Auf zu den Cassimoi!


Publiziert von dominik , 16. Juli 2012 um 11:22.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:14 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Pizzo di Cassimoi   Gruppo Pizzo Corói 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Kartennummer:1253 Olivone

Pizzo Cassimoi 3128m und 3129m

Auch dieser Bericht ist fängt mal wieder an mit "eigentlich wollten wir ja..." und dann kam es doch anders. Also, der Reihe nach: Eigentlich wollten wir ja dem Vreneli ins Gärtli steigen aber das Wetter (wie so oft diesen "Sommer" 2012) machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Das Tessin hingegen versprach freundlichere Umstände und so kamen wir auf den Pizzo Cassimoi.

Vom Parkplatz bei Restaurant an der Staumauer des Luzzone gingen wir zuerst durch den langen Tunnel und dann entlang des Sees bis der Wegweiser zum "Sentiero Storico" uns nach rechts den Hang hoch zum Scaradra Tal hochwies. Am Anfang kurz mal etwas steiler führt der Weg schön über die Schafweiden zur nächsten Geländestufe auf welcher die Capanna Scaradra 2173m thront. Leider war das Wetter zu diesem Zeitpunkt noch etwas unschlüssig, wann genau die prognostizierte Aufhellung kommen sollte und so sahen wir hauptsächlich viel Grau.

Die Selbstversorgerhütte Capanna Scaradra ist top eingerichtet und selbst Wein aus der "nördlichen und südlichen Hemisphäre" gibt es (siehe Photo). Wir verköstigten dann aber zum Znacht lieber den mitgebrachten Malanser Pinot Noir... Kurz vor dem Eindunklen dann wider Erwarten noch 5 weitere Bergsteiger welche vom Passo Soreda herkamen.

Brenna beschreibt den Aufstieg über den Vadrecc di Sorda als "verschrundet" und "in geeigneter Wegführung" und so hatten wir sicherheitshalber das Seil eingepackt um über den Gletscher und die Sella del Cassinello auf den Cassimoi zu gelangen. Der Weg zum Vadrecc di Sorda führt über den weiss-roten Wanderweg Richtung Passo Soreda und bei den markanten Felsen unterhalb des Passes etwas rutschige Querung durch Schutthalden zu den Ausläufern des Gletschers. Hier montierten wir die Steigeisen und Seil und stiegen in Blickrichtung des Cassimoi zwischen den Blankeisstellen des Varecc zu der Geländemulde unterhalb der Sella del Cassinello hoch. Verschrundet ist jedoch auf diesem Gletscher gar nichts mehr seit Brenna 1996 den SAC Führer schrieb und so stiegen wir auf gutem Trittfirn und zuletzt in knapp 40° zur Sella hoch. Von dort dann in einfachem Gelände zwischen die beiden Gipfel und zuerst in lustiger Blockkraxelei zum NW-Gipfel 3128m mit schöner Aussicht.

Leider hing den ganzen Tag von Süden her eine grosse Wolke am SE-Gipfel und so war der Besuch jenes zwar obligatorisch aber wenig erhellend. Dafür sahen wir eine Gruppe Steinböcke auf dem Gipfelgrat und wunderten uns über das Gipfelbuch von 1990 welches erst zu einem Drittel gefüllt ist.

Abstieg dann wieder über den Vadrecc und statt der Querung durch die Schutthalden nahmen wir diesmal die bestens zu begehende Gletschermoräne welche auf die Weiden im Schwemmgebiet führt. Diese Variante ist im Führer nicht erwähnt und bietet sich geradezu an!

Danach Abstieg zwischen hunderten von Schafen zurück zum PP bei der Staumauer.

Fazit:
Tolle Tour in genialer Bergumgebung. Leider etwas arg weit von der NW-Schweiz her aber wir kommen garantiert wieder. Vielleicht im Rahmen eines stark verlängerten Weekends?

Tourengänger: dominik, Melanie


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