Freiburg - Schauinsland - Horben, 28 km


Publiziert von jaschwilli , 14. November 2012 um 11:34.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:13 November 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1160 m
Abstieg: 1160 m
Strecke:27,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Bahn: Höllentalbahn Freiburg Hinterzarten Haltestelle Bahnhof Freiburg Wiehre. Mit dem Auto: In Freiburg Richtung Günterstal halten, letzte Möglichkeit links und erste Strasse wieder Rechts Waldseestrasse.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Ich suche seit einiger Zeit im Schwarzwald alle Möglichkeiten, mehr als 1.000 Höhenmeter in eine Tour zu packen, oft sind mir die klassischen Wanderrouten auch zu kurz, daher hier eine lange Tour auf Freiburgs Hausberg, am 13.11. bei Nebelsuppe im Tal gestartet. Die reine Gehzeit ist 6 Stunden bei sportlichem Tempo, mit Pausen kommt man aber locker auf 7,5 bis 8 Stunden.

Ausgangspunkt ist der kleine inoffizielle Parkplatz oberhalb des Bahnhofs Freiburg Wiehre (Achtung Ortsunkundige, es gibt auch den "alten Wiehrebahnhof" in Freiburg, der ist nicht gemeint, sondern der aktuelle Gleisanschluss. Wer mit dem Zug ankommt, findet den Parkplatz genau über der Tunneleinmündung der Bahnstrecke (Bild 1) in der Waldseestrasse.  Von hier führen zwei Wege in den Wald, man nehme den linken, der nach kurzer Zeit auf einen größeren Grillplatz führt, dort den Trampelpfad nach links direkt den Hang hinauf wählen. Zu Beginn gibt es recht viele Wegkreuzungen und Einmündungen, wenn man immer die Variante "Bergauf" wählt, liegt man aber richtig. Bei Wegpunkt 2 (hoffentlich schaffe ich das Hochladen, siehe auch Foto 2) nicht die Schlepperspur sondern den Pfad mit dem Schild zum Wasserschutzgebiet wählen. Bald gibt es eine Abbiegemöglichkeit nach links mit einer blauen Raute (Punkt 3) bergauf, nach ca. 300 Metern biegt ein Pfad nach rechts und ab hier kann man problemlos der Ausschilderung in Richtung Kybfelsen folgen (in manchen Karten auch Kibfelsen). Zuerst ist der Pfad recht steinig, später jedoch ein allerschönster weicher Waldpfad. Der Weg führt durch einen schönen Südhang mit Eichen, oft findet sich an Stelle dieser natürlichen Waldvegetation auch die aus Nordamerika stammende Douglasie, die auf diesen Böden erstaunliche Wuchsleistungen bringt und alle anderen Baumarten überragt. Der frühe Wintereinbruch im Oktober hat viele noch belaubte Äste der Eichen und Buchen abgebrochen, ein mächtiger Eichenast hängt wie ein Damoklesschwert über dem Weg (Foto).
Glücklicherweise ist die Obergrenze des Nebels schon bei knapp 550 Meter erreicht, die Wege sind in einem guten Zustand, obwohl es die Tage zuvor 20 Liter geregnet hat. Bald ist Punkt 6 erreicht, mit einer ersten Aussicht ins Günterstal, nach Horben und den Schönberg. Weit hinten über der Nebelsuppe ein hoher Gipfel in den Vogesen, wohl der Grand Ballon.
Ab hier führt der Weg auf oder neben den Grat bis zum Kybfelsen, einem beliebten Wanderziel, der Weg wird auch häufig von MTBlern benutzt. Trotz der nur 837 Meter hat man hier leicht alpine Anmutungen, unterhalb in Richtung Süden eine kleine Blockhalde, von der höchsten Stelle ist ein Blick ins Kappler und Dreisamtal möglich. Ein Foto unten zeigt die "schwierigste" Wegstelle der ganzen Tour, eine felsige Passage.
Über 500 Meter des Aufstiegs sind geschafft, vom Kybfelsen geht es jetzt knapp 150 Meter wieder nach unten zum Sohlacker, wie zuvor bleibt der Pfad im wesentlichen auf oder knapp neben der Gratlinie und ist weiter mit einer blauen Raute signalisiert, das Wegziel ist jetzt der Schauinsland. Nach einem Gegenanstieg folgt eine längere Passage ohne signifikante Steigungen, jedoch lässt der eine oder andere Ausblick bereits den Schlussanstieg erahnen. Eine potentiell gefährliche felsige Stelle ist mit einem Geländer gesichert.
Ab dem Punkt vorderer Kohlerhau geht es wieder steil bergauf. Der Pfad links mit blauer Raute führt über die Nordflanke, rechts herum mit gelber Raute und etwas länger gelangt man aber auch nach oben. Zuerst führt der Weg in angenehmen Serpentinen nach oben, in jeder Kehre kann man die Aufstiegsleistung bewundern, dann jedoch läuft man geradewegs und mit konstanter Steigung nach oben. Relativ unvermittelt steht man dann auf dem Gipfel, wer Bilder vom Schauinsland kennt, erwartet nicht, bis wenige Meter unterhalb des Gipfels durch Wald zu wandern.

