Piz Boé (3152m) und andere Gipfel - Klettersteigwoche in den Dolomiten


Publiziert von DonPico , 15. Mai 2013 um 21:49.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 1 September 2000
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7 Tage
Aufstieg: 6000 m
Abstieg: 6000 m
Strecke:Siehe Tourenbeschreibung
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Siehe Tourenbeschreibung
Unterkunftmöglichkeiten:Campingplatz Colfosco Rosengartenhütte

Allgemeines:

Dieser Eintrag beschreibt die Klettersteig-Touren, die Adi, Franz, Sven und ich im Jahr 2000 in den Dolomiten unternommen haben. Leider erinnere ich mich an manche Routenverläufe der Tourenwoche nicht mehr ganz genau, aus der Abgfolge der Fotos konnte ich aber rekonstruieren, dass der Tourenverlauf in etwa so wie unten beschrieben war.

Anfahrt:

Mit dem Auto fuhren wir von Reutlingen über den Brenner nach Colfosco. Dort trafen wir die Eltern und die Schwester von Sven, die dort mit dem Camping-Van Urlaub machten. Nach einer oder zwei Nächten im Zelt übersiedelten wir in den Camping-Bus, da Svens Eltern die Rückreise antraten.

Tourenbeschreibung:

1. Tag:

Wegverlauf: Colfosco - Bergstation Vallon-Lift - Boéseekofel-Klettersteig - Boéseekofel - Abstieg über Ostrücken bis Crep de Munt

Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir alle Klettersteigneulinge. An der Bergstation des Vallon-Sessellifts legten wir gespannt die Klettersteig-Ausrüstung an. Lustig war die Frage unseres Nordlichtes Franz an den Sesselliftwart: "wo geh's denn hier zum Bossekofehl?". Hat dieser nicht gleich verstanden. 
Die Tour eignet sich auch für Einsteiger, da sie nicht übermäßig lang und schwierig ist, aber auch nicht langweilig. Schöner Blick vom Gipfel. Die genaue Abstiegsroute weiß ich heute nicht mehr, vermutlich über Ostrücken bis Crep de Munt.

2. Tag:

Wegverlauf: Colfosco - Sass Songher - Colfosco

An diesem Tag war ich mit Adi allein unterwegs, die beiden anderen wollten im Tal ausspannen. Das Wetter war nicht ganz so gut. Die 1000 Höhenmeter Aufstieg zum Hausberg von Colfosco sind ganz schön knackig, zumal ich mich erinnern kann, dass wir damals generell sehr zügig unterwegs waren.

3. Tag:

Wegverlauf: Fahrt zum Karersee - Sessellift zur Paolinahütte - Rotwandhütte - Masaré-Rotwand-Klettersteig - Rosengartenhütte

Erst ziemlich spät kamen wir an diesem Tag los, da wir das Vorzelt des Camping-Busses abbauen mussten, um den Bus in Bewegung setzen zu können. Wir fuhren ins Fasstal, und von dort über den Karerpass zum Karersee. Gemütlich ging es mit dem Sessellift zur Paolinahütte, und weiter um das Südende der Rosengartengruppe zur Rotwandhütte. Von dort zum Einstieg des Masaré-Rotwandklettersteiges. Mäßig schwierig, relativ lang und mit wunderschönen Blicken nach links und rechts. Höchster Punkt ist die Rotwand. Ich kann mich noch erinnern, dass es eine längere Diskussion darüber gab, ob wir auf der Rosengartenhütte übernachten sollten oder mit dem Bus zurückfahren. Ich war für übernachten.
Allerdings muss ich sagen, dass ich vom Service auf der Hütte nicht begeistert war.

