Eine harte Arbeitswoche lag hinter mir und als der Wecker um 05:15 Uhr ringt...na, das Gefühl kennen wohl alle! Die Strasse in Chur waren feucht, der angesagte Regen über Nacht. Abfahrt um 06:15 Uhr begleitet von einer tief liegenden Wolkendecke - wird das wirklich was heute oder hätte mein Körper endlich mal den nötigen Schlaf einfordern sollen...
Ab Bivio setzte gar leichter Schneefall aus der tiefen Wolkenschicht ein. Kein Zweifel, der Esspresso-Shot auf dem Hospiz ist mehr als Pflicht. Je höher sich das Auto die Passstrasse schraubte, wurde es lichter und blauer Himmel ausgemacht - WOW immer wieder ein faszinierendes Schauspiel, das Aufstehen hat sich gelohnt!
Am Stammtisch plauderten wir noch mit einem auf Gäste wartenden, regionalen Bergführer der mir im Gespräch meine Bedenken für den Piz Palü in zwei Wochen nehmen konnte. Es hatte noch Platz beim Parkplatz der Alp Güglia P2215 an der Julierpassstrasse. In den Talkessel blickend schon einige Tourenbegeisterte unterwegs. Dies erstaunte, denn ich las wenige Hikr- wie auch Gipfelbucheinträge bei der seriösen Vorbereitung.
Wir folgten der gut angelegten Spur in den Kessel Gianda Polaschin unterhalb der eindrücklichen Westwand des Piz Polaschin. Bei heiklen Verhältnissen ist hier sicher Vorsicht geboten (um 35 Grad). Nun kommt man auf eine Ebene mit dem zugefrorenen See, vorbei östlich unterhalb der eindrücklichen Zacken der Crasta Tscheppa und weiter hinauf über den Vadret Lagrev.
Kurz vor dem Gratrücken buckelten wir in einer Steilstufe unsere Ski's. Obschon Steigeisen und Pickel mit dabei, begnügten wir uns mit dem N-Gipfel P3109. Unterhalb des Gipfelaufstiegs hüllten Wolkenfetzen die Gipfelpracht zu. Wir hofften, dass es nur temporär und kein Nebel war. Mit so einigen italienischen Tourengänger teilten wir uns das ausladende Gipfplateau und machten uns bald zur Abfahrt parat.
Die Verhältnisse wie ich sie LIEBE! Harte und feste Unterlage mit etwas pulverigem Zuckerguss und im unteren Teil bereits wenig aufgefirnt - PERFEKT!! Unser "Igklämts" genossen wir wieder bei Sonnenschein auf der Ebene bei Gianda Lagrev - ja es hat sich wirklich gelohnt aufzusehen!!!
Toureninfos:
- meine Einstufung WS, laut SAC Führer Graubünden Süd ein ZS- vermutlich inkludiert mit dem Grat
- Ausrichtung N, NE
- Zeitangabe 3 Stunden
- Verhältnisse: durch die Erwärmung eine harte, tragende Unterschicht - schon Frühlingsverhältnisse und Top!
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