Geburtstagstüüürli

Genug gearbeitet für diese Woche! Zum meinem Geburtstag gönne ich mir einen Ausflug ins Luzerner Outback. Mit Bus und Bahn geht’s nach Sörenberg. Der Hengst ist mein Tagesziel. Bei der Haltestelle Südelhöhe steige ich in den Kleinbus um, der mich bis zum Wagliseiboden bringt. Angesichts der aktuellen Schneeverhältnisse spare ich mir so den Aufstieg ab Hirsegg über die Stächelegg. Einsam steige ich zur Alp Schlund auf. Dort entscheide ich mich definitiv, den Aufstieg auf den Hengst in Angriff zu nehmen. Eine mögliche Alternative wäre noch der Schibengütsch gewesen.
Kurz nach der Alp Schlund geht’s zur Sache. Ziemlich direkt und manchmal holperig geht es durch eine Waldschneise bergauf. Ein Tüürerler der mich überholt, meint denn auch auf meine entsprechende Frage „Es esch nüüt ordligs“ und ich gebe ihm durchaus recht. Oberhalb der Baumgrenze weitet sich das Gelände. Vorbei an Schrattenlöchern und spitzigen Karren, die zum Teil aus dem Schnee schauen, steige ich in einer breiten Spur aufwärts. Es sind verschiedene andere Tüüreler und vereinzelte Schneeschuhgänger unterwegs. Unschwer komme ich bis kurz unter den Gipfel, wo ich die Skis deponiere und zu Fuss aufsteige. Ein eisiger Wind weht und deshalb bleibe ich nicht lange oben.
Bald trete ich die Abfahrt an. Insbesondere der Waldpassage sehe ich mit etwas Anspannung entgegen. Im Gipfelbereich ist der Schnee so zwischen passabel bis schwer fahrbar (für meine bescheidenen Fahrkünste). Ich sehe aber auch andere Leute stemmböglen, das tröstet mich etwas :-)
Die Waldpassage ist einfacher als befürchtet: es ist sogar richtig abenteuerlich, sich den besten Weg zu suchen. Nur einen Schreckmoment habe ich: einmal überdreht es mich leicht, ich komme im Zeitlupentempo mit verdrehtem Bein zu Fall und ich glaube schon den Schmerz in meinem Knie zu spüren, da öffnet sich meine Fritschi Diamir butterweich und gibt meinen Fuss frei! Unglaublich, diese Erleichterung und Dankbarkeit!
Nach dieser Schrecksekunde erlaube ich mir in der Alp Schlund eine kurze Pause. Toni und seine Frau bewirten eine bunte Gästeschar mit Scharme und Witz. Die Abfahrt über die Stächelegg Richtung Hirsegg unterbreche ich noch einmal, um meinen Geburtstagskuchen zu geniessen. Mit Bus und Bahn geht's nach Hause zur Geburtstagsfeier mit der Familie.