Vorfrühling auf der Lägern (859 m)


Publiziert von Fico , 17. März 2012 um 21:27.

Region: Welt » Schweiz » Aargau
Tour Datum:17 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH   CH-AG 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 270 m
Strecke:Baden-Schartenfels-Lägernsattel-Burghorn-Ruine Altlägern-Hochwacht-Regensberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Baden
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Regensberg

Eine Wanderung über die Lägern ist jedes Mal etwas Besonderes. Der Felsgrat, der mitten aus der Zivilisation 500 m hoch aufragt, hat etwas Erratisches. Wie ein Findling. Als wäre er aus dem Voralpengebiet hierhin versetzt worden. Die Felsen reichen buchstäblich bis vor die Tore der Stadt Baden, kaum eine halbe S-Bahn-Stunde von der Metropole Zürich entfernt. Kein Wunder, dass die Lägern in einem alten Buch über die 84 Zürcher Hausberge (Walter Pause und Hanns Schlüter. Zürcher Hausberge. Die schönsten Bergwanderungen zwischen Bodensee und Gotthard, 5. Auflage 1979) gleich an erster Stelle kommt. Ebenso von der Jahreszeit her. Wenn in den Bergen noch viel Schnee liegt, ist für einen, der den Winter nicht mag, die Gratwanderung über die Lägern ein idealer Saisonstart. Zudem sind im Vorfrühling die Tiefblicke vom Felsgrat aus faszinierender als später, wenn alles überwachsen ist.
 
Früher begann ich die Tour immer in Regensberg – aus Bequemlichkeit, weil es weniger Höhenmeter sind. Und wenn ich mich richtig erinnere, war ich das letzte Mal – es liegt auch schon ein paar Jahrzehnte zurück – mit Freunden und zwei Autos hier, die wir vorher verstellt hatten. Ein purer Irrsinn! Das habe ich inzwischen längst begriffen. Denn die Lägernwanderung bietet sich als ÖV-Tour geradezu an.

 
So bin ich diesmal frühmorgens mit dem Zug nach Baden gefahren. Der Weg ist gleich vom Bahnhof aus gut beschildert, wobei die Markierungen durch die verwinkelten Altstadtgassen hilfreicher sind als auf dem Grat, wo man sich kaum mehr verlaufen kann. Der Aufstieg beginnt somit an der Limmat, auf etwa 360 m Höhe. Beim Schartenfels fängt der Bergweg an. Am bemoosten Fels ist ein Schild angebracht: „Klettern verboten – Achtung Steinschlag“. Ob das wohl nur für diese Stelle gilt oder den ganzen Grat? Nun, vorerst halte ich mich dran und bleibe artig auf dem Weg. Bis dann weiter oben ein grosser Felsblock kommt, von dem ich die Finger nicht lassen kann. Es tut gut, den rauhen Kalkstein zu spüren. Fast wie ein Händedruck der Natur: „Willkommen bei mir zu Hause!“ Und heute zeigt sie hier ihre wilde Schönheit ganz unverhüllt. Es hat erst einzelne Knospen, die spriessen, sonst sind die Bäume noch völlig kahl. Ihre schlanken Stämme und Äste ragen wie schützende Arme auf beiden Seiten des schmalen Felsgrates empor.
 
Gewiss, die ersten beiden hundert Höhenmeter sind steil und unerbittlich. Zeit, um sich ein bisschen anzugewöhnen, gewähren sie nicht und pressen die Lungen unaufhörlich wie einen Blasbalg zusammen. Der weitere Anstieg ist bedeutend sanfter, und die Muskeln sind inzwischen genügend aufgewärmt. Der Lärm von Strasse und Schiene, der unüberhörbar heraufdringt, wird allmählich vom Gezwitscher der Vögel verdrängt, die einzig noch von den gelegentlichen Flugzeugen übertönt werden.

Zwischen der Abzweigung nach Buessberg und dem Wettinger Horn sind die interessantesten und anspruchsvollsten Passagen (T3), eine etwas exponierte Stelle ist sogar mit Stahlseilen gesichert. Anschliessend, auf dem Lägernsattel, führt ein breiter, ebener Weg durch den Wald. Wie in einem Park. Die grünen Bärlauchbeete auf beiden Seiten sehen aus, als hätte sie ein Gärtner erst kürzlich angepflanzt. Kurz vor dem Burghorn (859 m) wird der Weg wieder felsig, auch später geht man stets auf der Gratkante, die allerdings nicht mehr ganz so schmal ist wie im ersten Teil. Nach der Ruine Altlägeren verläuft der Wanderweg auf einer Fahrstrasse, am Restaurant auf der Hochwacht vorbei und weiter bis nach Regensberg. Dort endet für mich die verhältnismässig kurze, aber schöne Tour. Einzig die Fernsicht an diesem milden Vorfrühlingstag könnte besser sein: Man sieht noch noch kanpp den Üetligberg, sonst ist alles in Dunst gehüllt.  

Tourengänger: Fico


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