Der Reiting - Kniaschnagglertour am Muttertag mit 1300 HM


Publiziert von mountainrescue , 8. Mai 2011 um 16:30.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ennstaler Alpen » Eisenerzer Alpen
Tour Datum: 8 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1304 m
Abstieg: 1304 m
Strecke:Zeller-Bechlgraben-Gösseck-Wildfeld-Jagdsteig-Zeller

  Aus Wikipedia  
Der Reiting ist ein Gebirgsstock am südlichen Rand der Eisenerzer Alpen. Mit seinen vier Gipfeln - Gößeck (2.214 m), Grieskogel (2.148 m), Kahlwandspitze (2.049 m) und Klauen (1.849 m), zwanzig zum Teil wüsten Gräben und steilen Waldleiten ist er fast ein eigenes kleines Gebirge. Er liegt zwischen Trofaiach, Gai und dem Liesingtal. Das Massiv besteht hauptsächlich aus Devonkalken, nur die im Süden vorgelagerten Vorberge und Westhänge sind aus Grauwackenschiefern aufgebaut.

Der Reiting ist ein Blumenberg und seine Flora ist besonders reichhaltig. Über 70 Orchideenarten wachsen hier. Besonders reizvoll sind seine Petergstammwiesen (Aurikel - Primula auricula) unterhalb des Grieskogelgipfels, aber auch das zahlreiche Vorkommen des stengellosen Enzians, verschiedener Kohlröserlsorten und vieler sonstiger Alpenblumen ist bemerkenswert. Auch die seltenen Eiben und die fremdländische Spirke sind hier beheimatet.
Der Reiting ist ein Jagd- und Wildberg. Auf dem Reiting und den benachbarten Bergen ziehen heute die besten Gebirgshirsche Österreichs. Er ist auch ein bedeutendes Gämsen- und Steinbockrevier. Fast der ganze Berg gehört zum Forstbetrieb der Gutsherrschaft Franz Mayr-Melnhof, der zu den größten privaten Waldbesitzern Österreichs zählt.

 


Nachdem der Reiting einmal im Jahr bestiegen werden sollte,  war es heute wieder einmal so weit. Hans hatte auch Zeit und Lust dem Reiting auf's "Haupt" zu steigen und so starteten wir kurz vor 8.00 Uhr beim großen Parkplatz des Gehöftes Zeller. Hier sollte nicht vergessen werden, für die Nutzung des privaten Grundes, die Parkgebühr  zu entrichten.  Natürlich leisteten auch wir unseren Oblus!

Der Morgen hatte wolkenlos, klar und windstill begonnen, daher beschlossen wir den Berg auch, vom Start weg, mit kurzen Hosen zu besteigen.  Am Parkplatz standen schon einige Autos, jedoch trafen wir beim Aufstieg, außer einem Pärchen, ansonsten keine Menschenseele.

Der Weg führt zuerst bis zu einem Wasserschutzgebiet, das jetzt zu umgehen ist. Wir entschlossen uns über den Bechlgraben aufzusteigen und als Abstieg den Jagdsteig zu wählen. Beide Wege sind sehr steil und kein Weg ist als "angenehm" zu bezeichnen. Stetig steil ansteigend führt der Weg, in weiterer Folge immer dem Bechlgraben folgend, bergwärts. In der Mitte kommt einmal ein kleines Hochtal, das sich verflacht, bis der Weg sich über  Schotterfelder steil aufwärts, in den flach ansteigenden Boden zum Wildfeld, windet. Genau in diesem Boden zweigt ein unscheinbares Steiglein nach rechts ab, das sehr steil, direkt zum Grat des Gösseck führt. Diesem Gratverlauf folgt man dann bis zum Gipfel. Ab der Senke, bis zum 2214m hoch gelegenen Gösseck, ist man nach ca. 30 Minuten am Gipfelkreuz angelangt. Als wir zum Grat kamen sahen wir, als wir zum Eisenerzer Reichenstein schauten, dass sich von N-NW schon eine Wolkenbank nähert. Es blies außerdem ein böiger, kalter Wind, der uns in unsere Überhosen schlüpfen ließ. Auch die Handschuhe kamen aus dem Rucksack. Nach 2 1/2 Stunden standen wir schließlich ganz allein am Gipfel des Gösseck. Die Temperaturen und der Wind ließen jedoch keine Lust für eine gemütliche Gipfelrast  aufkommen und so schauten wir, dass wir in tiefere Gefilde kamen. Selbst den sonst so zahlreich vertretenen Gams- und Steinbockrudeln war es heute offensichtlich zu kalt, denn wir sahen überhaupt kein Wild.

