Traumtag am Pizzo Lucendro (2963m)


Publiziert von Bergamotte , 3. Juni 2012 um 13:31.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 2 Juni 2012
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Lucendro   CH-UR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1340 m
Abstieg: 1340 m
Kartennummer:1251 / 265S (960c/111a, 951/112a, 112b)

Von einem Geheimtipp kann man beim Pizzo Lucendro wahrlich nicht sprechen. Heerscharen von Türlern pilgern jeweils nach Eröffnung des Gotthardpasses auf den formschönen Gipfel - zu recht wie ich nun bestätigen kann.

Der Wecker klingelt um 2:30, um 5:00 marschier ich beim Lago di San Carlo (2106m) an der Passstrasse los. Es ist angenehm mild, der Schnee deshalb nicht pickelhart durchgefroren. Das ändert sich beim Durchgang bei P. 2386. Der Aufstieg zur Vallettalücke (2643m) erfolgt auf unangenehm harter Unterlage, Harscheisen empfehlenswert. Ich bin zu faul und bezahle deshalb eine Unachtsamkeit mit einem 10m Rutscher. Item.

Als Gotthardneuling geniesse ich den erhabenen Moment, von der Lücke den ersten Blick auf den Pizzo Lucendro zu erhaschen, der bereits im Sonnenlicht glänzt. Über eine pickelharte Piste rutsche/fahre ich die 150Hm in die Mulde ab. Wieder angefellt und nun mit Harscheisen bewaffnet nehm ich die verbleibenden 450Hm in Angriff. Je höher ich steige, desto angenehmer wird die Unterlage, Sonne sei Dank. Nicht ganz allein geniess ich nach 2:45 schliesslich das mir unbekannte Panorama auf dem Pizzo Lucendro (2963m).

Die Abfahrt zum Passo di Lucendro (2532m) ist Vergnügen pur, nicht zu hart, nicht zu weich. Über den Grat - welcher stark ausgeapert ist - steig ich Richtung Fibbia hoch, wobei die Skis grösstenteils auf dem Rucksack bleiben. Aus der Distanz präsentiert sich der Grat als schmal und heikel, zumindest zu Fuss ist er jedoch problemlos machbar.

Nach der Gratpassage zieh ich in wenigen Minuten Umweg noch auf P. 2758, der auf hikr als Südgipfel des Pizzo della Valletta bezeichnet wird. Im Gegensatz zur Fibbia geht's hier relativ gemächlich zu und her. Anschliessend fahr ich bis auf circa 2620m ab, was zwar nicht höhenmetereffizient ist, aber zusätzliches Abfahrtsvergnügen bietet. Eine Viertelstunde später steh ich auf der Fibbia (2738m).

Hier oben herrscht reges Treiben, lässt sich der Gipfel doch ab Passhöhe in weniger als zwei Stunden erreichen. Eine Gruppe veranstaltet mit hochgeschlepptem Brennholz gar ein Grillfest. Dafür entschädigt das Panorama in alle Richtungen. Nach langer Pause, der Sonnencrème Verbrauch erreicht mittlerweile litersche Ausmasse, fahr ich in 15 Minuten zur Passhöhe ab, oben auf schönstem Sulz. Erst unterhalb von P. 2386 wird die Unterlage hochgradig matschig und schwer.


Fazit: Die Rundtour auf den Pizzo Lucendro mit Rückweg über die Fibbia ist bei den aktuellen Verhältnissen schlichtweg traumhaft. Es liegt ausreichend Schnee bis auf Passhöhe, so dass die Tour wohl noch zwei Wochen machbar bleibt. Die grosse Anzahl an Türlern - heute sicher über 200 - verteilt sich im Dreieck Lucendro - Valletta - Fibbia relativ gut.

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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