An der Knorrhütte gab's dann um 11:00 Uhr erst mal ein Stück leider etwas verbrannten Käsekuchen und eine kurze Pause.
Der anschließende Weg über den Brunntalgrat war vor allem einsam und dabei wunderschön. Hier von einem Klettersteig zu sprechen ist zwar ebenso unsinnig, wie beim Jubigrat, dafür befindet man sich meist ganz allein in schönstem Alpingelände. Das wäre auch eine tolle eigenständige Tour für alle, die sich den Grat zur Zugspitze nicht ganz zutrauen! Die Orientierung am Brunntalgrat ist bei guter Sicht problemlos, jedoch sind die meisten Markierungen bereits recht verblasst - bei Nebel oder noch schlechterem Wetter, wäre das sicherlich als "Notabstieg" keine so schöne Erfahrung...
Nach weiteren 2 h war dann um 13:00 Uhr auf der Inneren Höllentalspitze erst einmal Zeit für eine etwas längere Pause und viel Schauen in alle Richtungen.
Den Jubigrat selber würde ich mit folgenden Attributen beschreiben :
Lang (!), oft brüchig, stellenweise sehr ausgesetzt aber an sehr schweren Stellen meist gut gesichert. Was also macht den Grat so schwer, wie so oft (vollkommen zu Recht!) beschrieben? Aus meiner Sicht ist es v.a. die andauernde extreme Ausgesetztheit, die neben sehr alpinem Gelände die meisten Probleme bereiten könnte. Es kostet schon Überwindung eine brüchige II-er Rinne abzuklettern, wenn es unten nach rechts 500 m in Höllental und nach links ebensoweit bis aufs Platt runtergeht. Die Kletterschwierigkeiten sind hingegen nicht das zentrale Problem (auch wenn es sicherlich hilft, wenn beim geforderten 3. Grad noch nicht "Ende der Fahnenstange" ist), mehr schon die Höhe und die damit vebundene Anstrengung. Man sollte sich also seiner Sache sicher sein - ich fand den Jubigrat vom Gesamtcharakter her anspruchsvoller, als beispielsweise den Kopftörl-Grat, den ich ca. 2 Wochen zuvor geklettert bin, auch wenn der klettertechnisch deutlich mehr abverlangt!
Nach weiteren ca. 2,5 h war ich dann um 15:30 Uhr im Trubel der Zugspitze angekommen und fühlte mich, wie eigentlich immer auf diesem Berg, zwar zufrieden aber ganz schön deplaziert.
Alles in allem eine tolle Tour und interessante Alternative zum Höllentalsteig, jedoch sicherlich auch konditionell nicht weniger fordernd.

Tourengänger: Tobiwan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»