Carrauntoohil / Corrán Tuathail 1040m


Publiziert von Sputnik Pro , 24. September 2011 um 09:34.

Region: Welt » Irland
Tour Datum:15 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: IRL 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Total 50km (Fahrrad: 36km; Fuss: 14km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Cork oder Dublin mit dem Zug nach Mallow. In Mallow Umsteigen nach Killarney.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Zufahrt zum Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine. Zahlreiche Hotels, Hostels und Bed & Breakfast in Killarney.
Kartennummer:1:50000 Ordonance Survey Ireland 78: Kerry / Ciarraí

HÖCHSTER GIPFEL IRLANDS: CARRAUNTOOHIL / CORRÁN TUATHAIL 1040m.

Nach unserer Reise durch Grossbritannien Mit der Besteigung des Ben Nevis (1344m) reisten wir nach Irland weiter. Hier planten wir ebenfalls dem höchsten Berg einen Besuch abzustatten. Obwohl der höchste Irländer nur knapp über 1000m hoch ist war die Tour eine ganz besonderes Erreignis, denn mit dem Carrauntoohil habe ich nun die Hälfte aller Europäischen Landeshöhepunkte besucht.

Fakten zum Carrauntoohil:

Der 1040m hohe Carrauntoohil ist der höchste Berg von Irland wo er von der irisch sprechenden Bevölkerungsteil Corrám Tuathail genannt wird. Neben Carrauntoohil findet man auch die Schreibweisen Carrauntoohill und Carrauntuohill. Neben den verschiedenen Namensangaben varriert zudem die Höhe je nach Quelle zwischen 1038 und 1041m wobei die 1:50000 Karte des Irischen Vermessungsamtes eine Höhe von 1040m angibt.  Der Carrauntuohil liegt im Südwesten des Landes in der Grafschaft Kerry / Ciarraí und in der Mitte des kleinen Gebirge der Macgillycuddy’s Reeks / Na Cruacha Dubha.

Vom Gipfel leiten zwei Grate zu den beiden anderen Gipfel Irlands welche über 1000m erreichen. Der Nordgrat leitet zum 1010m hohen Beenkeragh / Binn Chaorach und der Südsüdwestgrat zum 1001m Caher / Cathair. Gegen Norden und Osten fällt der Gipfel steil in felsdurchsetzten Grashängen zur Seenplatte Hags Glen mit dem Lough Gouragh ab der direkt unter der Steilflanke liegt. Im Südosten schliesst sich die bis 988m hohe Gipfelkette Cnoc na Péiste an.

Wegen der Nähe zum Meer ist das Wetter am Carrauntoohil sehr unbeständig was bei einer geplanten Gipfelbesteigung zu beachten ist. Dank dem warmen Golfstrom im nahen Atlantischen Ozean ist das Klima sehr gemässigt und feucht. Schnee ist am Carraunroohil dagegen selten und fällt nicht in jedem Winter.

Die Normalroute (T3) beginnt im Norden des Berges beim Besucherzentrum Cronin's Yard. Von dort gelangt man in den Talkessel Hags Glen östlich des Gipfels zwischen den Seen Lough Gouragh und Lough Callee. Dabei musste man früher den Gaddagh River überqueren was bei starken Regenfällen rasch gefährlich wurde. 2011 wurde eine neue Brücke erbaut und flussaufwärts wurden grosse Steinquader in den Fluss gelegt womit das Gewässer entschärft wurde. Oberhalb Hags Glen füht eine 200m hohe, mässig steile Geröllrinne zu einem Sattel zwischen dem Gipfel und der Gipfelkette Cnoc na Péiste. Bei starken Regenfälle ist die Devil's Ladder genannte Geröllrinne wegen herabstürzendem Wasser gefährlich. Bei guten Verhältnissen ist sie für den geübten Bergwanderer dagegen problemlos zu ersteigen. Vorsicht ist dennoch geboten da Voraussteigende loses Geröll heraustreten können und dabei Steinschlag auslösen können. Vom Sattel leitet zuletzt ein Bergpfad über den Südostrücken auf den Gipfel mit einem grossen Stahlkreuz.

