Gartnerwand (2377m) - Überschreitung von Bichlbach nach Lermoos


Publiziert von sven86 , 29. Juli 2011 um 18:21.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 3 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1480 m
Strecke:21 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser Parkplatz in Bichlbach am Info- Häusle
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Zug von Lermoos nach Bichlbach, ca. 1x die Stunde
Kartennummer:freytag&berndt Ehrwald Lermoos et. al. 1:50k oder AV-Karte Wetterstein West

Wie auch *FelixW84 und *Max ziehen mich an diesem Tag 11 versprochene Sonnenstunden in die Lechtaler. Am Ende des Tages gab es zwar keine einzige Minute Sonne, aber dennoch eine lohnende Bergfahrt.

* Ich habe das Auto kostenlos im Zentrum von Bichlbach geparkt und bin von Lermoos mit dem Zug zurückgefahren, knapp 4 Euro, Zug fährt ca. einmal in der Stunde bis etwa 20 Uhr, eine Busverbindung gibt es auch.

* Von Bichlbach an der Hauptstrasse entlang, erst rechts davon, dann Wechsel nach links an den Bach. Dann am Abzweig Kleinstockach (hier gibt es eine Bushaltestelle) nach links ab auf asphaltiertem Fahrweg nach Bichlbächle. Bis hier 3km, 45 min.

* Dann aufs Bichlbächler Jöchle auf ganz nettem, unübersichtlichem Weg mit vielen Serpentinen und daher angenehm zu laufen. Oben angekommen mag man sich etwas wundern, denn der Einstieg zur Gartnerwand wirkt schon ziemlich steil und felsig, das ist aber alles nur halb so wild:   Zunächst geht es quasi weglos, aber markiert über Grashügel, und dann zunehmend steiler durch sehr kleinteiliges Geröll. Tatsächlich ist es aber nicht wirklich ausgesetzt, jedoch ziemlich rutschig. Ich habe mich daher etwas oberhalb bzw. rechts der Markierungen im festen Fels (kaum I) gehalten.

* Anschliessend einfaches Wiesengelände bis zum Westgipfel, weglos oder schwache Pfadspur, immer etwas rechts des Grates.

* Jetzt kommt das schwierigste Stück zum Hauptgipfel. Die Schlüsselstelle im Riss (I) schaut auf den Fotos nach 70-80 Grad Neigung aus. Tatsächlich ist das aber eine der wenigen Fälle, wo es auf dem Foto steiler wirkt als in der Realität. Es dürften eher 45- 60 Grad sein.

* Der Weg bis zum Hauptgipfel ist- mit Seil- insgesamt gut zu laufen, teilweise ist der Weg richtig in den Fels geschnitten, es gibt wenig loses Geröll und feste Tritte, gut zu kletternde Kamine (I). Die Griffe sind aber oft nicht so gut, sodass man gerne die Seilführung annimmt. Insbesondere das plattige Gelände im letzten Stück zum Gipfel wäre ohne Seile womöglich etwas unangenehm. Insgesamt ist der Hang mäßig ausgesetzt.

* Richtung Grubigstein wird der Grat wieder etwas zugespitzter, wer es bis zur Gartnerwand geschafft hat, wird hier aber keine Probleme mehr bekommen.

* Der Grubigstein Vorgipfel ist zwar nur mässig interessant, aber schnell und einfach zu erreichen. Beim Rückweg habe ich mich aber zunächst nach links verstiegen, hier ginge es theoretisch sehr steil hinunter im Geröll zur Bergstation.

Tourengänger: sven86


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Kommentare (2)


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Creativist hat gesagt:
Gesendet am 25. August 2012 um 00:53
Super Beschreibung, hatte die Tour mit An- und Abstieg vom Fernpaß im Juli gemacht. Vielleicht stell ich sie in den nächsten Tagen auch noch mal rein wg. den Fotos.
Da im letzten AV-Führer im gleichen Buch der Westaufstieg ein mal als anspruchsvolles Gehgelände und ein anderes mal als IIIer beschrieben war, bin ich vor vielen Jahren lieber von Osten auf- und abgestiegen. Dank Deiner Beschreibung schienen mir die Schwierigkeiten aber doch überschaubar, und die Überschreitung ist wirklich leichter als ich erwartete.

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2012 um 17:02
Danke - gerne denke ich an diese Tour zurück, immerhin war es nach sechsjähriger Pause wieder meine erste Alpinwanderung. Über Deine Eindrücke würde ich mich daher freuen, zumal ich ja nicht so gutes Wetter hatte.

Das mit dem IIIer ist mir letztens auch beim Schmökern in den alten Werken aufgefallen- das bezieht sich dann wohl auf den direkten Grat, aber ich denke dass man den auch schon vor dem Einbau der Seile regelmäßig umgangen ist. So ist es halt mit den AV-Führern von Groth, die Schwierigkeiten sind häufig zu hoch angesetzt oder beziehen sich auf irgendwelche Türmchen die man sowieso umgeht. Das wird auch in den aktuellen 2008er Führern von Seibert angemerkt, wobei der teilweise auch nicht besser ist, bei ihm geht es dann aber eher in die andere Richtung.


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