Über den Jagdsteig stiegen wir schließlich gemütlich ins Tal ab. Auch dieser Weg ist nicht unbedingt als knieschonend zu bezeichnen.  Steil geht es bergab und immer wieder liegt grober Schotter am Weg. In unzähligen Serpentinen windet sich der Weg ins Tal. Kurz bevor man wieder zum Wasserschutzgebiet im Talgrund kommt, ist ein Wildgatter zu übersteigen. Für Hunde oder sonstiges Getier besteht keine Durchschlupfmöglichkeit. Gewaltig, was hier für ein Bauwerk errichtet wurde...  Mächtige, mehr als 2m hohe glatte Stämme wurden hier für ein Wildgatter verwendet. Interessant wäre für mich wirklich, wie diese hierhergeschafft wurden.  Luca mussten wir über den Zaun helfen, was für ihn allerdings kein großes Problem darstellte.

Je tiefer wir kamen, desto mehr verfinsterte sich der Himmel und aus dem so wunderschön begonnenen Morgen war ein ziemlich düster-dunkler Nachmittag geworden, aus dem schließlich noch dicke Regentropfen fielen. Da wir allerdings schon im wohlig-warmen Auto saßen, tangierten uns diese Regenschauer überhaupt nicht mehr!

Fazit der Wanderung: Schöne, aber sehr lange, und vor allem steile Bergtour, sowohl im Aufstieg, wie auch im Abstieg. Da der Berg sehr frei steht, ist unbedingt auf eine sichere Wetterlage für die Besteigung zu achten. Nicht vergessen sollte man ausreichend zu trinken, da unterwegs keine Möglichkeit besteht die Trinkwasserreserven aufzufüllen. Die schönste Zeit ist sicher, wenn der Berg sein "Blumenkleid trägt", für dieses war es heuer aber noch eindeutig zu früh.

Trackauswertung Twonav 2.3 mit CompeGPS 7.1.8m

Dauer: 4:41:56
Strecke: 12,94 km
Maximale Höhe: 2227 m
Zeit in Bewegung: 3:51:13
Stillstandszeit: 0:50:43
Kum.Steigen: 1392 m
Ges.Abstieg: 1386 m
Mittlere Geschwindigkeit: 2,6 km/h
  


Tourengänger: mountainrescue


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Geodaten
 5916.gpx Gösseck über Bechlgraben und Jagdsteig

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Kommentare (2)


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Herbert hat gesagt:
Gesendet am 9. Mai 2011 um 07:59
Hallo Erich,
der Reiting ist der EINZIGE Berg, bei dem sich bei Petra und mir die Geister scheiden.
Ich mag ihn extrem gern, sommers wie winters, und wäre gern öfter oben, und Petra kann ihn nicht leiden. *heul*
Daher gehen wir leider nicht so oft rauf, wie ich es gern hätte (einmal im Jahr wär schon nicht schlecht!).
Umso besser hat mir natürlich dein Bericht gefallen!

LG, Herbert

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. Mai 2011 um 08:13
Guten Morgen, Herbert!
Der Ehrlichkeit halber muss ich die Meinung von Petra teilen! Es ist schon ein zaaacher Berg und vor allem der Abstieg hat es in sich. Frag nicht wie meine Knie heute beleidigt sind ;-) (Anscheinend werd' ich langsam wirklich alt :-))).
Und auch ich komm nicht jedes Jahr einmal rauf - aber gestern hat es einfach wieder einmal gepasst. Nur für die "Blumensaison" ist es noch zu früh, da denke ich, dass man in 2 - 4 Wochen das erleben kann, was den Berg so auszeichnet, nämlich seinen unglaublichen Blumenreichtum.

LG und erfolgreichen Start in die neue Arbeitswoche wünscht euch
Erich


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