Herbstwanderung von Iselle nach Trasquera
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Oft durchfahren und kaum bekannt. So könnte man das zwischen Gondo und Domodossola gelegene Val Divedro (früher auch Val di Vedro) umschreiben. Höchste Zeit also, dieses Gebiet mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dazu fahren wir aus dem neblig trüben Bern mit dem Cisalpino-Neigezug ins sonnige Wallis. Defekte WCs, Sonnenstoren, Sitze und beengte Platzverhältnisse führen einem wieder mal die "Qualitäten" dieses Zuges vor Augen, aber wenigstens fährt er und wir kommen pünktlich in Brig an. Umso komfortabler ist anschliessend die kurze Fahrt im Regionalzug durch den Simplontunnel nach Iselle.
Iselle liegt in Italien und trotz unmittelbarer Grenznähe scheint die Schweiz weit weg zu sein. Das Bahnhofsgebäude ist stattlich und in derselben klassischen Architektur wie hunderte andere in Italien - kein Vergleich mit den nüchternen Glas- und Betonkonstruktionen wie sie seit einiger Zeit zahlreiche Schweizer Regionalbahnhöfe prägen. Und obwohl hier weniger als 10 Züge täglich halten (ausgenommen die Autozüge am Autoquai gegenüber), ist diese Station noch immer besetzt. Bei uns wäre wohl in einer vergleichbaren Situation das Personal längst wegrationalisiert worden. Hier aber werden wir, kaum ausgestiegen, schon vom Capostazione in Empfang genommen, der uns fragt, ob wir auf den Bus wollen. Wir verneinen, da wir es vorziehen, direkt von Iselle aus zu starten und so zieht er sich nach Abfahrt des Zuges wieder in sein Reich zurück.
Im Gegensatz zu Brig ist hier von der Sonne keine Spur zu sehen, trotz tiefblauem, wolkenlosem Himmel. Aber Iselle liegt in einem derart abgrundtiefen Schlund, dass wohl ein halbes Jahr (oder gar noch länger) die Sonne ihren Weg dorthin nicht findet. Aber wir sind zuversichtlich, im 500 Meter höher gelegenen Trasquera die Herbstsonne und -wärme geniessen zu können.
Dazu folgen wir erstmal ein kurzes Stück der Hauptstrasse, bis zum Südportal des Simplontunnels, wo ein Wegweiser in den Abhang hinaufzeigt. Ein steiler Treppenweg, eine typisch italienische Mulattiera erklimmt hier den überaus steilen Nordhang des Val Divedro. Er ist in sehr gutem Zustand, aufgrund des vielen Laubes am Boden ist der Aufstieg allerdings eine teilweise ziemlich rutschige Angelegenheit. In der Häusergruppe Pianezza (815 m) münden wir in den Weg, der vom Dorf Iselle herkommt, welches ca. 1 km vom Bahnhof entfernt talaufwärts liegt. Die Steilheit des Geländes nimmt jetzt ab, und über mehrere Bäche, die in vielen Kaskaden zu Tale stürzen erreichen wir die Siedlung Chiezzo, wo gerade die Sonne hinter dem Pizzo Giezza aufgeht - um 12.45 Uhr!
Wir folgen nun dem Strässchen ostwärts Richtung Trasquera, wo wir später in die Zufahrtsstrasse von Varzo einmünden, der wir bis in die Ortsmitte folgen. Auf der Bank vor der Kirche geniessen wir den Sonnenschein und die erstaunliche Wärme. Anschliessend steigen wir noch etwas weiter ins Dorf hinauf, biegen bei Pt. 1145 rechts ab und erreichen beim Centro polifunzionale "La Sotta" auf ca. 1240 m den höchsten Punkt des Tages.
Die auf früheren Kartenausgaben vermerkte Verbindung von hier zurück nach Trasquera wird nicht mehr unterhalten, ist aber auffindbar und passabel zu begehen. Auch einige verblasste Farbmarkierungen sind noch auszumachen. So kommen wir wieder ins Dorfzentrum, wo um ca. 15.30 Uhr bereits die Sonne untergeht. Um nicht wieder der Strasse zu folgen, benutzen wir den Wanderweg, der direkt nach Chiezzo hinunterführt, wo sich unser Kreis schliesst. Für den Abstieg zum Bahnhof benützen wir wieder die Mulattiera.
So kommen wir rechtzeitig wieder in Iselle an, um mit dem Autozug um 16.50 Uhr nach Brig zurückzufahren. Diese Autozüge wurden erst vor wenigen Jahren wieder eingeführt, nachdem zuvor der Autoverlad am Simplon jahrelang brach lag. Dass tatsächlich eine Nachfrage nach dieser Verbindung besteht, ist unschwer zu erkennen, denn der Zug verlässt Iselle praktisch voll belegt. Direkt hinter der Lok läuft ein Erstklass-Einheitswagen mit, der mit gewöhnlichem Zweitklassbillet, resp. -GA benutzt werden kann; wirklich eine schöne Sache, die zusammen mit der grossartigen Landschaft dazu motiviert, das Val Divedro noch mehr zu besuchen!
