Schafberg – Alpinwandern im Winter


Publiziert von Delta Pro , 16. Februar 2011 um 19:13.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:12 Februar 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Speerkette   CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1040 m

Eine spannende Alpinwanderung mitten im Winter auf einen exklusiven Nagelfluh-Gipfel
 
Der Schafberg in der Speer-Kette – für mich noch immer das Juwel dieses einzigartigen Gebirgszuges aus Nagelfluh. Im Sommer wird normalerweise von Norden durch das Chämi aufgestiegen, eine schöne Wanderung im oberen T4-Bereich. Von Begehungen des Schafberges im Winter war mir bislang nichts bekannt, da die Aufstiege doch durchwegs steil, felsig und abweisend sind. sglider brachte die Idee auf den Schafberg zu besteigen – also nichts wie los!
Ich erinnerte mich vor 6 Jahren einmal durch das Chämi nach Süden abgestiegen zu sein, hatte aber nur noch ein vages Bild der Route – Gras und etwas Nagelfluh. Unsere Route war in den steileren Bereichen vorwiegend schneefrei. Im Zustieg gab es aber dennoch grosse Schneefelder zu überwinden, die den Einsatz der Schneeschuhe doch gerechtfertigt hätten. Der Schlussaufstieg bis zur Grathöhe erwies sich dann als abwechslungsreiches Alpinwander-Abenteuer, das uns auf einen im Winter kaum begangenen, wunderschönen Gipfel brachte.

 
Hinter Weesen auf dem Strässchen noch etwas bergauf und dann zu Fuss auf den verlassenen Wanderwegen zur Alp Matt. Dann steil hinauf gegen den Schneeboden, wo wir, trotz der südlichen Exposition – wie der Name schon sagt – eine geschlossene Schneedecke vorfanden. Wunderbare Spätwinterstimmung und absolute Einsamkeit! Kaum ein Mensch schien sich momentan in diese Region zu verirren. An der Alp Oberbütz vorbei an den Fuss der steilen Südflanke des Schafberges, die in der Frontansicht ziemlich abweisend aussieht. Durch eine Lawinenrinne etwas rechts gewinnt man einfach die breite Verflachung in der Mitte der Flanke und steigt dann gegen das schwach ausgeprägte Couloir des Chämi auf. Mit dem Pickel Stufen schlagend ging es dann ein steiles Schneefeld hinauf und anschliessend durch ungemütlich platt gedrücktes, dürres und rutschiges Gras weiter. Die finale Stufe vor der Grathöhe erreicht man momentan am besten etwas rechts über eine kurze Nagelfluhplatte und ein paar Rasenpolster (T5). Im direkten, sehr steilen Aufstieg durch die Rinne schien das Gras zu wenig Halt zu geben. Anschliessend in wunderschöner Gratwanderung zum Gipfel. Am 14. Januar war schon jemand oben, wahrscheinlich auf der gleichen Route. Bei gutem Schneeverhältnissen wäre der Skiaufstieg direkt zum Hauptgipfel allenfalls eine spannende Unternehmung. Abstieg auf der gleichen Route und im teilweise schon arg aufgeweichten Schnee zurück ins Tal.
 

Tourengänger: Delta, sglider


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