Bützi (917m), Stockflue (1137m) und Rigi Hochflue (1698m)


Publiziert von أجنبي , 20. Mai 2012 um 17:57.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:18 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Talstation LSB Urmiberg – Dörfli – Chräjen – Bützi – Stockflue – P. 1198 – P. 1327 – Gottertli – Egg – Spitz – Rigi Hochflue – Zilistock – Grathüttli – P. 1212 – Chäppeliberg – Rotzingel – P. 600 – Gersau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV bis Talstation LSB Urmiberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV ab Gersau
Kartennummer:LK 1:25.000: 1151 Rigi, 1171 Beckenried

Die Wetterprognosen für Freitag waren nicht sonderlich gut, doch gegen Mittag lockerte sich die Wolkendecke über dem Vierwaldstättersee. Um den Tag noch zu retten, beschlossen wir einen Ausflug ans andere Ende der Rigi. Bützi und Stockflue waren gesetzt, ob's zeitlich für die Hochflue noch reichen würde, wussten wir nicht. Nach der Lektüre einiger Berichte (u.a. *diesem hier) prägten wir uns die Aufstiegsroute über die Südwand ein und packten auch noch ein Seil und paar Expresse. Das Rätsel um den Einstieg knackten wir übrigens bereits zu Hause am Küchentisch... ;-)

Kurz nach Mittag starteten wir unsere Tour bei der Talstation der Luftseilbahn Urmiberg. Auf dem Wanderweg ging's via Dörfli Richtung Chräjen, wobei wir die Sache am Schluss etwas abkürzten. Entgegen meiner 25.000er-Karte war der Weg zum Bützi dann aber markiert, dies in blau-weisser Farbe. Am Einstieg zum Bützi montierten wir Helm und ich auch das Gschtältli, auf letzteres hätte ich aber beruhigt verzichten können, wie sich zeigte. Die Kraxelei auf's Bützi ist durchwegs markiert, vom Abzweiger oberhalb Chräjen benötigten wir etwa eine halbe Stunde.

Der Abstieg vom Bützi hatte es dann in sich und hier bewährte sich auch der Klettergurt. Ziemlich ausgesetzt, doch recht einfach ging's zunächst einem Stahlseil entlang in die Tiefe. Ich sicherte hier mit Schlinge und Karabiner. Danach folgte die Passage mit Seil und roten Stufen. Auch dies kein Problem, doch gut festhalten musste man sich schon.

Blau-weiss markiert ging's oft kraxelnd, teils leicht ausgesetzt, weiter bis zur Hütte unterhalb des Stockflue-Gipfels. Links der Hütte zweigt der markierte Weg ab und führt der Westwand entlang zur Nordseite der Stockflue, von wo man auf dem Normalweg auf den Gipfel steigen kann. Uns interessierte bei der Hütte aber vielmehr der Direktaufstieg auf die Stockflue. Der Einstieg dazu führt über die Treppenstufen rechts der Hütte. Danach geht's nach links hinter der Hütte durch und dann mehr oder minder entlang des Südwestgrates hoch auf den Gipfel. Da ich an dieser Stelle kein Foto machte, sei auf dieses hier verwiesen. Vom Bützi auf die Stockflue benötigten wir eine knappe Dreiviertelstunde, von der Hütte her waren's etwas mehr als fünf Minuten.

Der Abstieg von der Stockflue auf dem Normalweg ist zwar etwas eng, doch ziemlich gut abgesichert. Da's mittlerweile 15 Uhr war, entschlossen wir uns mal Richtung Egg weiter zu laufen und dort zu entscheiden, ob wir uns die Hochflue noch geben wollten. Unterwegs starteten wir dem Gottertli einen Besuch ab, denn der Blick auf die Hochflue ist von dort aus wohl der Beste. Die Aufstiegsroute über die Südwand war von dort aus gut zu sehen, doch aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und der etwas unklaren Wetterverhältnisse beschlossen wir, die Hochflue zwar noch anzuhängen, aber über den mir bekannten Ostgrat.

Am Vortag hatte ich auf dem Heimweg vom *Chli Bielenhorn in der Nordflanke noch etwas Schnee entdeckt, weshalb wir für diese Option noch Pickel mitschleppten. Und das zahlte sich schliesslich aus, denn obwohl wir nur an wenigen Stellen Schnee unter die Füsse kriegten, war der Aufstieg über den grasigen Nordhang sehr feucht und rutschig und somit ziemlich tückisch. Der Pickel gab da schon etwas Sicherheit.

Die Regenwolken zogen derweil über den Zugersee und verschonten uns. Bald erreichten wir den Ausstiegskamin und mit dem Wechsel auf die Sonnenseite der Hochflue wurde die Angelegenheit wieder trockener und angenehmer. Nach ein paar Minuten erreichten wir den Gipfel und auch hier waren wir mutterseelenallein – wie übrigens schon während der ganzen Tour.

Es war nun bereits 17.15 Uhr und so richtig sicher waren wir uns nicht, ob's nicht doch noch eine Regenwolke zu uns herüber schaffen würde. Für den Abstieg wählten wir die Variante via Zilistock, welche ich zuvor noch nie begangen hatte. Im Vergleich zum Abstieg über die Leiter Richtung Gätterlipass gefiel mir diese Route schliesslich wesentlich besser. Von der Alp stiegen wir via Grathüttli zum Chäppeliberg ab und schon recht spät trafen wir in Gersau ein, wo wir uns noch einheimischen Käsekuchen servieren liessen.

Und ja: das nächste Mal will ich über die Südwand auf die Hochflue!


Tourengänger: أجنبي


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