Štrbské Pleso und Predné Solisko (2.093 m)

Zum Abschluss unseres „Wochenendausflugs“ in die Hohe Tatra möchten wir heute noch eine kurze Tour auf den Predné Solisko unternehmen. Dieser ist der südlichste und damit auch der „vordere“ (predné) Gipfel des zwischen den Tälern Mlynická und Furkotská dolina gelegenen Bergkamms.

Vom Predné Solisko (2.093 m, teilweise sind auch 2.117 m in Karten eingetragen) hat man eine grandiose Aussicht in die beiden benachbarten Täler und in Richtung Štrbské Pleso. Aber auch der Ausblick in die Bergwelt ist herrlich - insbesondere natürlich zu Satan und Kriváň, dem nationalen Symbol-Berg der Slowaken. Der Predné Solisko ist relativ schnell zu erreichen, mit einem Sessellift kann man zudem noch ca. 400 Höhenmeter einsparen, unweit der Bergstation lockt außerdem die Hütte Chata Pod Soliskom - an schönen Tagen ist entsprechend viel los.

Ein „Teil“ unserer heute wieder dreiköpfigen „Wandergruppe“ war bereits in sprichwörtlich „grauer Vorzeit“ am Predné Solisko - es gab dichten Nebel und die Tour liegt über 20 Jahre zurück. Heute ist das Wetter entschieden besser: Es gibt zwar etliche Wolken, doch mit zunehmender Zeit reißt es genau über uns immer mehr auf.

Wie schon am Vortag zu unserer Rysy-Tour starten wir wieder unweit des Bahnhofs von Štrbské Pleso (ca. 1.300 m) - direkt von unserem Hotel aus. Über einen blau markierten Weg gelangt man zwischen einigen Häusern des Ortes hindurch zum Bergsee Štrbské Pleso (1.346 m). Falls man den teilweise über Treppen führenden Weg verpasst, folgt man einfach der Straße (sowie dem in der Regel dichten Touristenstrom) - der große See ist kaum zu verfehlen und auch immer wieder ausgeschildert („Jazero“).

Wir nehmen nun den (rot markierten) Weg am südlichen und östlichen Ufer des wunderschönen Sees. In der Nähe des markanten Hotels Patria verlassen wir den Weg nach links und folgen dem Sträßchen ins Sport- und Skizentrum. Neben etlichen Einrichtungen zur Urlauber-Bespaßung passieren wir auch die beiden Ski-Schanzen und erreichen die Talstation des Sessellift, Sedačková lanovka Štrbské Pleso - Solisko, dolná stanica (1.386 m).

Mit der Sesselbahn fahren wir nun hinauf zur Bergstation, horná stanica (1.814 m). Die mögliche Zeiteinsparung, ein herrlicher Blick „direkt vom Sessel“ aus südlicher Richtung  ins Tal Mlynická dolina und das bereits gestern abgearbeitete „Höhenmeter-Wochen-Pensum“ lassen unsere „moralischen Bedenken“ bezüglich „unerlaubter Hilfsmittel“ dabei nicht allzu groß werden;-). Alternative Wege führen vom See Štrbské Pleso aus durch den unteren Teil des Tals Furkotská dolina (rot, dann gelb, zuletzt blau markiert) bzw. gemäß Karte wohl auch entlang der Skipiste (blau markiert).

Vom Lift aus gehen wir das kurze Stück hinüber zur Hütte Chata Pod Soliskom (ca. 1.820 m). Über einen anagelegten Pfad schlängeln wir uns von dort aufwärts durch Latschenkiefern und Felsblöcke. Der gute Weg ist dabei abschnittsweise steiler, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Hier und da sind auch mal kniehohe „Stufen“ zu übersteigen.

Nach etwa 40 Minuten haben wir die ca. 300 Höhenmeter von der Hütte aus zurückgelegt und stehen am Gipfel des Predné Solisko (2.093 m). Die Aussicht ist herrlich - unweit der Abbruchkante hinunter ins Tal Mlynická dolina gibt es einige Metalltafeln mit darauf graviertem Panorama, damit man auch weiß, was zu sehen ist. Auch die ein Stück nördlich davon gelegene und offenbar etwas höhere Gipfel-Kuppe erkunden wir. Dazu muss man kurz über felsige Blöcke kraxeln. Nachdem wir anfangs noch allein sind, treffen nun immer mehr Wanderer auf dem Predné Solisko ein.

Nach Gipfelrast und Fotoshooting geht’s auf bekannte Weise zurück. In Štrbské Pleso schlendern wir dann noch länger um den See und durch den Ort. Die angegebene Zeit von 4,5 Stunden beinhaltet deshalb reichliche Pausenzeiten - „netto“ benötigt man für die kurze, aber schöne Tour etwa 2 Stunden zuzüglich ca. zweimal 15 Minuten für die Sessellift-Fahrt.

Am Nachmittag/Abend fahren wir nach einem erlebnisreichen Wochenende in der Hohen Tatra heimwärts.


pika8x14 sind diesmal: A. + A. + A.