Corn da Camp (3232 m) - Rundtour zum Skidepot und Abfahrt durchs Scispadus


Publiziert von alpinos , 20. Februar 2013 um 23:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Val Poschiavo
Tour Datum:14 Februar 2013
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Sfazu; kostenlose Parkmöglichkeiten.

Landschaftlich grossartige Rundtour - leider ohne Gipfelerfolg

Als einen Höhepunkt unseres Skiurlaubes im Engadin hatten wir uns die Besteigung des Corn da Camp ausgesucht. Nein, kein wirklich häufig besuchter Gipfel, zumindest wenn man die Einträge in einschlägigen Online-Foren als Referenz nimmt. Oft ist auch der Satz zu finden: "eigentlich wollten wir auf den Corn da Camp, aber...". Ein wenig ging es uns dann heute auch so.



Nach den Kälterekorden der vergangenen Tagen starteten wir heute bei vergleichsweise "warmen" -8°C in Sfazu (1622 m) an der Berninapassstrasse. Zügig liefen wir den gewaltzen Fahrweg zum Rifugio Saoseo (1985 m) entlang. Das Val da Camp war ein erster, landschaftlicher Höhepunkt; bestimmt auch zu anderen Jahreszeiten eine Reise wert. Bei der Alpe Camp (2065 m) erreichten uns in die wärmenden Sonnenstrahlen. Wir stiegen weiter durch das Val Mera hinauf zum Plan da Val Mera (2354 m) und konnten dabei die wuchtige Südwand des Corn da Camp bewundern.

Bei Plan da Val Mera folgten wir dem Hinweis der beiden anderen Tourengeher - den einizigen, denen wir auf der ganzen Tour begegneten - und stiegen gleich rechter Hand durch das breite Couloir hinauf auf die nächste Geländestufen (und nicht wie auf Karte und im Führer dem Sommerweg folgend etwas weiter westlich). Nach wenigen Minuten erreichten wir den Lagh Roan (2533 m), den wir in weiten Rechtsbogen umgingen, um dann links der Felsen in nur zweit Spitzkehren zum Pass da Val Mera (2671 m) hinauf zu steigen.

Nun ging's ein paar Meter hinunter, um zwischen Felsen und See nach Osten zu queren und weiter zu P. 2863 hinauf zu steigen. Um möglichst wenige Höhenmeter zu verlieren, machten wir nun einen weiten Bogen nach Norden, und betraten beim Schriftzug "Vedreit" den Vedreit da Camp. Hatte die Nordwand des Corn da Camp vom Pass aus noch unbezwingbar ausgesehen, so tat sich bald eine, für uns logische Linie durch ein, von hier gesehen angenehm zu begehendes Schneecouloir auf. So weit wie möglich nach Osten ausholend, querten wir in die steile Nordseite und hinauf zum Skidepot (grosser, orange-roter Fleck auf den Felsen).

Hier dann die Ernüchterung: im recht steilen Einstieg zum Couloir lag unter dem recht losen Schnee eine dicke Schicht harten Eises auf den Felsen. Schade, es hatte so gut ausgesehen. Für uns war hier - in Sichtweite des Gipfels - leider Schluss. Das Eis wollten wir uns nicht zumuten. So fuhren aus der Kälte des Schattens der Nordwand wir zur Lücke P. 3031 ab. Nach einer kurzen Pause in der Sonne fuhren wir vorsichtig die ersten steilen Meter hinab in das weite Hochkar Scispadus.

Doch statt Pulver, auf den wir wegen des Nordwindes noch zu treffen gehofft hatten, wartete Bruchharsch auf uns - also Arbeit statt Genuss. Beim Ausgang des Kars entschlossen wir uns für die direkte Abfahrt zu P. 2080, nur um bei ca. 2180 m im Wand stecken zu bleiben. Die auf der Karte eingezeichnete Waldschneise ist wohl mittlerweile zugewachsen, oder wir haben sie verpasst. Blöd. So mussten wir wieder anfellen und einige Meter wieder aufsteigen, bevor wir weiter östlich eine Abfahrtsmöglichkeit fanden. Etwas erschöpft kamen wir bei der Rivella-Quelle des Rifugio Saoseo an, wo wir für die verbleibende Abfahrt zur Passstrasse auftankten.



Obwohl wir den Gipfel leider nicht erreichten und die Abfahrt durch das Hochkar nicht besonders genussreich war, so hatten wir doch unseren Spass auf dieser eindrücklichen Tour. Und wir entdeckten in dieser Ecke der Alpen noch jede Menge weiterer Tourenziele, die nun auf unserer Projektliste schlummern.

Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 14751.gpx Corn da Camp

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