Der Schauinsland ist der Freiburger Hausberg, insbesondere bei Inversionswetterlage ist hier oben immer sehr viel Betrieb, zumal man dem Gipfel auch mit Auto oder Seilbahn sehr nahe kommen kann.
Mit dem Turm kann man noch 17 zusätzliche Höhenmeter erklimmen - eine markante Dreieckskonstruktion aus Douglasienstämmen. Je nach Wetter hat man Fernsicht mit der ganzen Alpenkette, gestern jedoch nur von Tödi bis Titlis.
Nach 12 km Aufstieg hat man hier die Möglichkeit, mit der Seilbahn (dann Bus, Straßenbahn) die Tour abzukürzen, dort auch Einkehrmöglichkeit.
Man verlässt das Gipfelplateau nach Südosten oder aus Aufstiegsrichtung gesehen halbrechts und folgt der Beschilderung Bergstation, um nach 400 Metern an einen Abzeig Richtung Gießhübel zu kommen. Dieser Weg führt nach unten in Richtung Straße, die man aber nicht sofort quert sondern erst parallel zur Straße links entlang begleitet. Am Ende des Parkplatzes wechselt man die Strassenseite und wandert am Waldrand entlang.
Wieder im Wald folgt bald ein Abzweig nach rechts mit der Beschilderung Horben. In diesem Schatthang versteht man sehr gut, warum der angrenzende Wald Kaltwasser genannt wird, wer keine Angst vor Bachwasser hat kann hier auch seine Trinkwasservorräte auffüllen. Der Weg überquert eine Strasse, der Anschluss ist leicht nach rechts versetzt aber gut beschildert (gelbe Raute) und mündet in eine Waldfahrstrasse. In einer weiten Rechtskurve führt ein Abzweig aus dem Wald heraus und man erreicht bald die Eduardshöhe. Wer hier dem Radweg nach Horben folgt kann auf dem Teersträßchen ein wenig Zeit sparen, meine Route nimmt aber die letzten 40 Höhenmeter und eine sehr schöne Aussicht auf den Schauinsland mit (gelbe Raute Richtung Horben). Auch die Eduardshöhe auf 860 Metern ist ein beliebtes Ausflugsziel nebelmüder Freiburger.
Am nächsten Parkplatz der Beschilderung folgend nach rechts ein kurzes Stück auf dem Teersträßchen zum Eckhof (Bauernhof mit Eisdiele an Sommerwochenenden). Wieder im Wald, gibt es bald ein Hinweisschild auf einen Fußweg nach Horben rechts hinab. Dieser Pfad quert bald wieder das Sträßchen und führt markiert bis ins Dorf Horben. An der Hauptstraße angekommen hält man sich rechts und hat im Dorfcafe eine weitere Einkehrmöglichkeit. Auch kann man hier die Wanderung beenden und mit Bus und Straßenbahn (dort Haltestelle Holbeinstrasse aussteigen und stadteinwärts die erste rechts zum Ausgangspunkt) zurück fahren.
Ab Horben ist Freiburg Wiehre Bhf ausgeschildert. Zuert durch Horben (große architektonische Vielfalt, von sprödesten Doppelhaushälften billiger Bauart über alte Höfe und Neubauten größeren Budgets aber unterschiedlichen Geschmacks). Am Ortsende kann man eine weite Rechtskurve der Straße geradeaus abkürzen. Im Ortsteil Langacker dann die Abzweigung links nach Au nehmen und am nächsten Wanderschild sich rechts haltend nach Günterstal absteigen (wieder Möglichkeit Bus / Strassenbahn). Auch hier, im feuchteren Schatthang fallen besonders große und schöne Douglasien auf. Nicht weit von hier, im Wald oberhalb von Günterstal steht Deutschlands höchster Baum, eine Douglasie mit über 63 Metern!
In Günterstal sind mehrere Möglichkeiten ausgeschildert, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Sollte es bereits dunkeln, einfach der Hauptstrasse folgend nach Freiburg und in Freiburg die erste Strasse nach rechts nehmen. Wieder nach rechts kurz hoch, hat man den Ausgangspunkt erreicht.

Tourengänger: jaschwilli


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