Hammerspitze (2170m) und Hochgehrenspitze (2252m)


Publiziert von quacamozza , 13. April 2011 um 09:51.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:10 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1200 m
Strecke:Mittelberg / Höfle-Innerkuhgehrenalpe-Wannenalpe-Hammerspitze-Hochgehrenspitze-Außerkuhgehrenalpe-Hirschegg Walserhaus
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Oberstdorf ins Kleinwalsertal, dort kostenpflichtige Parkplätze. Besser und umweltbewusster mit dem Walserbus Linie 1 bis Mittelberg, dann Linie 4 nach Höfle
Kartennummer:Topographische Karte Allgäuer Alpen 1:50 000

Das Bergsommer-Opening 2011 führte mich auf die Hammerspitze (in Deutschland heißt der Berg Schüsser) und die Hochgehrenspitze. Überraschenderweise war der gesamte Anstieg schneefrei und trocken, ja, beste Verhältnisse wie im Hochsommer. Am Gratübergang zur Hochgehrenspitze sind bedingt durch die Nordexposition noch Schneepassagen zu überwinden, welche die Schwierigkeit der leichten Kletterei etwas anheben. Mit etwas Klettergewandtheit ist's allerdings kein Problem. Sogar die weitere Gratkletterei (Schwierigkeit II-III) zur Fiderepasshütte wurde schon begangen, stand aber bei mir dieses Mal (noch) nicht auf dem Programm. Für Aspiranten: Ich schätze, dass für eine Abseilstelle vom (2.) Schüsser ein 30 Meter-Seilstück und für die Abfahrt von der Hütte ins Wildental Figls gut wären.

Frühestens um 8.55 Uhr erreicht man mit dem Bus den kleinen Weiler Höfle (zu Fuß auch von Hirschegg über Nebenwasser: 20-25 min). Dann geht es durch den kleinen Ort und anschließend in der Nähe eines Skiliftes aufwärts, während rechts ein Wegweiser auf die Wiesalpen hinweist. Kurz unterhalb der Liftstation (hier Achtung! schwierige Orientierung: nicht bis auf die Höhe der Endstation oder gar darüber hinaus steigen, sondern vor den letzten Häusern rechts ganz leicht fallend einen unmarkiertem Fahrweg einschlagen) gewinnt man bald den kleinen Pfad, der uns mit alter roter Markierung schnell aufwärts bringt. Bis zur Inneren Kuhgehrenalpe (1673m) ist mit knapp 1 Std Gehzeit zu rechnen (ich brauchte 10 min mehr wegen der Wegsuche). Nun traversiert man den Hang hoch über dem Wildenbach taleinwärts, zunächst ohne Höhengewinn, bald aber mit kräftiger Steigung zur Wannenalpe (1821m; weitere 30 min). Sodann verbleiben noch 350 Höhenmeter in der schnell warmen Südflanke der Hammerspitze (2170m). Auf gutem und markiertem Bergweg ist der Gipfelaufstieg ohne Probleme in 30 min zu schaffen, insgesamt gut 2 Std. 
Zwischendurch habe ich Gemsen mit Jungtieren ebenso bewundern dürfen wie die aus dem Winterschlaf erwachende Vegetation. Als ich dann vom Aufstiegsweg noch zweibeinige Lebewesen auf dem Grat sah, dachte ich bereits an hoffnungslose Überfüllung auf dem Gipfel, doch dies stellte sich glücklicherweise als Trugschluss heraus. Dagegen war an der Kanzelwand vormittags noch richtig Action, die später aber bei faulem Schnee deutlich abebbte.

Nach einer guten Stunde Gipfelrast hatte ich zunächst die Absicht, zur Kanzelwand zu queren, entweder direkt über den Grat oder über die Hammerspitze-Nordflanke und den Kuhgehrensattel, doch beide Abstiege entpuppten sich als zu heikel wegen erheblicher Schneebrettgefahr im steilen Gras. Es war schon zu warm geworden. Also machte ich mich auf den Weg zur Hochgehrenspitze (2252m) . Der Gratübergang ist zunächst leicht. Der Weg wird im weiteren Verlauf schmaler, das Gelände felsig, und es folgen einige leichte Klettereinlagen (I) sowie kurze, noch schneebedeckte Gratstücke, die absolute Trittsicherheit und Routine fordern. Nach 25 min kann schließlich die verdiente Gipfelrast am 2008 erstellten Kreuz eingelegt werden.
Abstieg auf dem gleichen Weg bis Innere Kuhgehrenalpe (eine knappe Stunde), dann einen Geländerücken überqueren, hier noch viel Schnee, aber unschwierig mit tiefen Trittspuren nach 20 min zur Äußeren Kuhgehrenalpe (1630m) in wunderschöner Balkonlage über dem Walsertal, dann über die Brandalpe (1320m) und den Ortsteil Nebenwasser zur Breitachbrücke (1085m) und über den Güterweg Nebenwasser und die Dürrenbodenstraße in weiteren 45 min nach Hirschegg.

Fazit: Eine würdige Premiere dieser Bergsaison. Ich wünsche allen hikrs einen wunderschönen Bergsommer.

Tourengänger: quacamozza


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