Mairatal: Wandern, Schauen und Geniessen, Etappe 11 und 12


Publiziert von Romy , 31. Juli 2011 um 19:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:23 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 1748 m
Strecke:Chialvetta (1494 m) - Colle Solegno Bue (2338 m) - Preit (1540 m) Marmora Vernetti (1223 m) - Colle dell' Encuccetta (1523 m) - Stroppo Bassura (926 m)
Unterkunftmöglichkeiten:Osteria della Gardetta in Chialvetta (1494 m); Mascha Parpaja in Preit; Ceaglio in Marmora Vernetti (1223 m) u. a.
Kartennummer:Valle Maira, Carta dei sentieri 1:25.000

Etappe 11 und 12
 
Donnerstag, 23.06.11
Chilvetta, Osteria della Gardetta (1494 m) nach Vernetti (1233 m): Pensione und Posto tappa Ceaglio
Halbpension (HP) Posto Tappa Ceaglio 61,50 Euro
 
Auch der treuherzige Blick vom Wirt Rolando und die Aussage: „kein Regen,kein Gewitter“ nützt nichts, denn nach unserem Frühstück und einer herzlichen Verabschiedung ziehen sich die Wolken zusammen. Unser Aufstieg auf der Alternativroute des P.O. ist wieder gelb-blau markiert. (Die Normalroute führt auf die Gardettahochebene mit Übernachtung in der Alpenvereinshütte.) Wir steigen durch Wald auf, immer wieder mit einem schönen Blick auf den Ort. Bald fängt es zu regnen an. Es ist ein sommerlicher leichter Regen, der mehr erfrischt und so gewinnen wir zügig an Höhe (insgesamt über 800 Höhenmeter). So steigen wir bis zur Passhöhe Colle Soleglio Bue (2338 m) auf. Oben angekommen windet es und regnet merklich fester, so dass aus einer Mittagspause mit schönem Blick nichts wird. Aber wir haben natürlich immer wieder Ausblicke, so auch auf den Chersogno mit der steilen Flanke und den Schneefeldern, die bis zum Gipfel reichen. Wir steigen erst über Wiesen, später wegen des Regens auf einem breiten Fahrweg, gemächlich ab. Unterwegs kommen wir wieder an ganzen Feldern des Narzissenblütigen Windröschens, vielen Küchenschellen und wilden Tulpen, die wegen des Regens allerdings geschlossen sind, vorbei. Beim Weiler Soleglio Bue (1883 m) machen wir bei den wenigen Häusern Mittagsrast (so wie vor 9 Jahren!). Als wir uns gestärkt haben, fängt ein rechter Regenguss an und so bleiben wir an Ort und Stelle, da ein darüber liegender Balkon uns schützt. Eigentlich überlegen wir, den recht steilen P.O. nach unten (ca. 350 Höhenmeter) zu nehmen, da es eine rechte Abkürzung der Serpentinen der Fahrstraße wäre. Aber nach dem Regenguss entscheiden wir uns doch für die bequeme und damit allerdings auch weitere Variante der Fahrstraße. Dafür reißt der Himmel auf, die Sonne kommt und abwärts laufend sehen wir wieder wunderschönen Goldregen, gelben Fingerhut, lila, weiße und gelbe Stiefmütterchen, Enzian etc. In Preit (1541 m) trinken wir Kaffee und essen „aus Versehen“ Schokoladenkuchen. Zeitweise. windet es ganz schön. Dann geht es weiter abwärts auf dem Sträßchen, das sich in der Schlucht schlängelt. Der wilde Bach findet seinen Weg abwärts im Valle del Preit. In Canosio (1242 m) folgen wir der Straße nach Vernetti, indem wir das Flüsschen überqueren. Wir kommen noch an einem größeren Zeltplatz vorbei, auf dem eine stattliche Anzahl von (Posto) Tippis standen. Nun noch ein Endanstieg von angekündigten 100 Metern. Ein wenig müssen wir suchen, da wir die Unterkunft (in der wir vor 9 Jahren waren) nicht gleich auf Anhieb finden. Und dann werden wir in eine „Luxussuite“ auf 2 Stockwerken mit einem Mini- Dachbalkon geführt.
Es weht ein anderer Geist als vor 9 Jahren. Das ganze ist ein „Feriendorf“, in dem die Chalets innen modern ausgestattet sind, die Wege gepflastert und zahlreiche alte Gebrauchsgegenstände wie in einem Museum ausgestellt sind und alles mit einer Videoanlage! überwacht wird. Welch ein Kontrast zum Museum in Chialvetta. Dort schloss man uns das Museum auf, gab uns den Schlüssel zum wieder abschließen und fertig. Und ich gestehe, dass ich die kleineren, weniger komfortablen, aber von Einheimischen geführten Unterkünfte und Restaurants bevorzuge. Da lob ich mir doch unsere letzte Unterkunft mit ihrem schönen Balkon und Blick: eine Couch, die einsank, und ein 3-er-Rücksitz eines Autos waren die Sitz- oder Liegemöglichkeiten draußen.
 
Freitag, 24.06.11
Vernetti (1233 m): Pensione und Posto tappa Ceaglio nach S. Anna – Roccabruna: Roccere (1252 m
Halbpension (HP) Posto Tappa Roccere: 40 Euro
 
Vorbei an der Osteria Croce Bianca, die ebenso edel und stilvoll wie das Ceaglio restauriert wurde, steigen wir durch Wiesen auf dem GTA-Weg auf und haben immer wieder schöne Blicke zurück nach Canosio bzw. auf unsere gestrige Wanderung und auf die gesamte Bergwelt da oben. Wir kommen an den Weilern Brieis (1414 m), Soda (1468 m) und Borgada Superiore (1524 m). Auf derStrada Napoleonica laufen wir durch den Lärchenwald in die Höhe zum Colle dell’ Encuccetta (1523 m). Dort biegen wir Richtung Basssura vom Weg ab und weiter geht’s in weiten Serpentinen durch den Buchenwald nach unten. Beim Absteigen sehen wir gegenüber S. Martino, San Peyre und Codirosso sowie Ussolo liegen. Eine neue Holzbrücke führt über die Maira. Der untere Teil von Bassura (929 m), den wir von dort aus erreichen, ist weitgehend verlassen und die Häuser beginnen zu verfallen. An der Bushaltestelle haben wir ein Stündchen zum Ausruhen bis die abenteuerliche Busfahrt nach Dronero beginnt: ca. 23 km (für 2,30 Euro!).Immer wieder sieht man tief zur Maira hinab! Die Orte werden größer, bis wir schließlich in Dronero landen. Dort gibt es ein Eis und die junge Wirtin ruft für uns ein Taxi (= Sherpabus). So werden wir wieder nach San Anna zum Roccere hoch chauffiert (15 Euro). Damit schließt sich der Wanderkreis und zwei eindrucksvolle Wochen gehen dem Ende entgegen. Wir waren sicher nicht das letzte Mal in dieser Gegend.

Tourengänger: Juergen, Romy


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. August 2011 um 08:34
da habe ich mit euren Berichten einen schönen und guten Einblick in eine mir fremde Region erhalten - Danke!


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