Regen und Sonne hoch über Iselle


Publiziert von ABoehlen , 17. August 2011 um 12:05.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:28 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Iselle Stazione - Chiezzo - Trasquera - Agro Dentro - Agro Fuori - Trasquera - Bertonio - Varzo
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Iselle di Trasquera
Unterkunftmöglichkeiten:Bed&Breakfast "Casa Castelli" in Varzo
Kartennummer:LK275(T) Valle Antigorio / CAI Valli Antigorio, Divedro, Formazza... 1:50'000

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Die Regenwolken vom Vortag haben sich verzogen oder aufgelöst und blauer Himmel dominiert heute Morgen beim Aufstehen. Nach dem Frühstück und Einkauf begeben wir uns zum Bahnhof, wo um 9.51 der Bus nach Iselle fahren soll. Bis dahin ist noch Zeit, die wir mit Znüni essen und Züge fotografieren verbringen. Der Bus fährt pünktlich ein, aber weil die Hauptstrasse immer noch unterbrochen ist, muss er anschliessend bis nach Campaglia hinunter, um von dort auf der Schnellstrasse nach Iselle zu gelangen. Dort wird neuerdings nicht mehr bei der Wendeschlaufe gehalten, sondern etwas vorher, wo eine Treppe reaktiviert und ein neuer Aufzug gebaut wurde, damit man bequem zum Gleis 5 gelangen kann, wo die Autozüge nach Brig verkehren. Eventuell wird so verhindert, dass sich immer wieder Reisende zum Gleis 1 begeben, wo das Bahnhofsgebäude steht, um dann in Anbetracht ihres Irrtums in Kamikaze-Manier über die Gleise zum Autozug zu stolpern. Alles schon beobachtet!

Wir marschieren hingegen ein Stück weit der Strasse entlang, bis zum Südportal des Simplontunnels, dessen eine Röhre weiterhin gesperrt ist. Der Wanderweg führt dort direkt sehr steil in die Höhe und ist mir von früheren Touren bestens bekannt. Über Pianezza (815 m) und Chiezzo (988 m) erreichen wir bald die sonnige Terrasse von Trasquera (1096 m). Dort schlagen wir den Weg in Richtung Ponte del Diavolo ein, biegen dann aber bald rechts auf einen Bergpfad ab. Dieser hat es in sich, denn er ist ausserordentlich steil, was allerdings auch aus dem Kartenbild hervorgeht und daher keine wirkliche Überraschung für uns ist. Leider haben sich aber längst wieder dicke Wolken aufgetürmt, welche bald ihre nasse Fracht über uns entleeren. Dadurch wird natürlich auch das Gelände wieder nass und rutschig und der Aufstieg noch mehr erschwert. Im Gegensatz zu gestern haben wir es heute aber nicht mit Dauerregen zu tun, sondern nur mit einem kurzen Schauer, der bald vorübergeht.

Bei den ersten Hütten von Agro Dentro (ca. 1650 m) ist der steilste Abschnitt überwunden und es gibt Mittagessen. Anschliessend geht es nur noch leicht bergauf in weites Grasland, das allerdings von keinen Tieren mehr beweidet wird. Entsprechend sind alle Alphütten verlassen. Bei etwas über 1800 m erreichen wir den höchsten Punkt für heute, ehe es leicht fallend zum kleinen Hochplateau von Agro Fuori weitergeht (Wegverlauf auf der Karte stimmt nicht). Dort geniessen wir eine umfassende Aussicht, aber der beste Aussichtspunkt kommt erst etwa 100 Höhenmeter weiter unten, ehe der Weg die auf der Karte gut sichtbare Felsbarriere überwindet. An dieser Stelle liegt uns das ganze Val Divedro zu Füssen und auch die Fernsicht Richtung Tessiner Alpen ist bemerkenswert. Allerdings erreicht uns aus dieser Gegend hin und wieder ein Donnergrollen und es ist ziemlich dunkel dort hinten...

Glücklicherweise scheint bei uns schon seit einiger Zeit wieder die Sonne, wodurch wir den sehr steilen Abstieg bei trockenen Bedingungen hinter uns bringen können. Sonst wäre das wohl eine ziemlich heikle Angelegenheit. Weiter unten stellen wir fest, dass der Wegverlauf auf der Karte auch hier nicht stimmt, denn statt gegen Prato del Bosco auszuholen, verläuft der Weg in der direkten Linie nach unten. Durch den Ortsteil La Sotta erreichen wir schliesslich die vom Talgrund aus sehr gut sichtbare Chiesa Parocchiale dei SS. Gervasio e Protasio (1040 m), wo die alte Mulattiera beginnt, die in unzähligen Windungen nach Bertonio (581 m) hinunterführt. Dort wird, wie schon im letzten November weiterhin am Cairasca-Viadukt der Simplonbahn gebaut.

Der Hauptstrasse entlang ist es dann nicht mehr weit ins traute Heim, wo wir um etwa 16.00 Uhr ankommen. Vom einen Regenschauer beim Aufstieg abgesehen, ging die heutige Tour trocken über die Bühne, obwohl sich immer wieder Regenzellen in der näheren und weiteren Umgebung ausmachen liessen. Erst als wir gegen 19.00 Uhr den Weg in die Pizzeria Pasquè unter die Füsse nehmen, hängt doch tatsächlich eine Regenwolke direkt über dem Dorf und öffnet ihre Schleusen. Aber beim ausgiebigen Mahl mit Pizza und einem Dessert haben wir genügend Zeit um wieder trocken zu werden!

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Tourengänger: ABoehlen


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