Gotthard-Spaziergang
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In Göschenen austeigen? – Der Gedanke verfliegt sofort bei Ankunft. Alles ist zwar wunderbar in Göschenen, tiefverschneit und himmelblau. Aber die ganze Horde Ausserirdischer erhebt sich und strebt zum Ausgang. Riesenhaft und umfangreich gerüstet sind sie; es rasselt und klappert, schreit und tobt, und überfüllt den Bahnsteig. rojosuiza bleibt atemlos zurück. Er tut dann einen verwunderten Blick: ganz allein!
Am Bahnhof in Airolo wird Vorfrühling gegeben. Erstes Grün am Sonnenhang verdrängt das Weiss. Welcher Gegensatz zum Reusstal, das ganz und gar verschneit, eiszapfenüberhängt und kälteklirrend auf der anderen Seite des Tunnels liegt!
Weder Karte noch Plan hat rojosuiza. Er steigt gemächlich ins obere Dorf hinauf. Er findet die Kirche und erweist den Dorfheiligen ‚Santi Nazario e Celso‘ die Ehre. Den Cappuccino wollte er unten beim Bahnhof lieber nicht, hier oben erhofft er ihn sich vergeblich. Dafür findet sich ein Wegweiserbaum. Der gebietet, Richtung Gotthard zu marschieren.
Dieser lange, herrlich helle Einschnitt dort vorne! Das ist er, das muss er sein: der Auftakt zum Gotthard! Aber ja, oft trügen uns Gefühle. Dieser einladende Einschnitt, das ist das Val Bedretto, und es führt zum Nufenen und ins Wallis. Aber schön ist es, ein anderes Mal vielleicht…
Zum richtigen Gotthard geht’s ob Airolo einfach immer gerade nach oben, sozusagen. Bald liegt Schnee auf dem Pfad. Danach sucht man sich selber den Weg; es liegt ja überall Schnee und die feinere Infrastruktur ist verschwunden. Noch ist Morgen und strahlendes Wetter. Wohlgemut steigt rojosuiza aufwärts. Er passiert die ausgestorbene Kaserne, die ein hübsches Bild abgibt; unterquert die Passstrasse; gelangt zum Eingang der Tremola-Schlucht. Weit, weit oben kann man die Passstrasse erkennen, sie ist jetzt am anderen Hang der Schlucht, und irgendwo dort weit oben liegt er, der Gotthard-Pass. Ein Bächlein hat eine schiefe Eis-Ebene geschaffen, sie zu überqueren ist tückisch. rojosuiza hat nur die Hälfte der nötigen Ausrüstung und er hat nicht einmal eine Karte. Die Zeit ist auch zu knapp und oben am Pass sieht man ein Wetter kommen. Heute wird es nichts mit einer Überquerung. Ein anderes Mal dann... Ein wenig die Nationalstrasse erkunden, bis auch sie imSchnee förmlich verschwindet. Eine vereiste Flanke würde einen ausrutschenden rojosuiza ohne Aufschub ins Tal hinab führen, und ohne Stock und Steigeisen wäre Weitergehen Dummheit. rojosuiza erfreut sich der Natur und der Technik. Einmal, vor langer Zeit, ist er diese Strasse im Auto herabgekommen, und hat hauptsächlich Vergewaltigung der Landschaft gesehen – jetzt bewundert er die Kunst der Erbauer.
Cappuccino gibt es schliesslich doch im Café unten beim Bahnhof. Der Zug trägt rojosuiza gutmütig nach Hause. In Göschenen kommen die Ausserirdischen wieder. rojosuiza darf dem Zugpersonal der SBB, das eine Reiseuntersuchung macht, auf Halbitalienisch den Namen der Bahnstation Kradolf buchstabieren – Kappa, Erre, etc., etc. Airolo kennen sie aber. rojosuiza freut sich über die gelungene eidgenössische Verständigung.
Am Schluss hat rojosuiza tausend Abenteuer erlebt, ja, dieser Tag ist ein voller Erfolg.
Am Bahnhof in Airolo wird Vorfrühling gegeben. Erstes Grün am Sonnenhang verdrängt das Weiss. Welcher Gegensatz zum Reusstal, das ganz und gar verschneit, eiszapfenüberhängt und kälteklirrend auf der anderen Seite des Tunnels liegt!
Weder Karte noch Plan hat rojosuiza. Er steigt gemächlich ins obere Dorf hinauf. Er findet die Kirche und erweist den Dorfheiligen ‚Santi Nazario e Celso‘ die Ehre. Den Cappuccino wollte er unten beim Bahnhof lieber nicht, hier oben erhofft er ihn sich vergeblich. Dafür findet sich ein Wegweiserbaum. Der gebietet, Richtung Gotthard zu marschieren.
Dieser lange, herrlich helle Einschnitt dort vorne! Das ist er, das muss er sein: der Auftakt zum Gotthard! Aber ja, oft trügen uns Gefühle. Dieser einladende Einschnitt, das ist das Val Bedretto, und es führt zum Nufenen und ins Wallis. Aber schön ist es, ein anderes Mal vielleicht…
Zum richtigen Gotthard geht’s ob Airolo einfach immer gerade nach oben, sozusagen. Bald liegt Schnee auf dem Pfad. Danach sucht man sich selber den Weg; es liegt ja überall Schnee und die feinere Infrastruktur ist verschwunden. Noch ist Morgen und strahlendes Wetter. Wohlgemut steigt rojosuiza aufwärts. Er passiert die ausgestorbene Kaserne, die ein hübsches Bild abgibt; unterquert die Passstrasse; gelangt zum Eingang der Tremola-Schlucht. Weit, weit oben kann man die Passstrasse erkennen, sie ist jetzt am anderen Hang der Schlucht, und irgendwo dort weit oben liegt er, der Gotthard-Pass. Ein Bächlein hat eine schiefe Eis-Ebene geschaffen, sie zu überqueren ist tückisch. rojosuiza hat nur die Hälfte der nötigen Ausrüstung und er hat nicht einmal eine Karte. Die Zeit ist auch zu knapp und oben am Pass sieht man ein Wetter kommen. Heute wird es nichts mit einer Überquerung. Ein anderes Mal dann... Ein wenig die Nationalstrasse erkunden, bis auch sie imSchnee förmlich verschwindet. Eine vereiste Flanke würde einen ausrutschenden rojosuiza ohne Aufschub ins Tal hinab führen, und ohne Stock und Steigeisen wäre Weitergehen Dummheit. rojosuiza erfreut sich der Natur und der Technik. Einmal, vor langer Zeit, ist er diese Strasse im Auto herabgekommen, und hat hauptsächlich Vergewaltigung der Landschaft gesehen – jetzt bewundert er die Kunst der Erbauer.
Cappuccino gibt es schliesslich doch im Café unten beim Bahnhof. Der Zug trägt rojosuiza gutmütig nach Hause. In Göschenen kommen die Ausserirdischen wieder. rojosuiza darf dem Zugpersonal der SBB, das eine Reiseuntersuchung macht, auf Halbitalienisch den Namen der Bahnstation Kradolf buchstabieren – Kappa, Erre, etc., etc. Airolo kennen sie aber. rojosuiza freut sich über die gelungene eidgenössische Verständigung.
Am Schluss hat rojosuiza tausend Abenteuer erlebt, ja, dieser Tag ist ein voller Erfolg.
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rojosuiza
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