Reisebericht Irland:

TAG 1-4 (10.-13.9.): Grossbritannien

Für den Reisebericht mit der Besteigung des höchsten Briten in Europa siehe: http://www.hikr.org/tour/post41125.html

TAG 4 (13.9.): Stranraer - Belfast - Dublin

Für den Reisebericht von Schottland nach Belfast siehe unter dem zuvor ganannten Link. In einer schönen Bahnfahrt entlang der irischen Ostküste erreichten wir mit dem Zug Dublin / Baile Átha Cliath. Mit dem Bus fuhren wir vom Bahnhof Connolly ins Stadtzentrum wo wir bach kurzem Suchen unser reserviertes Hostel Avalon fanden. Nun hatten wir fast den ganzen Nachmittag Zeit uns die moderne Stadt anzusehen. Das Zentrum ist sehr touristisch mit unzähligen Restaurants, vielen guten Musikbands in den Strassen und am Abend Livemusik in den Pubs. So ging die Zeit schnell vorbei und als wir aus dem Pub kamen war's schon lange dunkel...

TAG 5 (14.9.): Dublin - Mallow - Killarney

Am heutigen Tag ging es mit dem Zug quer durch den südlichen Teil der Insel in die Grafschaft Kerry. Geschockt waren wir als wir das Ticket lösten welches am Schalte drei Mal so teuer ist wie wenn man es online kaufen würde. Was machen in Irland wohl ältere Leute welche oft Bahnfahren und keine PC- oder iPhone-Kenntnisse haben? Nach drei Stunden Fahrt erreichten wir Mallow / Mala wo wir umsteigen mussten. Leider mussten wir dort über eine Stunde warten da die Anschlüsszüge in Irland nicht immer aufeinander abgestimmt sind. Dennoch erreichten wir am Nachmittag die sehr schöne und touristische Klenstadt Killarney / Cill Airne. Nach kurzem Herumspazieren entdeckten wir ein freies Bed & Breakfast wo wir und einquartierten. Die Dame meinte soglich nach unserem Vorhaben den Carrauntoohil zu besteigen, das sei bei Nebel und Regen gefährlicher als sämtliche 4000er in der Schweiz. Solch dummes Gerede habe ich auch schon an anderen Orten in Europa gehört, wohl weil halt in Länder ohne grosse Bergwandertradition doch etliche Leute völlig unerfahren und schlecht ausgerüstet in die Berge gehen. Da André sich zu wenig fit für eine weitere Bergtour fühlte, lieh ich mir alleine ein Fahhrad aus um am nächsten Tag zum Fuss des höchsten Irländers zu fahren. Am Abend gingen wir ins Stonechat essen welches uns empfohlen wurde. Die Küche war einfach herrlich und so blieben wir doch fast zwei Stunden uund genossen unseren Urlaub.

