Gartner Joch (1986m) und Gartner Berg (2041m)


Publiziert von sven86 , 25. Mai 2012 um 18:43.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:19 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. am Südostende von Lähn nahe der Fernpassstraße
Kartennummer:AV- Karte Wetterstein- und Mieminger Gebirge West 1:25k

Mit gewaltigen, lawinenspeienden Steilgrasflanken- typisch für die Lechtaler Alpen- ragt die Bleispitze über dem Tal von Zwischentoren auf. Nach Nordwesten und Nordosten entsendet sie jeweils lange Gratausläufer, die sich für eine radgestützte Überschreitung von Lähn nach Bichlbächle anbieten. Diese Flügel waren bereits großteils schneefrei, aber ganz gereicht hat es dann doch nicht. Immerhin ist auch nur die Besteigung des Gartner Jochs mit Abstecher zum Gartner Berg eine durchaus lohnende Grasfahrt, die bei den angetroffenen Verhältnissen (Schneefelder und Glattgras) aber nicht ganz trivial war.

Der Zugang zum Gartner Joch von Lähn ist zunächst nicht beschildert, und man muss darauf achten, die richtigen Forstwege zu erwischen. So geht es denn lange Zeit unschön durch den wenig schattigen Wald in großen Schleifen hinauf, wobei einige umgestürzte Bäume zu überwinden waren. Die passende Begleitmusik kommt dazu von der Fernpassstraße, wenigstens hat man schonmal schöne Blicke auf den gegenüberliegenden Danielkamm. Irgendwann markieren dann Pflöcke den Weg nach links durch den übersichtlichen Wald, vorbei an einer verfallenen Hütte. Bald lichtet sich der Wald und es geht eine steile Grasstufe quer hinauf zu einer Baumlücke. Im oberen Bereich waren die kleinen Tritte durch Neuschnee etwas unangenehm, beim Abstieg war die Stelle dann aber recht gut abgeföhnt.

Weiter geht es- vorbei an einer weiteren Hütte- auf schwach ausgeprägter Trittspur über schön kupiertes Grasgelände, teils an der rechten Abbruchkante, teils in den steilen Flanken. Auch bedingt durch Schneefelder galt es einige kurze sehr steile Glattgraspassagen zu überwinden, hier wäre ein Pickel schon hilfreich gewesen. Wirklich heikel war es aber nicht, an den etwas exponierteren Stellen nahe der Kante hatte es gutartiges Trittgras. Schließlich lehnt sich das Gelände zurück und man erreicht die geräumige Gipfelwiese des Gartner Jochs mit Kreuz und Buch (2003).

Blickfang ist hier natürlich die nahe Bleispitze mit ihren Steilgrasflanken und auch die mächtige Gartnerwand im Norden; auf der anderen Talseite präsentiert sich der komplette Danielkamm, im Westen sieht man die Tannheimer und im Osten Wetterstein, Mieminger und Sellrain.

Zum Gartner Berg geht es auf dem zunächst sehr breiten Graskamm nach Süden etwas abwärts, über gut gestufte Moostritte gewinnt man bald wieder an Höhe. Der Grat spitzt sich wieder zu, und noch einige Zeit ging es ohne Schneekontakt am Rande der ostseitigen Wächte etwas Auf und Ab zum Gartner Berg (AV- Karte: Gartigjöcher), der nur eine leicht luftige Graterhebung ohne wirklichen Gipfelcharakter ist.

Der Kamm biegt nun nach Westen um und war bald durch einen kleinen Firngrat gekrönt, der auf der rechten Seite (da linkerhand eventuell noch Wächte) mit Grödeln auch gut zu begehen war. Wirklich wohl war mir dabei aber nicht, denn rechts ging es immerhin auch gut 40 Grad abwärts und über den Fernpass griff starker Föhn an. Immer wieder waren dazu entfernte Schneerutsche zu hören, vermutlich auch aus den südseitigen Lagen der Bleispitze. Der Firngrat stieg im weiteren Verlauf zwar nur leicht an bis zu einer kleinen Zwischenerhebung, dem Sättelejoch, aber der direkte Zugang zur Bleispitze wäre dann durch die enorme Gipfelwächte versperrt gewesen, und inwieweit eine Querung durch die nur mäßig steile Südflanke (auch aufgrund möglicher Lawinengefahr) sinnvoll gewesen wäre, war unklar. Der Abstieg von der Bleispitze zum Mähbergjoch wäre dann auf einem Graskorridor wohl kein Problem gewesen, auch der weitere Gratverlauf Richtung Bichlbächle war südseitig komplett aper und begrünt, die dortige Wächte eher klein.


Tourengänger: sven86


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