Jöchelspitze, Rothornspitze und Strahlkopf - Drei Holzgauer Grasberge


Publiziert von sven86 , 25. Juni 2012 um 13:05.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:19 Juni 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1540 m
Abstieg: 1540 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. im Zentrum von Holzgau (beschildert)
Kartennummer:AV- Karte 2/1 Allgäuer- Lechtaler Alpen West

Vom Großen Krottenkopf, dem höchsten Allgäuer, zieht ein Kamm südwärts, der mit Ramstallspitze, Strahlkopf, Rothornspitze und Jöchelspitze noch vier Erhebungen bis Holzgau aufwirft. Während die Jöchelspitze durch eine Sesselbahn erschlossen und somit für Lechtaler Verhältnisse recht gut besucht wird, sind Rothornspitze und Strahlkopf ziemlich einsame Schafberge, die den halbwegs geübten Grasgeher bei trockenen Verhältnissen aber vor keine größeren Schwierigkeiten stellen. Lediglich der Nordgrat der Rothornspitze ist im Abstieg etwas unangenehm zu begehen.

Von Holzgau geht es gleich steil hinauf auf schwacher Pfadspur (im Sommer hohes Gras) zu einem kleinen Aussichtspavillon. Hier muss man dann unbeschildert halbrechts abzweigen in Richtung der Bergstation des Materialliftes, das übersieht man aber leicht. Nicht links zum Waldrand weitergehen! Ohne Probleme geht es dann durch die Waldzone an den Gipfelaufbau der Jöchelspitze heran, dieser wird leicht ausgesetzt auf einem breiten, aber etwas bröseligem Pfad gewonnen.

Vom Gipfel bietet sich dann ein informativer Blick auf die Rothornspitze (auch Rothorn), sodass man gut die Route studieren kann: Vom Rothornsattel geht es in der SW- Flanke an die Schrofen heran, an deren rechter Seite auf mergeligen roten Pfadspuren steil durch den oberen Teil der S- Flanke schliesslich auf das flacher werdende Gipfeldach (starke Schafnutzung). Denkbar wäre es auch, bei Erreichen der Schrofen diese direkt zu erklettern (vermutlich I), eine Querung unterhalb dieser links hinüber in die W-Flanke erscheint jedoch ungünstig. Auch im mittleren Bereich der S- Flanke erkennt man Pfadspuren, das Gelände ist dort jedoch noch etwas steiler.

Der Abstieg über den Nordgrat zum Gumpensattel ist dann schon eine Stufe anspruchsvoller. Der Grasgrat geht bald in gut gestufte, aber bröselige Mergelschrofen (I) über. Rechts steile Abbrüche, sodass man sich zeitweise etwas links in der Flanke hält. Man achte darauf, möglichst keine Steine loszutreten, da unterhalb ein Höhenweg verläuft. Im Sattel angekommen mag man beim Rückblick etwas erschrecken, aber ganz so wild wie es hier wirkt, ist der Grat nicht. Im Aufstieg sollte er auch etwas angenehmer sein.

Im Sattel meint man, einige Markierungen am direkten Grat (vermutlich I) zum Strahlkopf zu erkennen, die schwach markierte Pfadspur quert aber zunächst ein Stück durch die SW- Flanke und gewinnt, durch unzuverlässige Kabel gesichert (teilweise nicht entlang der Idealroute), die steile nach SW hinabziehende Schrofenrippe. Danach geht es leichter weiter in beliebiger Routenwahl über den flacheren Grashang zum Gipfel mit Kreuz (1997) und Buch (2007, durchnässt, noch kein Eintrag in 2012).

Von hier lohnt sich ein kurzer Abstecher über den harmlosen Graskamm weiter zum Nordeck, welches zwar kein wirklicher Gipfel ist, aber nach Norden mit glatten Wänden steil ins Karjoch abfällt. Hier bietet sich ein guter Einblick in die vom Karjoch hinaufziehende kurze Rinne sowie die Aufstiegsflanke zur Ramstallspitze.

Über den Aufstiegsweg geht es zurück (am besten die Schrofennase anpeilen) in den Gumpensattel und dort auf dem Höhenweg, welcher die Rothornspitze westseitig quert, teilweise etwas abgerutscht, zum Rothornsattel und  wieder über die Jöchelspitze zurück nach Holzgau.

Hinweis: Der weitere Verlauf des Höhenweges nach Norden durch das seilversicherte Klämmle ins Höhenbachtal (Möglichkeit zu einer Rundtour) bzw. auch zum Großen Krottenkopf schien noch durch steile Schneefelder blockiert. Der in der Kompass- Karte eingezeichnete "Weg" am Ostgrat der Rothornspitze dürfte sich im Bereich T6 bewegen.

Schwierigkeiten:

Jöchelspitze: T2, oben T3 (Steilstufe)
Rothornspitze SW- Flanke: T4-
Rothornspitze N- Grat: T4, I
Strahlkopf: T4-

Tourengänger: sven86


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»