Großes Hundshorn mit Zugaben


Publiziert von maxl , 10. April 2013 um 15:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 8 April 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B311 von Lofer nach Saalfelden knapp südlich von St Martin nach Osten richtung Wildental abbiegen. Dann gleich wieder links nach Strohwolln.
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Das Große Hundshorn ist zwar ein ziemlich bekannter und oft bestiegener Aussichtsberg zwischen Reiteralpe und Loferer Steinberg (Sommerbesteigungen siehe hier oder hier), doch als Winterberg nicht eben bekannt. Das mag insb. an den Zustiegen liegen, die durch ziemlich steile, bewaldete Hänge führen, was für Skitouren nicht unbedingt gut ist. Für die Übergangszeit ist der Berg also wie geschaffen - so konnten wir den unteren Teil mit einen frühlingshaften blumenreichen Zustieg und den oberen Teil einer äußerst exclusiven, abwechlungsreichen Schneeschuhtour zu einem wirklich genießerischen Unternehmen kombinieren. Nach dem Hundshorn nahmen wir sogar noch Pointelkopf und Kötschmairhorn mit, zwei kleinere Hügel, deren Hänge man im Aufstieg quert. Muss nicht sein, aber wenn man schon mal da ist.......

Start gegen halb acht in Strohwolln. Von hier führen zwei Wege bergwärts, der rechte durch eine Klamm (den nehmen wir im Abstieg), der linke an selbiger vorbei. Wir steigen also links an, genießen einige schöne Tiefblicke in die Strohwollnschlucht, queren dann oberhalb dieser das nun sanfte Bächlein, welches die Schlucht verursacht hat und steigen schließlich auf schönem Pfad den recht steilen Westhang hinauf. Bis etwa 1000m bleiben wir vom Schnee weitestgehend verschont, danach wird's zunehmend winterlich, den Steig erkennt man aber gut, so spuren wir uns also tapfer voran richtung der kleinen Ebene, woselbst die Scheffsnother Almen liegen.

Die erste Alm ist ein wunderschöner, besonnter Rastplatz. Dort kommen wir nach gut anderthalb Stunden Aufstiegszeit an (gut T2, teils etwas abschüssig), machen eine kleine Jausn und legen die Schneeschuhe an. Weiter geht's also durch das schöne Almgelände nördlich am Pointelkopf vorbei (dabei lässt man einen Graben links liegen), dann recht steil den Wald hinauf bis zum Sattel zwischen Hundshorn und Pointelkopf (1/2h ab Alm). Wir staunen oben, denn nicht nur ist das Panorama besser als erhofft, wir treffen sogar auf Skispuren, die durch die ziemlich steile Flanke zur Hundsalm führen. Sie leiten recht gach am Grat weiter, oft auch verflucht nah an den Wechten. Nun gut, weiter also den zunehmend ausblickreichen Rücken hinauf, auf ein kleines Vorgipfelchen, dann in eine kleine Senke hinab und zum Schluss gut steil zum Gipfel. Die Skispuren führen durch unschönes Gelände, wir gehen sehr viel angenehmer weiter links. Nach insg. 3h Aufstiegszeit (anderthalb Stunden ab Scheffsnother Alm) stehen wir auf dem Großen Hundshorn, T2/WT3.

Die Aussicht ist schier gigantisch, gut dass wir gen Osten gefahren sind, im Westen ist's jetzt schon grau... Eingekeilt zwischen Reiteralpe (die nicht zu unrecht mit den Dolomiten verglichen wird) und dem majestätischen Loferer Steinberg bietet das Hundshorn bombastische Nahblicke, aber auch die Fernschau lässt nicht zu wünschen übrig, zu Venediger etwa und sogar zur Zugspitze (gut 130km)!!! Kein Wind, warme Sonne, hach, gibt's was schöneres...?!?

Nach einer guten halben Stunde Gipfelrast gehen wir den schönen Rücken wieder hinab bis in den Sattel vorm Pointelkopf. Jenseitig dann wieder bergan und in etwa 20min auf den nächsten Gipfel, auch hier ist der Blick schön, der Hundstod ist beispielsweise dazugekommen. Irgendwann stand da wohl auch mal ein Kreuz drauf, jetzt nur noch eine abgebrochene Holzstange.

Weiter dann im zickzack um die Steilstufen herum gen Westen in den Sattel zwischen Pointelkopf und Kötschmairhorn. Dessen O-Flanke beherbergt einige Steilstufen mit viel Schnee drin, wir tricksen uns trotzdem durch und erreichen nach einer 3/4h ab Pointelkopf unseren dritten Gipfel, das Kötschmairhorn. Nicht so attraktiv, denn bewaldet, aber naja, an diesem Traumtag ist alles irgendwie schön.

Zurück dann in den Sattel Pointelkopf/Kötschmairhorn, am tiefsten Punkt sanft gen Norden hinab, zwischen kleinen Wandln hindurch und mehr oder weniger einer kleinen Rinne folgen, die bald wieder auf unseren Anstiegsweg nahe der Scheffsnother Alm trifft. Weiter also zur Alm, dort können wir die Schneeteller wieder an den Rucksack schnallen und uns auf die verbleibenden 1 1/2 Stunden Abstiegszeit vorbereiten.

Der Abstieg ist dann aber doch recht kurzweilig, vor allem, weil's mit jedem Schritt weniger Schnee hat, bis man schließlich in sonnenverwöhnten Wiesen voller Leberblümchen steht, schee...... kurz vor Strohwolln nehmen wir selbstverständlich noch den Treppen-Weg durch die Schlucht mit, auch ganz nett. Zufrieden kommen wir nach gut 7h wieder in Strohwolln an, voller Hoffnung, dass der Frühling jetzt wirklich mal kommt ... aber es sieht schon ganz danach aus!!

Tourengänger: andl, maxl


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 10. April 2013 um 17:52
immer wieder a scheene Tour, war vor Jahren mal mit Trainman dort

VLG! der ADI

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2013 um 15:25
schon gesehen.... lustig, wir wussten gar net, dass wir auf dem HUndshorn mitten auf einem Latschengewühl stehen...
hat echt seine Reize im Winter...


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