Skitourenwoche im Avers vom 19.-26.März 2011


Publiziert von saebu , 31. März 2011 um 22:31.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum:19 März 2011
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Strecke:diverse Touren
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto oer Postauto via Andeer ins Averstal

Unsere Skitourenwoche haben wir dieses Jahr im Avers, dem höchstgelegenen, ganzjährig bewohnten Bergtal Europa’s geplant. Einquartiert sind wir die ganze Woche im gemütlichen, kleinen Familienbetrieb vom Hotel Capetta in Cresta (www.hotelcapetta.ch). Die schöne Sonnenterrasse und die herzliche Gastfreundschaft, laden nach den Skitouren zum gemütlichen Verweilen ein. Mit einem reichhaltigen Frühstück und am Abend einem 4-Gang Menu werden wir verwöhnt. Ein sehr empfehlenswerter Ausgangsort mit gutem Preis/Leistungsverhältnis.
A dere Steu no inisch ganz e härzleche Dank a d'Nicole u Familie für d'Gastfründschaft!
 
20. März 2011: Grosshorn 2’781m, L, 3 Std.
 
Leichte Skitour, welche auch bei heiklen Verhältnissen gut gemacht werden kann.
 
Bei Lawinensituation „Erheblich“ haben wir das sehr gut gespürt….dieser Berg war heute sehr gut besucht. Als wir in Pürt 1'921m endlich einen Parkplatz gefunden haben, machen wir uns an den Abstieg zum Averserrhein hinunter, von wo aus wir bei schönstem Sonnenschein die Tour in Mitten einer Horde wilder Italienern starten. Über den Rücken der Pürder Alpa steigen wir gemütlich links vom Cherlibach entlang hinauf. Danach geht’s in einem grossen Rechtsbogen zum Gipfel vom Grosshorn 2’781m. Hier haben wir eine grossartige Rundsicht, welche wir aber wegen dem eisigen Wind nicht lange geniessen. So machen wir uns rasch an die Abfahrt über die schönen weiten Hänge. Leider hat der Wind letzte Nacht ganze Arbeit geleistet und wir treffen auf sehr unregelmässigen, harten, pulvrigen und sehr gedeckelten Schnee.
 
 
21. März 2011: Sascelpass-Gipfel 2’806m, WS, 4 Std.
 
Heute starten wir beim Parkplatz vom Skilift und der Langlaufloipe in Juppa 1’988m. Auf der gut präparierten Langlaufloipe fellen wir in das landschaftliche schöne Val Bergalga hinein. Immer links dem Bergalgabach entlang nach  Olta Stofel, wo die Loipe endet. Hier überqueren wir den Bach und steigen via Chalberhütta in Richtung dem grossen Steinmann, welchen wir schon von weitem sehen. Kurz danach müssen wir noch einen ausgeprägten Graben überwinden und dann können wir unsere Aufstiegsspur in die schönen Hänge oberhalb vom Valzaschall zum Sascelpass 2’780m hinauf anlegen. Die Anschliessende Querung vom Pass scheint uns wegen Triebschnee sehr heikel und auch der weitere Aufstieg über den abgeblasenen und harten Rücken zum Gipfel vom Wissberg 2’980m  begeistert uns wenig. So entschliessen wir uns kurzerhand nur bis zum „Trostgipfel“ dem Steinmann bei Punkt 2’806m oberhalb vom Sascelpass aufzusteigen. Auch von hier können wir ein tolles Panorama geniessen! Für die Abfahrt hätten wir eigentlich den Rücken von hinter Bergalga ins Auge gefasst, doch drei Türeler, welche wir antreffen und etwa dort aufgestiegen sind, raten uns eher von diesem Vorhaben ab. Die Felle müssten noch einmal montiert werden und auch der Schnee wäre wahrscheinlich nicht mehr so gut. So machen wir uns an die Abfahrt, entlang unserer Aufstiegsroute und finden doch noch einige Pulverpartien. Leider ist schon bald vorbei mit der Freude und wir müssen uns bis Olta Stofel mit Kartonschnee bemühen. Bei der schönen Alp gönnen wir uns dann an der wärmenden Sonne eine ausgedehnte Pause, bevor wir uns mit „Stöckle“ an die langlaufartige Schlussetappe zurück nach Juppa machen ;o).
 
 
22. März 2011: Piz Surparé 3’078m, WS+, 3,5 Std.
 
Vom höchstgelegenen, ganzjährig bewohnten Dorf Europas; Juf 2’124m, machen wir uns entlang des Treiabaches an den Aufstieg zum Stallerbergpass 2’581m. Hier queren wir links entlang der Felsen in Richtung Punkt 2’565m. Von der Hitze schweissgebadet geht’s nun etwas steiler durch den Südosthang hinauf in den Einschnitt, wo wir unser Skidepot machen. Zu Fuss erklimmen wir den felsigen teils eingeschneiten Grat hinauf zum aussichtsreichen Gipfel vom Piz Surparé 3’078m. In der Abfahrt ist der Schnee teils schon recht schwer von der Hitze, aber dennoch finden wir einige schöne Pulverhänge und lassen’s gleich bis in den Boden von Plang Tguils ca. 2’430m hinunter sausen. Nach einer kurzen Pause montieren wir unsere Felle noch einmal und steigen wieder zum Stallerbergpass 2’581m hinauf. Ab hier fahren wir dann der Aufstiegsspur entlang über teils schon fast „pflotschige“ Hänge nach Juf zurück.
 
