Mindelheimer Klettersteig


Publiziert von frmat , 17. August 2013 um 01:46.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 7 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Hirschegg/Kleinwalsertal
Unterkunftmöglichkeiten:Fiderepasshütte

Zum Ende des Schuljahres unternahmen wir noch eine Ausfahrt mit der Kletter-AG in die Berge. Ziel war der Mindelheimer Klettersteig. Dieser relativ einfache Steig bietet sich für Jugendgruppen durchaus an wenn man einerseits einen gut gesicherten Steig mit allerdings auch hier und da ordentlich Luft unterm Hintern machen will.

Insgesamt unternahmen wir eine 3-Tagestour, wobei der erste Tag nur der Anfahrt vom Schwarzwald in die Berge und dem Auffrischen der Sicherungstechnik diente. Übernachtet haben wir auf der sehr schönen Schwabenhütte in Hirschegg/Kleinwalsertal. Die Hüttenwirte sind supernett und die Hütte von innen komplett saniert mit hervorragenden Zimmern und Betten. Sehr zu empfehlen!

Am ersten richtigen Bergtag stand der Aufstieg zur Fiderepasshütte auf dem Programm. Um diesem etwas Pep zu verleihen nahmen wir den ein oder anderen Umweg. Zunächst vom Gasthof Schwabenhütte am Hang entlang bis links ein Schild den Weg zur Äußeren Kuhgehrenalpe weist. Dorthin ca 400Hm und eine knappe Stunde hinauf. Weiter führt der Weg rechts dann links haltend in weiteren 45min zum kleinen aber markanten Gipfel der Kuhgehrenspitze. Von hier nochmal in 45min auf schönem Steig zum Gipfel der Hammerspitze. Die letzten Meter am Grat teilt man sich mit den Begehern, die von der Kanzelwand herüberkommen.
Nun wurde es spannend. Um erstmals etwas "Hand an den Fels zu legen" entschieden wir uns für einen Abstecher auf die Hochgehrenspitze. Mehr als kraxeln ist jedoch nicht (I), allerdings herrscht durchaus Absturz- und vor allem Steinschlaggefahr. Daher zogen wir vorsichtshalber die Helme auf, was sich bereits nach kurzer Zeit als goldrichtig herausstellte. Ein Stein landete genau auf dem Kopf eines Schülers...
In 30min ist der Gipfel problemlos erreichbar. Den Weiterweg (und damit die direkte und kürzeste Variante zur Hütte) sparten wir uns jedoch. Zu ausgesetzt ist die Gratwanderung über den Schüsser und mit einer Schülergruppe viel zu gefährlich. Daher gings zunächst zurück Richtung Hammerspitze und kurz davor auf Wegspuren linkshaltend bergab, bis man kurz vor der Wannenalpe wieder auf den Hauptweg stößt. Ab dort sind es nochmal etwas ermüdende 350m Gegenanstieg zum Fiderepass.
Ermüdend war das ganze jedoch scheinbar nur für mich. Einige brannten darauf den Schüsser von hier aus doch noch zu besteigen. Also starteten wir nach einer kurzen Pause einen Versuch. Im aufziehenden Nebel blieb es jedoch dabei und wir brachen aus Sicherheitsgründen ab. Wie wir am nächsten Tag sehen konnten fehlten nur noch 30m bis zum Gipfel... Insgesamt war der Tag mit 1550Hm bergauf durchaus ausgeschöpft...

Nach einer Nacht in der sehr schönen (und oft viel zu vollen) Fiderepasshütte startete tags darauf der schönste Abschnitt der Tour: der Mindelheimer Klettersteig.
45min dauert der Weg zum Einstieg wobei einige Altschneefelder passiert werden müssen. Kurz nach der Fiderescharte beginnen die Drahtseilversicherungen. Die Schüler schienen durchaus gehörigen Respekt zu haben, alle sicherten vorbildlich! Der Nachteil einer Gruppe ist natürlich, dass man einiges an Zeit braucht. Statt der üblichen 3h benötigten wir dementsprechend 5h. Aber Sicherheit geht nunmal vor und wir waren alle heilfroh, als die ganze Gruppe glücklich und unbeschadet an der Kemptner Scharte ankam. Der Weg über den Steig selbst ist schwer zu beschreiben. Es ist eben immer ein stetiges Auf und Ab über die Schafalpenköpfe. Bei bergsteigen.at gibt es aber eine gute Topo der Tour. Bis auf 1-2 Stellen ist auch alles gut bis sehr gut abgesichert.
Als deutlich unangenehmer empfand ich schließlich den Abstieg von der Kemptner Scharte zurück ins Tal. Die ersten 400Hm sind ein heilloses Geröllfeld, steil und nicht ungefährlich. Insbesondere nach einer langen Tour wenn Kraft und Konzentration nachlassen. Der Abstieg zurück zur Schwanbenhütte nahm dann auch nochmal ganze 3h in Anspruch aber nach einem hervorragenden Kaiserschmarrn gings müde aber stolz zurück in den Schwarzwald.

Fazit: Eine tolle Tour, die durchaus für Judendliche mit guter Kondition und etwas Bergerfahrung machbar ist :)

Tourengänger: frmat


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Kommentare (1)


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Christo hat gesagt: Video zur Tour
Gesendet am 20. Januar 2016 um 20:59
Der Mindelheimer Klettersteig verläuft in interessanter Routenführung - meist exakt an der deutsch-österreichischen Grenze - über den wild zerklüfteten Gipfelgrat der drei Schafalpenköpfe. Der 1975 errichtete Klettersteig lässt aufgrund seiner interessanten und abwechslungsreichen Passagen auch verwöhnte Klettersteiggeher auf ihre Rechnung kommen. Die tolle Aussicht und die anregend ausgesetzten Einzelstellen lassen eine Begehung zu einer alpin angehauchten Bergtour werden. Da der Klettersteig sehr beliebt ist und in beiden Richtungen begangen wird, ist untertags mit starkem Gegenverkehr zu rechnen. Wenn dir das kleine Video Dir gefällt - bitte teilen. Dankeschön. http://youtu.be/1vmWp3L24BQ


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