4. Tag:

Wegverlauf: Rosengartenhütte - Santnerpass - Vajoletthütte - Grasleitenpass - Kesselkogel - Antermojahütte - Abstieg nach Mazzin

An diesem Tag gingen wir als erstes über den Santnerpass-Klttersteig (einfach) zum Santnerpass. Dort sieht man die eindrucksvollen Vajolett-Türme aus nächster Nähe. Adi war so begeistert, dass er seine Kletterhandschuhe oben liegen ließ und dies bei Abstieg zur Vajolett-Hütte erst kurz vor der Hütte merkte. So hieß es Pause für uns und wieder hoch für ihn.
Die Strecke zur Grasleitenpasshütte rannten wir dann in jugendlichem Übermut dann fast, und kamen völlig verschwitzt oben an. Am Graseleitenpass beginnt der Kesselkogel-Klettersteig.
Aufgrund seines Umwegs schwächelte Adi beim Aufstieg etwas, und mir unterlief bei einer kleinen Vesperpause das Missgeschick, dass unser Käse auf Nimmerwiedersehen den Hang hinunter kullerte.
Jetzt hatten wir nur als Verpflegung nur noch trockenes Brot und entschieden uns daher gegen eine weitere Übernachtung auf der Antermoja-Hütte. Stattdessen stiegen wir ab nach Mazza.
Bis jetzt hatte ich immer über Svens Stöcke gelästert, doch auf diesem Abstieg probierte ich zum ersten Mal Wanderstöcke aus, und ich hatte dann wenig später auch welche.
Von Mazza fuhr Sven per Anhalter zum Karerpass und holte den Bus. Dann ging es zurück nach Colfosco 

5. Tag:

Wegverlauf: Grödner Joch - Pisciadú -Klettersteig - Grödner Joch - Cirspitze V - Grödner Joch

An diesem Tag haben wir wahrscheinlich sowohl Pisciadú-Klettersteig als auch die Cirspitze V gemacht. Leider gibt's vom Pisciadú-Klettersteig keine Bilder, ich bin mir daher nicht mehr ganz sicher.
An diesem Tag muss es auch gewesen sein, dass uns Sven beim Abtieg nach Colfosco fast zur Weißglut gebracht hat, weil er in einem Sportgeschäft nach ca. 90 Minuten Intensiv-Beratung doch nichts kaufte.

6. Tag:

Wegverlauf: Colfosco - Mittagstal - Piz Boé - Abstieg nach Osten - Rifugio Kostner - Crep de Munt

An diesem Tag gingen wir direkt vom Camping-Platz durchs riesige Mittagstal hoch zur Boéhütte auf dem Plateau des Sellamassivs. Dort hat Adi für's Leben gelernt, dass man auf Hütten nicht zu viel Apfelsaft trinken soll. Von der Hütte gingen wir hoch zum Gipfel und von dort sind wir auf einem Weg über die Ostseite abgestiegen, und vermutlich über das Rifugio Kostner zur Station Crep de Munt gelaufen. Ich kann mich noch erinnern, dass das eine ziemlich lange Tour war.

7. Tag:

Wegverlauf: Falzaregopass - Lagazuoi-Hütte - Tomaselli-Klettersteig - Südliche Fanisspitze - Falzaregopass

Ein Höhepunkt der Klettersteigwoche war ohne Zweifel der Tomaselli-Klettersteig. Wir fuhren mit der Bahn zur Lagazuoi-Hütte, von dort gingen wir zum Einstieg an einem Biwak. Gleich von Anfang an geht es ziemlich steil aufwärts. Selten gibt es Passagen zum Ausruhen. Auch der Abstieg auf der anderen Seite bietet einige interessante Passagen. Ein wirklich tolles Erlebnis.

Rückfahrt:

Am nächsten Tag mit dem Bus von Svens Eltern.

Fazit:

Herrliche Touren bei meist bestem Wetter. Bis zu heutigen Tag hatte ich es nicht geschafft, Papierabzüge der Dia-Bilder von der Tour zu machen, oder diese zu scannen. Vor allem wegen der Klettersteig-Nahaufnahmen vom Tomaselli-Klettersteig haben mich die drei jahrelang gelöchert. Jetzt bin ich nach 13 Jahren endlich einmal dazu gekommen, und ich bin gespannt, wie die Reaktion wird.

Tourengänger: DonPico


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