23. März 2011: Wengahorn 2’849m, WS+, 2 Std.
 
Kurze, aber rassige Skitour von Juf, für welche gute Verhältnisse nötig sind.
 
Eigentlich wäre heute ein Ruhetag angebracht, aber das super schöne Wetter lässt uns nicht ruhen. Glücklicherweise wurde das Lawinenbulletin im Avers nun zurück gestuft und somit kommt das Wengahorn wie gerufen! Von Juf 2’124m geht’s dann auch sogleich zur Sache. Über die steilen Hänge (auf 250m über 30°) fellen wir in zig Spitzkehren bergauf. Zu Oberst folgt dann ein kurzes ausgesetztes Stück, welches wir wegen Schneemangels zu Fuss hinter uns bringen. Und wieder stehen wir bei angenehmen Temperaturen auf einem tollen und aussichtsreichen Gipfel im Averstal, dem Wengahorn 2’849m. So ist das Leben einfach wundervoll! Die Abfahrt erfolgt dann in etwa der Aufstiegsspur entlang….immer den Pulverschnee suchend ;o)! Und siehe da, wir werden fündig!!! Jupi!
 
 
24. März 2011: Piz Piot 3’037m, WS+, 3,5 Std.
 
Landschaftlich sehr schöne und anspruchsvolle Skitour durchs lange Jufertal hinauf auf einen tollen Aussichtsberg.
 
Wieder ist Juf 2’124m unser Ausgangspunkt. Entlang der Langlaufloipe fellen wir durchs Jufertal hinein. Durch die Engstelle im Talabschluss geht’s hinauf Richtung Piotgletscher. Rechtshaltend steigen wir weiter zum Piotjoch 2’822m. Ab hier gibt’s verschiedene Varianten. Den Fussaufstieg alles über den Grat zum Piiz Piot, die Querung zu Punkt 2’926m oder die Mittelvariante, welche gespurt ist. Durch die steile Flanke und den Grat mit den Skiern hinauf zum Felsaufbau. Hier binden wir die Skier auf und erklimmen zu Fuss in gutem Trittschnee die letzten Höhenmeter bis zum Westgipfel des Piz Piot 3’073m.  Dieser Gipfel bietet wirklich eine totale Rundsicht…sogar Richtung Heimat können wir die Höchsten erkennen! Für die Abfahrt wählen wir dann die Variante via Punkt 2'926 und queren wieder zurück zum Piotjoch 2’822m. Über tolle Pulverhänge gelangen wir viel zu schnell wieder in den Talboden von Juferalpa. Angenehmer als gedacht, fahren wir mit einigen Stockeinsätzen über die Langlaufloipe zurück nach Juf.
 
25.März 2011: Gletscherhorn 3’107m, ZS, 4,5 Std.
 
Zum krönenden Abschluss dieser tollen Tourenwoche machen wir heute noch eine Tour auf den besonders schönen Aussichtsberg vom Avers, dem Gletscherhorn.
 
Von Juppa Gallisch Hus 1’988m, dem Parkplatz der Langlaufloipe geht’s los. Wieder alles ziemlich Flach der Langlaufloipe entlang bis Olta Stofel, dann kurz etwas steiler dem Sommerweg entlang bis Uf da Büela. Danach wieder etwas flacher, aber kaum enden wollend in den Sattel hinauf. Vom Sattel mit den montierten Harscheisen über den 35° steilen und teilweise hartgefrorenen Gipfelhang zum Gipfel vom Gletscherhorn 3’107m, wo wir eine unglaublich schöne Rundsicht geniessen.
Zum Glück gibt’s hier Natelempfang, so dass wir von unserem Garagist in Erfahrung bringen können, was genau mit unserem abgeschleppten Subaru Forester Diesel los ist. Er wurde heute schon das 2. Mal aus dem Avers abgeschleppt; wegen verstopftem Partikelfilter ;o(!
Nach einer ausgiebigen Rast machen wir uns dann an die Abfahrt, in welcher wir verschiedenste Schneearten antreffen. Bei der Alp Olta Stofel machen wir noch einmal eine kurze Pause, bevor wir uns an die anstrengende Strecke aus dem flachen Bergalgatal raus machen. Doch dank der präparierten Langlaufloipe, einem Skaterschritt und Stockeinsatz gelangen wir relativ schnell zurück nach Juppa.
 
Und so neigt sich eine wunderschöne Skitourenwoche mit Prachtwetter und guten Verhältnissen dem Ende zu. Härzleche Dank a üser Tourekameradinne u -kamerade; isch würklech super kuhhl gsy mit öich ;o)! 
 
 
 

Tourengänger: saebu, Steimandli


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