KLEIN MYTHEN 1811m & HAGGENSPITZ 1761m
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+++Sensation! Flachlandzürcher am Kleinen Mythen entdeckt+++
ALPINWANDERHERZ, WAS WILLST DU MEHR !?
Fährt man von Einsiedeln das Tal nach hinten, so beeindruckt die Sicht auf den Grossen Mythen. Sein kleiner Bruder, der ihm seit Jahrtausenden treu zur Seite steht, wird viel weniger beachtet, zu Unrecht wie ich meine.
Obwohl ich den Grossen Mythen schon einige Male von seiner schönsten Seite erleben durfte, galt mein Interesse stets dem kleineren, "wilderen" Bruder. Deshalb widmete ich mich an diesem sonnigen Junitag dem Kleinen Mythen. Bei idealem Bergwetter brach ich mit dem ÖV in Richtung Brunni auf und liess mich vom Bus ab Bahnhof Einsiedeln bis nach Brunni im Talende chauffieren. Von Brunni folgte ich dem Wanderweg bis zur Weggabelung nach Zwüschet Mythen (1463m). Über Wiesen und durch Wälder, von Fliegen geplagt, wanderte ich zum Zwüschet Mythen. Von da aus folgte ich dem Trampelpfad über den Südgrat auf den Vorgipfel (1763m) des Kleinen Mythen. Der Weg war meistens durchgehend markiert und ohne nennenswerte Schwierigkeiten versehen (max. T4). Vom Vorgipfel gelangt man in kurzer Gratkraxlerei (T5, I) zum Hauptgipfel des Kleinen Mythen (1811m).
VERLOREN IN DER SÜDOSTFLANKE
Nach einer kurzen Rast stieg ich zum Sattel zwischen Klein Mythen und Haggenspitz hinab, Griggeli genannt. Sofern man nicht auf die Idee kommt, dem Nordgrat des Mythen stur zu folgen, sondern vom Gipfel den Wegspuren entlang nach rechts absteigt und erst weiter unten auf den Nordgrat quert, gestaltet sich der Abstieg zwar anspruchsvoll, aber doch relativ ungefährlich (T5-T6). Wer nicht unbedingt die Ausgesetzheit sucht, dem empfehle ich wärmstens diese Abstiegsvariante, abgesehen davon, dass ich keine Auskunft darüber geben kann, ob der direkte Abstieg über den luftigen Nordgrat auch sinnvoll ist. Vom Sattel steigt man in einfacher Kletterei (I-II) auf den Gipfel des Haggenspitz. ACHTUNG: Ich würde mir den Aufstieg auf den Haggenspitz gut einprägen, da man diese Route auch wieder hinabsteigt. Ich persönlich befolgte diesen Ratschlag etwas zu nonchalant, weshalb ich mich plötzlich mitten in der steilen Südostflanke wiederfand und viel Zeit und Nerven verlor, bis ich auf Umwegen wieder auf dem Sattel eintraf.
HÜTE DICH VOR DEM MÜLLERKAMIN
Auf KEINEN Fall alleine und ungesichert den Abstieg vom Haggenspitz über den Nordgrat nach Haggenegg versuchen, da sich auf dieser Route eine Kletterstelle, der sogenannte Müllerkamin mit Schwierigkeit III bis IV befindet !!! Wer sich im Abstieg ungesichert eine solche Stelle zutraut, darf dies selbstverständlich tun, ich persönlich entschied mich für den konservativen Abstieg zurück zum Sattel zwischen Klein Mythen und Haggenspitz. Vom Zwischensattel folgt man den Wegspuren nach unten bis zum grossen Geröllfeld. Über dieses wunderbar rutschige Geröllfeld lässt es sich bequem, gelenkschonend und in Windeseile nach Brunni "hinabsurfen". Was ich an dieser Tour besonders schätzte ist das Gefühl, dass man bei der Betrachtung der Photos im Nachhinein selber staunt, wie es möglich war diese Tour ohne besondere Schwierigkeiten zu begehen...
Fazit:Alpinwandern in seiner schönsten Form
Lessons learned:
- Der Kleine Mythen ist der Grösste
- Sich beim Aufstieg einige mentale Fixpunkte setzten, wenn man über die gleiche Route absteigt
Wiederholungsfaktor: 4
Tour im Alleingang
Edit (08.01.2008): Aufgrund einer Neubegehung muss ich meine Meinung bezüglich des Abstieges vom Haggenspitz über den Nordgrat revidieren. Die Kletterstelle übersteigt eine gute III nicht, ansonsten nur Stellen im 2.Schwierigkeitsgrad. Für den schwindelfreien und trittsicheren Alpinwanderer also auch im Abstieg machbar, jedoch muss an der Schlüsselstelle wirklich aufgepasst werden, sonst donnert man ins Tal. Grundsätzlich ist der Abstieg über den Nordgrat im Gegensatz zum Aufstieg nicht besonders lohnenswert und man kann sich das Leben einfacher machen, wenn man übern den Sattel hinabsteigt.
Tourengänger:
danueggel

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Kommentare (3)