Brione (Verzasca) - Prato Sornico (Lavizzara) 3: Bassa di Pertüs 2156 m


Publiziert von basodino , 5. August 2013 um 15:25.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 4 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo delle Pecore   Gruppo Monte Zucchero   CH-TI   Gruppo Pizzo Campo Tencia   Gruppo Pizzo Barone 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 420 m
Abstieg: 1380 m
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit Auto oder ÖV bis Prato Sornico (Brücke), Busverbindungen aber eher schlecht, es geht auch per Autostop
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Tomeo (1739 m), 21 (24) Plätze, Selbstversorgerhütte
Kartennummer:1272 Campo Tencia

Nach der etwas zu lang geratenen Etappe gestern und dem abendlichen Regen waren wir nun nicht ganz so optimistisch, ob wir die 5. Etappe des VAVM mit seinen ca. 2600 Höhenmetern schaffen würden. Aber ganz kampflos wollten wir uns nicht ergeben.
Zunächst steigt man dem VAVM folgend einen ersten steileren Hang links hinter der Hütte auf, dann über eine weiche Schulter einen zweiten, längeren Hang hinauf. Auf ca. 1900 m beginnt der Weg mehr zu queren, als anzusteigen, überquert den oberen Rand einer Schlucht, die bis zum See hinabfällt, durchquert eine sehr flache Geröllhalde und erreicht schließlich Corte Piatto. T3, 1 h 00 min.
Hier wendet sich der Weg nach links und quert abermals mehr als er ansteigt auf eine Stufe hinauf, dann ganz flach bis unter den Übergang (Bassa di Pertüs), den man recht gerade erreicht, T3, 0 h 30 min.

Jenseits geht es dann nur wenig hinab. Erst quert man noch den oberen Rand eines Blockfeldes, dann in kurzen Kehren ruppig hinab zur Gabelung. Der VAVM geht nun in eine Querung über, die nur wenig auf und ab führt und durch Gras, niedriges Buschwerk und Blockhalden gekennzeichnet ist. Letztlich verliert man einige Meter, um einen markanten Felsen mit Unterstand für die Schafe zu treffen (P. 1991). T3, 1 h 00 min.

Tourinette hatte ein wenig Mühe und signalisierte, dass es heute schwer werden würde. Eine morgentliche Front flacher Wolken war inzwischen hereingezogen und entleerte sich über uns (was mir schon etwas komisch vorkam, bei so wenig Substanz). Insgesamt machte es uns aber die Entscheidung leicht, die Etappe abzubrechen und nach Prato abzusteigen. Gemessen am nachher entstandenen Muskelkater keine so schlechte Entscheidung.
Nun folgt man der rot markierten Spur nach links hinab, wobei der Weg auf 1910 m eine Rinne bzw. einen Bach quert. Dort hatte aber Wasser und Geröll den Weg hinweg gefegt, so dass man sich durchs lose Gemergel erst einmal eine neue Spur bahnen musste. Kurze Zeit später trifft man auf den Weg der von der Bassa di Pertüs direkt herunterkommt.
Der Weg quert noch ein wenig, knickt dann nach unten rechts ab und nutzt einen langen Rücken bis zur Kante. Unter einem öffnet sich eine Steilstufe, die zunächst noch durch Vegetation verborgen bleibt. Nun immer steiler und für müde Muskeln geradezu tödlich hinab. An einer weiteren Stelle war der Weg beschädigt, im Ganzen aber ohne wirkliche Probleme steil abwärts. Die spektakulärste Stelle bildet hierbei eine felsige Passage, die nicht ganz ohne Grund mit Ketten gesichert ist. Schließlich durch hohe Büsche und über einen Bach (erneut war der Weg weggespült) in den Talgrund, wo man auf einen Fluss trifft (1436 m), der knapp unterhalb eine schöne Badestelle bildet. Toller Rastplatz. T3, 1 h 15 min.

Nach der erfrischenden Pause ist der Weiterweg auch erst einmal ein wenig schwieriger, weil auch hier die Natur für neue Verhältnisse gesorgt hat. Wenn man die Wiese erreicht hat, geht es aber nunmehr leicht immer einer klaren Spur folgend weiter. Man passiert die Alpe Pertüs, schlägt sich mit ein paar Bremsen herum, freut sich über jeden Schatten den es nun sporadisch gibt und folgt dem Fluss immer mit einem gewissen Abstand. Schließlich quert man vom Fluss weg in einen Wald, durch ein Stück, welches mit Findlingen durchsetzt ist, schließlich zu einem Gebäude auf einer Wiese. Danach muss nur noch ein trockenes Flussbett durchstiegen werden und man trifft dahinter auf die Straße, die einen nun schier endlos bis nach Prato leitet. Glücklicherweise wurden wir auf halber Strecke von einer netten "deutschen" Tessinerin mitgenommen, so dass uns die letzte halbe Stunde erspart blieb. T2, 1 h 45 min.

Wenn uns im malerischen und einsamen Valle di Pertüs schon warm war, so traf uns in Locarno dann beinahe der Hitzschlag. Aber irgendwie mussten wir ja wieder nach Rodi zu unserem Auto. Und die 80-minütige Wartezeit vor dem Gotthard war dann völlig überflüssig, konnte uns die Freude über die ungewollte, aber trotzdem sehr gelungene Tour nicht mehr nehmen.

Tourengänger: basodino, tourinette


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Kommentare (1)


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tourinette hat gesagt: Endlich...
Gesendet am 7. August 2013 um 18:16
lässt der Muskelkater nach und erinnert mich nicht bei jedem Schritt an die Anstrengung (die Hitze hatte Ihren Tibut gefordert). Toll, dass aus zwei Notlösungen dennoch eine so schöne Tour wurde!


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