TAG 6 (15.9.): Killarney - Carauntoohil - Killarney

Kurz vo 9 Uhr fuhr ich nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Fahrrad los um zur Cronin's Yard, dem Ausgangspunkt zum Carrauntoohil zu gelangen. Die ersten Kilometer auf einer Hauptstrasse waren wegen des Linksverkehrs ungewohnt und etwas mühsam wegen vielen überholenden Autos. Sobald ich aber die Nebenstrasse erreichte, wurde die Radtour zum Genuss und ich konnte die Natur zwischen den versreuten Weiler geniessen. So erreichte ich nach der gemütlichen Radtour das gschlossene Kaffee und den Parkplatz Cronin's Yard.
Nach einer kleinen Stärkung mit einer Banane lief ich sogleich los. Sobald ich aber die Brücke vom Gaddagh River überquert hatte, verschlechterte sich das Wetter, es fing an zu Regnen und der Wind frischte auf. So legte ich meine Regenjacke an und lief weiter zum kleinen Aufschwung Hags Glen bei dem ich nochmals kurz rastete. Wenige Minuten nach der Pause stand ich dann unter der Devil's Ladder die so "schwierig" und "gefährlich" sein sollte. Die 200m hohe Geröllrinne war aber völlig problemlos begehbar. Sie ist etwas 30-35° steil und besteht aus kleinen, felsigen Stufen und Schutt. An vielen Stellen ist auch ein Pfad zu erkennen. Im unteren Teil führt ein Bächlein durch die Rinne welches aber bestens zu begehen ist. Im Sattel oberhalb der Devil's Ladder erwartete mich dass ein stürmischer Wind und der Regen wurde stärker. Nun musste ich nur noch die Südostflanke über ein Geröllweglein hochwandern und stand so nach etwas mehr als 30 Minuten auf dem Gipfel. Der Carrauntoohil trägt ein grosses Gpfelkreuz und hat eine Ruine aus grossen Steinen in welcher ich etwas windgeschützt meine Gipfelrast machte. Der Abstieg ging flott und das Wetter besserte sich etwas. Vom Talgrund konnte ich sogar den Gipfel kurz sehen als ihn die Wolken für wenige Sekunden freigaben. Kaum habe ich die Berge mit dem Fahrrad verlassen, war das Wetter wieder trocken und ich erreichte Killarney wo ich meinen fahrbaren Untersatz zurück brachte. Am Abend gab es dann im Stonechat eine wohlverdiente Lammkeule und einige Bierchen in einem Pub.

TAG 7 (16.9.): Killarney - Mallow - Cork

Es war unser letzter Reisetag in Irland. Am Morgen fuhren wir über Mallow nach Cork / Corcaigh. Hier quartieten wir uns zuerst im Sheila's Hostel und machten ein Nickerchen. Später schauten wir uns die Stadt an, assen ein feines Abendessen und genossen die Pubs der zweitgrössten Stadt von Irland.

TAG 8 (17.9.): Cork - London - Basel

Nach einem sehr gemütlichen Morgen in Cork flogen wir am Nachmittag nach London. Dort mussten wir fast zwei Stunden länger warten da unser Anschlussflugzeug einen Schaden hatte. So musste ein Ersatzflugzeug bereit gestellt werden. Mit Verspätung kam ich so gegen 1 Uhr zu Hause an...

Links zum Carrauntoohil:

Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Carrantuohill
Summitpost: http://www.summitpost.org/carrauntoohil/151361
Wetter: http://www.mountain-forecast.com/peaks/Carrauntoohil/forecasts/1038

Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (4)


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pame hat gesagt:
Gesendet am 24. September 2011 um 11:11
Na, perfekt! Diesen da auch noch abgehakt :-). Sehr schoene, stimmungsvolle Bilder von der Gruenen Insel. Wo geht's denn als naechstes hin?
Gruss
Patrick

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 24. September 2011 um 11:42
Hallo Patrick,

Als nächster Europahöhepunkt plane ich Zypern in März / April so dass man schon im Meer baden kann - und dort habe ich dann garantiert besseres Wetter :-) Im Winter werde ich aber an einem verlägertem Wochenede sicherlich noch den Vatikan besuchen.

Viele Grüsse,

Andrej

jobi hat gesagt: RE: Zypern
Gesendet am 24. September 2011 um 15:50
Hallo Andrej,

toller und informativer Bericht über den höchsten Iren.

Ich wünsche Dir bereits jetzt viel Erfolg bei der Tour auf den höchsten Zyprioten. Allerdings habe ich gelesen, dass der Gipfel vom Olymp militärisches Sperrgebiet ist. Oder besorgst Du Dir eine Sondergehmigung vom Militär ?

Viele Grüße

Jochen

Sputnik Pro hat gesagt: Militär auf Zypern
Gesendet am 11. Oktober 2011 um 07:45
Salü Jochen

Die Britische Radarstation auf dem Gipfel ist abgesperrt, es fehlen also 2m bis zum Gipfel. Das Gebiet dort ist touristisch mit Skiliften und Wanderwegen, also sicherlich kein militärisches Geheimnis. Sicher werde ich der Royal Airforce ein Mail schreiben, mal schauen ob die mich reinlassen :-)

Viele Grüsse,

Andi


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