Tödi/ Piz Russein


Publiziert von tombe , 12. April 2013 um 19:22.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 7 April 2013
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-GR   Tödigruppe 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 3230 m
Abstieg: 3230 m
Strecke:12km
Unterkunftmöglichkeiten:Fridolinshütte SAC 2111m
Kartennummer:246S

02.00 Uhr morgens, der Wecker klingelt....und das nach nur 3.5h Schlaf- dafür war das Nachtessen angenehm.
Nach einem kleinen Frühstück gehts Richtung Glarnerland. Die Strassen sind und ich komme gut voran. Je näher ich Tierfehd, meinem Zielort komme, umso dichter wird der Nebel. Bis es schlussendlich, um 04.30 in Tierfehd aus dem dicken Nebel rieselt.Wir sind ja top motiviert, bin ich doch extra so früh aufgestanden. Zuerst muss ich für grosse Jungs- stars&strips Restaurant lässt grüssen.

So lauf ich um 0500 mit der Stirnlampe bewaffnet den Waldweg nach hinter Sand hoch. Die ersten Meter gehen gut mit Ski. Der Blick zurück zu der kleinen "Neat-Stadt" mit den vielen Lichtern ist schon fast romantisch. So lauf ich alleine durch den dunklen Wald im Nebel.
3 apere Stellen muss ich  zu Fuss überbrücken, die Ski abschnallen. Das kleine Tunnel auf dem Waldweg, sehe ich im Dunkeln fast nicht. Der Eingang ist vom Schnee ziemlich zugedeckt. Schnell gewinne ich an Höhe und bin in hinter Sand. Jetzt ist der Nebel stockdick und merke anhand des Höhenmeters und der Steilheit das ich Richtung Rietlen aufsteige. Zum Glück hat es eine Spur an der man sich orientieren kann. Leider hat der Nebel die Schneedecke völlig durchfeuchtet, zusammen mit der Kälte ist dann das Ganze zu Firn gefroren. So muss ich die Harscheisen montieren und wie sich später heraus stellt, bis zur Fridolinshütte alle Steilstücke so laufen. Der Nebel ist nämlich zäch und hält sich bis zur Hütte, wo ich schon ein wenig frustriert über die schlechten Bedingungen ankomme. 

Kurz ein Riegel eingeschoben mit einem Schluck Tee, Stirnlampe verstauen, Foto machen und weiter gehts. Die Leute, welche sich nach ihrem Morgenessen draussen die Zähne putzten, werden sich Ihre Gedanken zu der Szene gemacht haben :-). Wenigstens löst sich der Nebel allmählich auf. So sehe ich bald die ersten Gruppen, verbunden mit Seilen, die sich wie eine Raupe den ersten Gletscherbruch hinauf bewegen. Das heisst für mich einen Gang runter schalten und bis nach dem ersten Gletscherbruch gemütlich machen. Bis Anfang Schneerus lässt sich dann auf dem gut eingeschneiten Gletscher gut passieren und so bleiben die Gruppen hinter mir. Die Sonne zeigt sich jetzt ein erstes Mal, die Seracs glitzern, mir huscht ein Lächeln übers Gesicht- welche Anmut. In der Schneerus steige ich etwa 50Hm mit den Ski auf. Entscheide mich dann diese abzuschnallen und aufzuschultern. Im Trittschnee läufts sich sicher hinauf. Kurz vor Ende Schneerus überhole ich die, die als erste aus der Hütte sind- nochmals danke fürs Spuren und nein ich bin kein Franzose :-). Ab jetzt bin ich wieder alleine unterwegs, vor mir der Bifertenfirn und etwa 700Hm zum Gipfel. Die steile Schneerus war anstrengend, doch die Sonne und die Wärme motivieren mich. Auf 3300müM setz ich mich hin, geniesse einen Riegel mit etwas Tee und lass mir die Sonne ins Gesicht strahlen. Nach der kurzen Rast nehme ich die letzten Meter in Angriff. Am 11.30 stehe ich glücklich und zufrieden auf dem Gipfel 3614müM.

Ich bin ziemlich verschwitzt und merke wie sich die Kälte in meinen Körper drängt. Die nächsten Gipfelstürmer treffen ein. So beginnt die Abfahrt direkt vom Gipfel im Südosthang. Hier ist der Schnee leicht gebunden teilw. noch pulvrig. Ich halte mich auf ca. 3300nüM, südlich Richtung Porta da Gliems und kann im etwas steileren Teil schöne Lines ziehen. Eins zwei stehen ich wieder vor der Schneerus auf 3000müM. Diese ist völlig verfahren, der Schnee hart, die Sonne hatte zu wenig Zeit diesen zu erwärmen. Doch die Abfahrt ist eindrücklich, besonders in der Verengung. Jedoch ist von hier schon die Nebeldecke auf 2500müM zu erkennen. Schade, ich habe gedacht, die Sonne löst den Nebel auf, mir graut es schon vor der Abfahrt ab Fridolinshütte. Da ich im Nebel nicht sehr weit sehe, entscheide ich mich auch bei der Abfahrt, wie beim Aufstieg, über die Fridolinshütte zu gehen und nehme den Gegenanstieg in kauf.
Meine böse Vorahnung bestätigt sich, der Nebel wird immer dichter, ab 2000müM ist die Sicht noch 3m. Da die verfahrene Schneedecke gefroren ist, dazu mit der Sicht und meine müden Beinen, ist das die reine Tortur. Auf 1400nüM entschliesse ich mich die Ski abzuschnallen und zu Fuss über die Lawinenkegel abzusteigen. Bei Hinter Sand schnall ich die Ski wieder an. Wege der schlechten Sicht ist mein Tempo gemächlich, so muss ich alle Gegenanstiege hinauf "täppelen", was mir ziemlich den letzten Nerf raubt. Irgenwie gelange ich am Ende doch noch gesund und zufrieden zum Auto.

Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/b90wizilp5t3upi/GaGRvViWHB

Anmerkung: Den Tödi habe ich vor Jahren schon einmal gemacht, mit der Abfahrt über Porta da Gliems in s Val Russein. Diese Variante ist schöner und wärmstens zu empfehlen.

Tourengänger: tombe


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