Hirzberg (2051m)


Publiziert von Tef , 28. Februar 2011 um 20:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Dachsteingebirge
Tour Datum:26 Februar 2011
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:Gröbming/Winkl - Öfen - Rahnstube - Brandalm - Hirzberg - Notgasse - Rahnalm - Öfen - Gröbming/Winkl
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der Ennstalbundesstraße nach Gröbming und im ort zunächst Richtung "Stoderzinken", dann jedoch geradeaus weiter Richtung Winkl - Lend. Am Hochseilgarten vorbei bis zum Fahrverbot, wo es Parkplätze gibt
Kartennummer:Kompass Nr.20

Nach langer Zeit waren wir mal wieder im wunderschönen Dachsteingebirge unterwegs. Diesmal im östlichen Teil. Dieser - das Kemetgebirge-  unterscheidet sich wegen seines Waldreichtums vom zentralen Bereich.
Höchster Punkt ist der quasi in der Mitte gelegene Hirzberg. Der Berg ist als Skiberg bei den Eingeborenen sehr beliebt, doch wegen der Länge der Tour (wir waren über 22 Kilometer unterwegs) kommen  Einsamkeitsliebhaber trotzdem auf ihre Kosten.
Wir trafen nur 3 Menschen im Gipfelbereich, nicht mitgerechnet die 26! -köpfige Skitourengruppe, die sich vom Krippensteinlift näherte und der wir den Gipfel überließen.. Von den anderen drei kamen zwei vom Dachstein herunter bzw herüber, der einzelne vom Stoderzinken.
Wie man sieht, bietet der Hirzberg vielfältige Annäherungsmöglichkeiten und alle sind weit und haben ihren Reiz.
Sollte es keine Spuren geben, ist die Orientierung bestimmt nicht einfach und bei schlechter Sicht sollte man die Tour gar nicht machen (auch wegen der unglaublich tollen Aussicht, die man dann nicht hätte). Wohl noch am einfachsten ist unser Aufstiegsweg zu finden.
Von Gröbming-Winkl starten wir in der Lend und folgen der Straße in die sog. Öfen, einer engen Schlucht zwischen Stoderzinken und Kammspitze. In Seprentinen geht es die eindrückliche Schlucht bergan, die Straße ist zunächst aper, stellenweise auch vereist.
Nach 100 Hm wird es flacher und es geht in ein Tal hinein. Es liegt nun Schnee auf der Straße, aber wir kommen zunächst ohne Schneeschuhe schneller voran. So geht es zügig talein und bald erreichen wir die Rahnstube.
Hier folgen wir dem Forstweg nach links und ziehen nun die Schneeschuhe an. Viel Wald bestimmt das Bild, man fühlt sich an Kanada - oder den Böhmerwald erinnert. Nach einer längeren Traverse an einer Felswand entlang folgen wir Spuren nach rechts, um eine weite Schleife abzukürzen. Doch zieht die Spur mehr und mehr nach rechts hoch, so daß wir sie bald nach links verlassen und weglos durch den Wald queren, bis wir (immerhin oberhalb der Schleife) wiederauf den Forstweg treffen. Kurz darauf kommt von rechts ein Forstweg von der Viehbergalm und nach weiteren zehn Minuten kommen wir zu den schön auf einer Lichtung gelegenen Brandalm.
Rechts an der ersten Hütte vorbei gehen wir hoch zum Waldrand und folgen den Spuren zu einem zunächst noch recht deutlichen Pfad (mit alten Markierungen), der nun den steilen Waldhang in Serpentinen hochführt. Die Richtung ist grob gesagt "schräg nach links hoch". Später verliert sich der Pfad, doch behalten wir, weiter den Spuren folgend, die Richtung bei.
Der Wald wird nun lockerer, die Aussicht zunehmend besser. An schönen zum Teil sehr alten Kiefern und Lärchen geht es nun über mäßig steil geneigtes Gelände raus aus dem Wald und eine weite wunderbare Ebene tut sich auf, wie man sie nur hier, im Tennengebirge oder im Toten Gebirge findet. Wir erklimmen gleich den ersten Hügel und blicken uns um: vor allem im Westen die majestätischen Dachstein Hauptgipfel faszinieren.
In nördlicher Richtung, noch ein gutes Stück entfernt, zeigt sich als höchster Punkt eines hügeligen Plateaus der Hirzberg. Auf diesen steuern wir nun zu, dabei zwischen Dolinen und Hügeln hindurch jonglierend. Wir erreichen einen breiten Rücken, wo die Spur von der Stoderzinken-Variante hinzukommt, und folgen diesem hinauf zum breiten, abgeblasenen Gipfel.
Ganz schön zapfig ist es hier wegen des Windes, aber wir finden hinter einem Felsen ein wingeschütztes Platzerl und genießen den fantstischen Blick über das Hochplateau zu den Hauptgipfeln des Dachsteins.
Wir steigen dann nach der Pause über den Rücken wieder ab, folgen dann aber dem "Weg" Richtung Stoderzinken, der ja im Süden gut sichtbar ist.
Auch den Weg dorthin kann man sich grob wegen der topografischen Gegebenheiten vorstellen und auch sehen: in einem Rechtsbogen steigt man zu dem Verbindungsrücken ab und folgt dann diesem. Grob, deshalb, weil das Feintunig in dem kupierten, unübersichtlichen Gelände sich deutlich schwieriger gestaltet.
Heute gab es genügend Spuren und wir konnten deshalb den möglichen Genußfaktor in dieser schönen Gegend voll auskosten. Es geht zunächst schräg rechts hinab und danna über welliges Gelände immer auf den Stoderzinken zu. Wir kommen wieder zuhnehmend in den Wald hinein und befinden uns schießlich etwas unterhalb und östlich des Verbindungsrücken zum Stoderzinken. Nun geht es durch eine durch Felsen eingengte Rinne (dem unteren Ende der sog. Notgasse) auf eine Lichtung, wo wir auf einen Forstweg treffen.
Diesem folgen wir nach links und bereits nach wenigen Metern dreht er wieder um 90 Grad nach rechts. Am Rande der Lichtung geht es wieder sanft aufwärts. Am oberen Waldrand teilen sich die Spuren. Der eine Teil verschwindet rechts im Wald (hier geht es zum Stoderzinken), der andere bleibt so wie wir auf der Forststraße. Und auf dieser geht es nach kurzer Steigung nun mit schönem Blick auf Grimming und Kammspitze abwärts, bis wir kurz nach einer Schranke auf eine weitere Forststraße treffen.
Und hier geht es geradewegs über die Straße auf einem schmalen Pfad weiter. Wir queren kurz einen etwas steileren Hang, danach geht es meist in einer Mulde abwärts. Überschaschenderweise gibt es plötzlich alle Nase lang Markierungen.
Schließlich landen wir wieder bei der Forstsraße zwischen Brandalm und Rahnstube, auf der wir nun natürlich wieder über die Öfen zum Ausgangspunkt müssen.
Wegen der recht langen Forsstraßenhatscher im unteren Teil gab es auch sternemäßig einen Abzug in der Schönheitsskala. Generell ist die Tour auch abgesehen von Extremsituationen sehr lawinensicher.
Übrigens liegt hier im Osten viel mehr Schnee als z.B. rund um das Inntal. Wir hatten hier ab etwas 1500 Meter höhe durchaus Schneehöhen von 1-2 Meter.

Tourengänger: Tef


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