Gross Düssi (3256 m) - Überschreitung N-S


Publiziert von alpinos , 13. Dezember 2013 um 20:29.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:11 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-UR 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 2400 m

Tagfüllendes, wildes Bergabenteuer

Auf vielen Touren in der Zentralschweiz ist der Gross Düssi markanter Teil des Panoramas - kein Wunder, dass er schon lange ziemlich weit oben auf unserer Wunschliste steht. Ein paar Mal hatten wir sogar schon konkrete Pläne gemacht und zwei Plätze auf der Hüfihütte reserviert. Doch jedesmal machte uns das Wetter - meist in Form von Schnee - einen Strich durch die Rechnung. Dieses Mal jedoch gab es Schnee nur in höheren Lagen und so stand der Überschreitung des Düssi nichts mehr im Wege.



Im Schein unserer Stirnlampen liefen wir los und fanden dank vorabendlichen Auskundschaftens den Weg auf Anhieb. Über eine gute und mit Steinmännchen markierte Wegspur erreicht man auf ca. 2500 m den Oberen Hüfifirn. In einer weiten Rechtskurve lassen sich nun die meisten Spalten umgehen, und man gelangt schliesslich nach einer fast flachen Traverse und einem etwas steilen Aufschwung zu P. 2819. Als wir uns hier zwischenverpflegten donnerte eine gehörige Ladung Steine durch einige Rinnen in der Nordwand des Düssi und verteilte sich auf dem Gletscher. Nach eingehendem Routenstudium war klar, dass wir uns ziemllich nah am NW-Grat (der eher ein Rücken ist) halten können und so nicht in die Nähe diser Geröll-Rutschbahnen kommen müssen. Die Kletterei war schön und gut machbar, lediglich an einer Stelle verstiegen wir uns ein wenig und waren froh um das mitgebrachte Material. Die meiste Zeit gingen wir jedoch am kurzen Seil bzw. seilfrei. Auch dass der Fels teilweise etwas brüchig ist, tat dem Spass keinen Abbruch.

Von Norden her waren wir an diesem Tag die einzigen, und als wir am Gipfel ankamen, rüstete die Gruppe, die von Süden her kam, sich gerade für den Abstieg. So genossen wir einsam und bei herrlichem Wetter den Gipfel, liessen unsere Blicke schweifen zu vertrauten Berggestalten und entdeckten - wie das meistens so ist - ein paar neue Projekte. Doch noch war der Tag nicht zu Ende, denn auf uns wartete noch der lange Abstieg nach Bristen.

Der Abstieg über den Chli Düssi wartete noch mit ein paar Kraxeleinlagen auf, bevor wir uns durch das etwas unübersichtliche Gelände zum Tschingelseeli durchschlugen. Leider trafen wir nicht immer die optimale Linie und mussten ein paar Mal über ziemlich abschüssiges feuchtes Schrofengelände absteigen. Am südlichen Ende vom Tschingelseeli wartet dann wieder ein passabler Weg, der in recht steilen Sepentinen hinunter ins Brunnital führt.

Der Weg nach Hinterbalm zieht sich zwar ziemlich in die Länge, wartet aber mit recht tollen Blicken auf: der Brunnibach hat hier ganze Arbeit geleistet und sich ein spektakuläres Bett ausgewaschen. Dank der ergiebigen Niederschläge der vergangenen Tage schäumte und stäubte es ganz gewaltig. Beim Blick zurück nach Süden glaubt man, in die kanadische Wildniss versetzt zu sein - so unberührt und wild ist dieses Tal. Während die zunehmende Hitze uns etwas zu schaffen machte, purzelten die Höhenmeter ab Hinterbalm etwas schneller. In Blindensee erfrischten wir uns kurz an der dortigen Sirupbar und trotteten die verbleibenden Kilometer nach Bristen.

Tourengänger: alpinos


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