Dazu fahren wir aus dem neblig trüben Bern mit dem Cisalpino-Neigezug ins sonnige Wallis. Defekte WCs, Sonnenstoren, Sitze und beengte Platzverhältnisse führen einem wieder mal die "Qualitäten" dieses Zuges vor Augen, aber wenigstens fährt er und wir kommen pünktlich in Brig an. Umso komfortabler ist anschliessend die kurze Fahrt im Regionalzug durch den Simplontunnel nach Iselle.
Iselle liegt in Italien und trotz unmittelbarer Grenznähe scheint die Schweiz weit weg zu sein. Das Bahnhofsgebäude ist stattlich und in derselben klassischen Architektur wie hunderte andere in Italien - kein Vergleich mit den nüchternen Glas- und Betonkonstruktionen wie sie seit einiger Zeit zahlreiche Schweizer Regionalbahnhöfe prägen. Und obwohl hier weniger als 10 Züge täglich halten (ausgenommen die Autozüge am Autoquai gegenüber), ist diese Station noch immer besetzt. Bei uns wäre wohl in einer vergleichbaren Situation das Personal längst wegrationalisiert worden. Hier aber werden wir, kaum ausgestiegen, schon vom Capostazione in Empfang genommen, der uns fragt, ob wir auf den Bus wollen. Wir verneinen, da wir es vorziehen, direkt von Iselle aus zu starten und so zieht er sich nach Abfahrt des Zuges wieder in sein Reich zurück.
Im Gegensatz zu Brig ist hier von der Sonne keine Spur zu sehen, trotz tiefblauem, wolkenlosem Himmel. Aber Iselle liegt in einem derart abgrundtiefen Schlund, dass wohl ein halbes Jahr (oder gar noch länger) die Sonne ihren Weg dorthin nicht findet. Aber wir sind zuversichtlich, im 500 Meter höher gelegenen Trasquera die Herbstsonne und -wärme geniessen zu können.
Dazu folgen wir erstmal ein kurzes Stück der Hauptstrasse, bis zum Südportal des Simplontunnels, wo ein Wegweiser in den Abhang hinaufzeigt. Ein steiler Treppenweg, eine typisch italienische Mulattiera erklimmt hier den überaus steilen Nordhang des Val Divedro. Er ist in sehr gutem Zustand, aufgrund des vielen Laubes am Boden ist der Aufstieg allerdings eine teilweise ziemlich rutschige Angelegenheit. In der Häusergruppe Pianezza (815 m) münden wir in den Weg, der vom Dorf Iselle herkommt, welches ca. 1 km vom Bahnhof entfernt talaufwärts liegt. Die Steilheit des Geländes nimmt jetzt ab, und über mehrere Bäche, die in vielen Kaskaden zu Tale stürzen erreichen wir die Siedlung Chiezzo, wo gerade die Sonne hinter dem Pizzo Giezza aufgeht - um 12.45 Uhr!
Wir folgen nun dem Strässchen ostwärts Richtung Trasquera, wo wir später in die Zufahrtsstrasse von Varzo einmünden, der wir bis in die Ortsmitte folgen. Auf der Bank vor der Kirche geniessen wir den Sonnenschein und die erstaunliche Wärme. Anschliessend steigen wir noch etwas weiter ins Dorf hinauf, biegen bei Pt. 1145 rechts ab und erreichen beim Centro polifunzionale "La Sotta" auf ca. 1240 m den höchsten Punkt des Tages.
Die auf früheren Kartenausgaben vermerkte Verbindung von hier zurück nach Trasquera wird nicht mehr unterhalten, ist aber auffindbar und passabel zu begehen. Auch einige verblasste Farbmarkierungen sind noch auszumachen. So kommen wir wieder ins Dorfzentrum, wo um ca. 15.30 Uhr bereits die Sonne untergeht. Um nicht wieder der Strasse zu folgen, benutzen wir den Wanderweg, der direkt nach Chiezzo hinunterführt, wo sich unser Kreis schliesst. Für den Abstieg zum Bahnhof benützen wir wieder die Mulattiera.
So kommen wir rechtzeitig wieder in Iselle an, um mit dem Autozug um 16.50 Uhr nach Brig zurückzufahren. Diese Autozüge wurden erst vor wenigen Jahren wieder eingeführt, nachdem zuvor der Autoverlad am Simplon jahrelang brach lag. Dass tatsächlich eine Nachfrage nach dieser Verbindung besteht, ist unschwer zu erkennen, denn der Zug verlässt Iselle praktisch voll belegt. Direkt hinter der Lok läuft ein Erstklass-Einheitswagen mit, der mit gewöhnlichem Zweitklassbillet, resp. -GA benutzt werden kann; wirklich eine schöne Sache, die zusammen mit der grossartigen Landschaft dazu motiviert, das Val Divedro noch mehr zu besuchen!
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