Von Taghaube über Hochkönig bis Hochseiler


Publiziert von Chiemgauer , 4. August 2011 um 17:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 1 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-S 
Zeitbedarf: 18:00
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 2800 m
Strecke:27,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Salzburg A10 bis Bischofshofen. Von dort über Mühlbach nach Dienten. Hier nach Saalfelden abbiegen und nach wenigen hundert Meter (vor dem Filzensattel) wenige Parkplätze rechts bei einer Kapelle oder 50m weiter auf der linken Straßenseite.
Unterkunftmöglichkeiten:Erichhütte, Matrashaus
Kartennummer:Kompass Nr. 15

Ehrlich gesagt habe ich das doch etwas unterschätzt, was heute folgen sollte. Auf der Karte kam es mir nicht ganz so viel vor.

Direkt bei der Kapelle (dort entsteht aktuell auch ein Waldseilgarten) ist die Erichhütte bereits angeschrieben. Zuerst in leichter Steigung und dann etwas eben geht es Richtung Erichhütte, bevor es kurz unter dieser etwas steiler nach oben geht. Ab dieser langsam steiler, zuerst noch gemeinsam mit dem Weg zur Hochscharte, bevor die Abzweigung zur Taghaube kommt. Steil zieht es sich auf den Südgrat der Taghaube zu und mehr oder weniger über diesen zum Gipfel (GB). Dabei helfen ab und an wenige Eisenklammern. Von hier hatte ich noch einen schönen Ausblick, bevor die Wolken gekommen sind.

Weiter zur Grandlspitz geht es wenige Meter auf dem Aufstiegsweg bergab, bevor direkt unterhalb der ersten Eisenklammern der Steig Richtung Taghaubenscharte beginnt. Gleich zu Beginn die Schlüsselstelle, ein versicherter 5m Karmin (B, sicher III ohne Versicherung) nach unten. Leicht nass war es gar nicht so ohne, danach hat man aber alle Schwierigkeiten geschafft. Weiter über den Mittelgipfel der Taghaube und unterhalb des Nordgipfel geht es zur Taghaubenscharte. Von hier dem Steig zum Einstieg des Grandlspitzklettersteig gefolgt und kurz vor diesem in einer Serpentine nach oben. Steigspuren sind erst nach einigen Metern zu erkennen. Danach dem teilweise versicherten (A) Steig (Abstieg Klettersteig) zum Südgipfel. Von diesem weiter am Grat Richtung Hauptgipfel. Einen kleinen Zacken umgeht man besser links, was ich auch machen hätte sollen. Stattdessen ging es für mich etwas kriminell mit einem Spreitzschritt über eine 3m tiefe Rinne und dann über einen kleinen Bauch nach oben (könnte III gewesen sein). Nach unten wäre ich da sicher nicht mehr gekommen (Tritte von oben nicht zu sehen und Spreitzschritt aus der Wand raus wohl auch nicht möglich). Etwas mulmig wurde mir, als ich feststellte, dass es da gar nicht weiter geht, sondern überall abgeklettert werden muss. Nach etwas suchen dann doch eine einfachere Stelle (II) entdeckt und über diese runter. Danach relativ einfach weiter zum Hauptgipfel.

Leider bereits alles in Wolken und die Info, dass es nur über Taghaubenscharte rüber zur Hochscharte geht. Also über den Wiesenhang vom Hauptgipfel zur Taghaubenscharte abgestiegen und weiter runter bis zum Aufstiegsweg zur Hochscharte und über diesen hoch. Kurz vor dieser festgestellt, dass es wohl auch westseitig vom Grat (am Grat sicher nichts technisch einfaches) über I-Gelände und etwa 30 Hm direkt vom Südgipfel in die Hochscharte gehen hätte müssen (natürlich ohne Gewähr). Auf der anderen Seite der Hochscharte geht es erstmals eine brüchige Rinne runter und über Leiter und Versicherungen quert man zum Birgkarsteig. Dieser ist im unteren Teil noch ziemlich exponiert und verlangt des öfteren die Hände (I) erst nach oben raus wird das Gelände etwas flacher. Dafür auch brüchiger und anstrengend zu gehen. Am Grat angekommen geht es, teilweise noch bergab, rüber zum Hochkönig. Sicht leider so gut wie keine :-(

Nach kurzer Gipfelrast wieder zurück am Aufstiegsweg, aber bei der Abzweigung ins Birgkar am Grat weiter zum Lammkopf (GB). Von dort weiter am Grat bis zu den Teufelslöcher. Bis hierher ist der Weg durch Stangen markiert, die durchnummeriert sind (Nr. 1 bei den Teufelslöcher und so um 90 am Hochkönig). Hier beginnt auch mein Abstiegsweg, aber zuerst noch auf den Hochseiler (GB). Dafür geht es nordseitig etwas nach unten, bevor Richtung Hochseiler gequert wird (im Fels super markiert), bis man unter diesem steht. Ab hier wird es "heftig". Zuerst aus einem Schneefeld etwas griffarm (bis II) in eine Rinne und dann ziemlich exponiert nach oben. Kurz unter dem Gipfel noch ein versicherter Karmin, der guten Tiefblick bietet und von diesen in wenigen Metern über den sehr schmalen Grat zum Gipfel.

Über den gleichen Weg geht es wieder zu den Teufelslöcher und dann bis zur Bertgenhütte über etwa 800 Hm durch ziemlich heikles Gelände. Fast durchgehend ausgesetzt und brüchig ist volle Konzentration gefragt. Aus meiner Sicht schwieriger als der Birgkarsteig. Ab der Bertgenhütte geht es dann endlich in Wandergelände (Trittsicherheit immer noch gefordert) über und weiter nach unten, bis man auf Straße trifft. Hier kann ich leider nicht weiter nach Hinterthal absteigen, sondern habe nun die "angenehme" Aufgabe über einen ewigen Hatscher und ca. 200 zusätzlichen Höhenmetern, über Poschalm und Mußbachalm zur Pichelalm zu queren (eher schon aufzusteigen). Von dieser der Fahrstraße nach Dienten folgen und Höhe des Rohrmoosbauern wieder zum Auto queren.

 

Fazit: Als Tagestour kann ich das sicher keinem empfehlen und hätte ich die Länge richtiger eingeschätzt, hätte ich das Ganze wohl auch so nicht gemacht. Wer es trotzdem an einem Tag durchziehen will, sollte in etwa die Hälfte der auf den Schildern angegeben Zeiten benötigen, da es sonst schon ziemlich eng werden kann.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 7014.gpx Aufstieg Taghaube
 7015.gpx Übergang Grandlspitz
 7016.gpx Aufstieg Hochkönig
 7017.gpx Übergang Lammkopf
 7018.gpx Übergang Hochseiler
 7019.gpx Abstieg

Galerie


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