Von Dalpe nach Prato Sornico: Cap. Campo Tencia – Cap. Soveltra – Cap. Tome


Publiziert von Seeger , 30. August 2012 um 23:42.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:30 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Campo Tencia   Gruppo Pizzo Campolungo   Gruppo Pizzo Barone   prato sornico   cabanna soveltra   Gruppo Pizzo delle Pecore   Gruppo Monte Zucchero 
Zeitbedarf: 4 Tage 22:00
Aufstieg: 3594 m
Abstieg: 4043 m
Strecke:29.9km: 1. Tag: Dalpe 1192m – Piumogna 1399m – Capanna Campo Tencia 2140m. 2. Tag: Capanna Campo Tencia 2140m – Bocchetta di Croslina 2840m – Pizzo Campo Tencia 3071.7m – Pt. 2974 – Pradoi 2147m – Capanna Soveltra 1534m. 3. Tag: (VAVM 5, retour) Capanna Soveltra 1534m – Pianconi 1877m – Sella Corona di Redorta 2585m – Pt 1991 Gonta – Bocchetta di Pertüs 2156m – Casciano Piatto 2058m– Capanna Tome 1739m. 4. Tag: Capanna Tome 1739m – Ponte Ri di Tome 760m – Vedla 742m – Prato 742m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Faido oder Airolo Busverbindung via Rodi nach Dalpe
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Broglio oder Prato Busverbindung nach Bignasco und von dort FART nach Locarno
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Campo Tencia (bewartet), Capanna Soveltra (bewartet), Capanna Tome (bewartet für Gruppen auf Anfrage: Ephrem Foresti)
Kartennummer:Pizzo Campo Tencia 1272, 1252 Ambri Piotta

