Mönch 4107 m


Publiziert von basodino , 10. September 2012 um 11:41.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 9 September 2012
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 653 m
Abstieg: 653 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Jungfraubahn 7.17 Uhr ab Grindelwald, ca. 8.50 Uhr am Joch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Jungfraubahn 16.40 Uhr (Achtung 17.45 Uhr letzte Fahrt)
Unterkunftmöglichkeiten:Mönchsjochhütte (3651 m) oder Hotels in Grindelwald, Wengen, etc.
Kartennummer:1249 Finsteraarhorn

Nach dem Sustenhorn gestern wollten wir noch einen drauf setzen und peilten den Mönch an. Durch das Jubiläum 100 Jahre Jungfraujoch konnten wir einen guten Deal "Hotel + Bergbahnticket" lösen und obwohl uns die Beine weh taten und nach dem Sustenhorn eine wohlige Müdigkeit herrschte, standen wir am Morgen auf und liefen zur Jungfraubahn, Ticket war ja eh gezahlt.
Auf dem Joch erwarteten uns Traumbedingungen und so schlenderten wir los Richtung Mönchsjochhütte. Auf ca. 3600 m steht eine nicht zu übersehende Fahne, welche gleichzeitig den Einstieg in die Route kennzeichnet. In nicht einmal 5 Minuten gewinnt man den Beginn der Felsen, wobei man tatsächlich eine verdeckte, aber erkennbare Spalte überquert. Nun geht es zunächst in Gehgelände über schiefrig, schwarze Hänge hinauf. Spuren, die in die schneebedeckte linke Flanke führten, schienen wenig hilfreich bei den schneearmen Bedingungen. Man erreicht und überschreitet flache, schwarze Platten, die in eine Art Nische in einem Aufschwung führen. Dort war das Eis der Nacht gerade am tauen (I). Darüber weiter über Gehgelände bis in die stabileren roten Felsen hinein, wo sich eine erste Stufe bildet, die man entweder durch eine Verschneidung erklettert (ca. 6 m, II) oder knapp rechts leichter umgeht (I-II). Jetzt links zurück zum Grat, der allmählich immer steiler wird, aber gut gestuft ist. Eine zweite Steilstufe wird von links nach rechts (Riß) erstiegen (II), einmal die (grauen) Felsen von links angegangen (II) und schließlich recht exponiert zum Einstieg in den ersten Firngrat. Ab hier haben wir Steigeisen angelegt.
Der erste Firngrat endet auf einem schmalen, aber flachen Grat. Die ersten Felsen werden rechts über eine Leiste/Riss gewonnen. Danach über den insgesamt leichten Grat immer den Steigeisenkratzern folgen. Der Grat steilt etwas auf und geht in einen zweiten Firngrat über. Dieser scheint noch etwas steiler als der erste und wies am oberen Ende eine Mischung von aufgeweichtem Firn (links) und daneben befindlichem, schwach gedecktem Blankeis auf (4-5 Schritte auf Frontalzacken, evtl. ZS-).
Die letzte Felspassage ist zunächst viel leichter, als man von unten vermutet. Schließlich erreicht man aber eine Stufe (ca. 4-5 m), die man entweder solide direkt erklettert (II, Sicherungsstange) oder links (nach meinem Geschmack heikler) im Zickzack ersteigt. An sie schließt sich der letzte Aufschwung zum Vorgipfel an, wobei man in gewaltigen Schritten gut gestuft ca. 30-40 m sehr steil ansteigt (3 Sicherungsstangen, wobei die oberste arg schief steht). Nun legt sich der Grat zurück und der Weg wird deutlich flacher. Zum Gipfel führt eine schmale, gute Spur, entweder links des Grates oder auch genau über die Schneide (luftig), wobei der Grat als solches nur an wenigen Steilen leicht überwächtet war. Konzentriert und im besten Fall ohne Gegenverkehr zum Gipfel, der höchsten 5-8 Personen Platz bietet. WS+, II, 3 h 20 min.

Wieder hatten wir Traumbedingungen und die angesagten Quellwolken kamen erst später und wurden von Eiger, Mönch und Jungfrau geblockt.

Im Abstieg wurde der Firn teilweise sehr weich und musste mit sehr viel Vorsicht begangen werden. Trotzdem kann man den Mönch bei so guten Bedingungen gut als Tagestour von der Bahn begehen, wenn man aklimatisiert ist und entsprechende Erfahrung im kombinierten Gelände mitbringt.

Tourengänger: basodino, tourinette


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