Genusstage im Valle Stura - Tete de Fer (France)

Mittwoch;

Donnerstag, 31. März. Frühstück um 07:30 Uhr.
Die Temperaturen sind allgemein etwas hoch, wir wählen für heute wieder einen höheren Ausgangspunkt und fahren auf der breiten, gut ausgebauten Paßstraße über den 2000m hohen Colle della Maddalena nach Larche, dem ersten Dorf auf der französischen Seite.

09:17 Uhr: Beim Ortsanfang Larche 1680m zweigt links eine schmale Straße wieder zurück taleinwärts zum Campingplatz "Malboisset" ab, hier führt auch die Langlaufloipe ins Val Ubayette. Wir folgen dieser Loipe bis zu der, gegenüber an der höherliegenden Paßstraße sichtbaren Kapelle Maison-Meane. Nachschau auf der Karte und kurze Routenbesprechung - die Meinungen über die richtige Abzweigung gehen etwas auseinander - zweigen wir bergauf durch den lichten Lärchenwald nach S ab ins Vallon de Courrouit. Christian spurt voraus und folgt den weiße Markierungen an den Lärchenstämmen, die uns anfangs den Weg weisen. Nach der erstenGeländestufe öffnet sich bald das Tal und gibt einen überwältigenden Blick auf den weiß verschneiten Kessel mit dem Gipfel der Tete de Fer 2885m, frei. Das Hochtal weiter und in einer langgezogenen Schleife von rechts auf den Gipfel, den wir nach knapp zwei Stunden erreichen. Heute haben wir bei herrlichem Sonnenschein eine grandiose Rundsicht auf den markanten Mon Viso und die vielen uns unbekannten italienischen und französischen Gipfel, die teilweise Höhen von über 3000 Meter erreichen.

Bei der Abfahrt stürzt Christian unterhalb der herrlichen Gipfelflanke, in einer Rinne auf cirka 2400m, so unglücklich, daß er sich das Wadenbein bricht. Mit manchem Fluch stolpert und rutscht er die Schneerinne tiefer, bis wir ihn mittels Biwacksack in flacheres Gelände ziehen können. Inzwischen wurde über die Notrufnummer 112 der Hubschrauber verständigt - mit Sprachproblemen, bis ein Englisch sprechender Ansprechpartner am Apparat war - und nach längerem Warten landet der Heli und schwebt nach Schienung des Beins mit Christian ins Krankenhaus nach Digne. Wir fahren samt Christians Ausrüstung durch den mittlerweile aufgeweichten tiefen Schnee ab.

Mit Christians Schi auf dem Rücken kurvt Gerald beeindruckend sicher ins Tal wo wir um
14:45 Uhr ankommen und wieder über den Paß zurückfahren in unser Hotel im Valle Stura. Christian können wir am selben Abend im 140 km entfernten Krankenhaus mit einem Spaltgips abholen - wir sind froh, daß er beim etwas verspäteten Abendessen wieder bei uns sitzt.

Freitag