Wunderschöne und gut markierte, aber körperlich anspruchsvolle Tour aus der Leventina in den obersten Teil des Maggiatals, dem Lavizzara (Kommt von Lavatsch oder Speckstein, welcher zu Kochgeschirr verarbeitet wurde). Dabei überschreitet man den Pizzo Campo Tencia, den höchsten Dreitausender, der ganz auf Tessinerboden liegt und besucht drei einzigartige Berghütten.
1. Tag:
Wiederum bietet der SAC St. Gallen eine Tessintour an. Zu siebt steigen wir von Dalpe 1192m über die weite Alp Piumogna 1399m zur Capanna Campo Tencia 2140m(T2) und lassen uns verwöhnen: Dusche, Matratzenlager mit Duvet, gutes Nachtessen um 19 00 Uhr und reichhaltiges Frühstück (sogar mit Torta da Nonna).
2. Tag:
Von der Capanna Campo Tencia 2140m auf dem leicht steigenden Weglein direkt zum Einschnitt in der vor sich aufbäumenden Wand. Dort in leichter Kletterei 20 hm auf eine kleine Schulter zur Linken. (T5-) und weiter – immer neu blauweiss-markiert – in Kehren auf den nächsten Boden (etwa 2500m) hinauf. Leichte und nicht exponierte Kraxelei über und entlang eines Grates (Seitenmoräne) in den oberen Boden auf etwa 2640m. Nun auf der neuen und gut markierten Route weglos nach rechts durch ein Tälchen zur  Bocchetta di Croslina 2840m (T5-) hinauf, wo neu eine b/w-markierte Route (mit viel Geröllhüpferei) zum Passo Fornale 2347m und somit nach Fusio hinunterführt; oder auch eine neue Zustiegsroute von Fusio her bietet. Die gewonnene Aussicht auf dem Pässchen ist überraschend schön. Dank des schönen Wetters ist die Fernsicht auf Monte Rosa, Walliser- und Berner-Viertausender ein wahrer Genuss.
Nun nach links dem anschliessenden Grat Richtung Süden entlang, später in leichter Blockkletterei auf den  Pizzo Campo Tencia 3071.7m (T5-). Idealer Ort für mein Menü 1 mit Nusstängeli zum Dessert. Dazu eine 360° Rundsicht: Vom Rheinwaldhorn zur Bernina bis zum Monte Rosa. Von den Glarnern, Urnern zu den Bernern. In der Tiefe Valle Leventina und Val Lavizzara. Der Basodino. Staunen…Suchen…Erkennen. Ich komme mir plötzlich sehr klein vor bei dieser Erhabenheit und begreife, dass der Schweizer Patriotismus im 19. Jhdt. mit der Bergwelt unterlegt wurde.
Und wie im Gleitflug steigen wir zum Sattel  Pt. 2974 ab und ins nächste Tal hinein nach links haltend zu Blockfeldern. Der blauweiss-markierte Weg wurde umgelegt. Länger, anstrengender aber technisch einfacher führt er weit links ausholend hinunter auf das breite und längliche Plateau von  Pradoi 2147m(T3+ statt T4) tapio hat mich diesbezüglich mit seinem Bericht aufhorchen lassen.
Nun auf recht gutem Weg links ausholend hinunter in die Ebene der Alpe Soveltra und nach dem Traversieren des Ri della Gerra links dem Hauptfluss entlang zur Brücke und über diese auf die rechte Seite hinüber zur  Capanna Soveltra 1534m (T2). Liebenswürdige Bewirtung einer Tessiner Familie mit vier Kindern, deren ältester (etwa 15 Jahre alt) heute in 2h40 den Pizzo Campo Tencia hinauf gespurtet ist.Typisches Tessiner Nachtessen, das sehr mundet. Dusche tut gut. Viele Gäste, aber trotz allem gemütliche Stimmung um das Kaminfeuer herum.
3. Tag: (VAVM 5, retour)
Nach gutem Schlaf wieder frisch am Morgenbüffet. Von der Capanna Soveltra 1534m wieder über die Brücke auf die andere Seite des Flusses und dann dem blauen Wegweiser Richtung Cap. Tome hinauf auf das Hochmoor der Alpe Campala. Im hinteren Drittel geht’s dann links 200 hm vertikal hinauf zur ehemaligen Alp  Pianconi 1877m , jetzt in Ruinen. Die Wegführung ist hier einmalig und lässt die Alpe Larecc in der Tiefe rechts unten liegen, währen dessen er sich den Wänden entlang direkt in die oberen Weiden der Ganne di Larecc hinaufwindet.
Die folgenden sechshundert Höhenmeter sind kein Schleck. Doch ist der Weg so unterhaltend – er wechselt von Weide zu Flussgraben zu abgeschliffene Felsbuckel – dass die  Sella Corona di Redorta 2585m (T4) schier unmerklich plötzlich erreicht ist. Nun wird der Blick in den nächsten Talkessel frei und der elegante Monte Zucchero mit seinem Trabanten, dem Triangolino, thront über dem Passo di Redorta. Der nächste zu ersteigende Übergang ist in seinem Nordwest-Ausläufer, genannt Crestone, gut zu erkennen.
Der Abstieg ist sehr steil und exponiert. (Teils mit Ketten gesichert). Wir sind um das schöne und trockene Wetter äusserst dankbar. Vorsichtig steigen wir Schritt um Schritt hinunter. Der Weg wird nach und nach weniger steil und quert nach links eine tiefe Schlucht auf elegante Weise. So erreichen wir unbeschadet
Pt.1991 Gonta (T5-), unterhalb des Passo di Redorta. Mittagessen Menü 1 mit Toggenburgerli zum Dessert mit Blick vom Redorta über den Zucchero ins Valle di Pertüs. Wunderbare Kulisse!
Quasi horizontal wechselt der Weg zwischen Wiese und Geröllhalde und erreicht in einem kurzen, aber steilen Anstieg die  Bocchetta di Pertüs 2156m. Und wieder öffnet sich ein neues Tal: das Valle di Tome mit dem lieblichen See, welcher von hier oben noch nicht einsehbar ist.
Die nun folgenden 400hm über die Casciano Piatto 2058m kehrend hinunter zur – Capanna Tome 1739m sind noch etwas anstrengend. Doch der herzliche Empfang von Ephrem Foresti mit seinem Standartessen - Suppe, „Gschwellti“ (Pellkartoffeln) mit Käse und Salat - und dem vorgängigen Apéro lassen die Strapazen schnell vergessen. So feiern wir unser letztes Abendessen in gemütlichem Ambiente der kleinen Hütte und legen uns rechtzeitig Schlafen. In der Nacht beginnt es zu regnen.
4. Tag:
Noch wenig Regen. Nicht überraschend, denn der Wetterbericht hat es ja «versprochen». So steigen wir von der Capanna Tome 1739m ab mit dem Ziel, den Bus in Prato um 11 26 Uhr zu erreichen. In  Ponte Ri di Tome 760m  wählen wir den rechts abzweigenden Weg über  Vedla 742m  nach  Prato 742m und geniessen noch einen Cappuccino im Restaurant (Mo geschlossen, ab 09 00 Uhr offen).
Der typische Tessiner Regen setzt ein: Wie aus Kübeln ergiesst er sich.
Und wir schauen vom Trockenen zu. 

Tourengänger: Seeger


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