Selun 2205m - Herausforderung Abstiegslauf


Publiziert von alpensucht , 13. Februar 2011 um 20:22.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:24 Juli 2008
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Starkenbach - Strichboden - Selun - retour

Am zweiten Tag des Familienurlaubs blieben zwei der Eltern mit den kleinsten in Wattwil zurück. Alle anderen, einschließlich unserer jüngsten Berggängerin (9 Jahre), starteten von Starkenbach auf unseren dritten Churfirsten, den Selun.

 

Zuerst ging der Weg seicht durch ergwald (T1). In vielen Serpentinen und einigen Holzstufen führte der Weg recht lang hingezogen bis aus der Waldgrenze hinaus, wo wir genüsslich pausierten. Bei diesem herrlichen Wetter, wären wir am liebsten die ganze Zeit hier geblieben, nur war es ziemlich heiß inzwischen geworden. So wanderten wir schlussendlich weiter, um auf den etwas kühleren Gipfel zu gelangen.

Der Bergpfad war gut ausgetreten, aber teilweise stark erodiert (T2). Den Blick hinüber zum Alpstein war von höchstem Genuss.

Nach einer reichlichen Stunde seit Verlassen der Waldgrenze erreichten die ersten von uns den Gipfel. Wir warteten am Gipfelkreuz (sogar mit Gipfelbuch!) über eine halbe Stunde auf die Nachzügler, die soviel Bewegung auf einmal nicht gewohnt waren.

Ich lief den breiten, mit Gras bewachsenen Gipfelgrat von W bis O ab bis kurz unter die ausgesetzte Scharte zum sehr schroffen nächsten Churfirsten.

 

Grandiose Tiefblicke hinunter zum Walensee. Es sieht von oben ein bisschen so aus, als falle der Südabsturz der Churfirsten direkt in den See hinein. Viele Hikr-Fotos belehrten mich jedoch eines besseren. Auch die Aussicht hinüber zum Säntis und seinen Trabanten ist herrlich. Nach Süden beachte man das Vorderglärnisch und Glärnisch, so wie die Glarner Alpen mit dem markanten Ringelspitz. Oft wurden die Blicke in diese Richtung behindert, weil die Thermik vom Walensee hinauf sehr stark war und einige Wolken mit sich brachte, was natürlich auch seinen ausgesprochenen Reiz hatte.

 

Der besonders zuletzt doch recht steile und mit Steinen durchsetzte Bergpfad wurde beim Abstieg schon nach wenigen Metern so mühsam, dass ich mich entschloss, so weit ich konnte, hinunter zu laufen (Joggingtempo). Bis kurz oberhalb der Baumgrenze war es kein Problem. Wer so etwas nachmachen möchte, sollte auf jeden Fall ganz heile und stabile Knie haben, sehr trittsicher und reaktionsschnell sein, denn man muss in sehr kurzer Zeit die nächsten Tritte erkennen und treffen. Einmal gelang mir das nicht ganz, schon knickte ich ganz leicht um. Das spürte ich aber gar nicht, ging nur einige Meter zum Überprüfen der vollen Funktion meines Fußgelenks. Alles in Ordnung. Also rannte ich weiter, und zwar bis ganz nach unten mit nur einer 20 Sekunden Trinkpause zwischendurch.

 

Unten auf 900m nach nur 53min (ab Gipfel) angekommen, brannten meine Füße und Oberschenkel. Die Schuhe, die mir meine Eltern freundlicherweise kurz vor dem Uralub bei Deichmann kauften (und auch tatsächlich passten…) sind auseinander gefallen. Ist ihnen nicht zu verübeln, denn nur wenige Tage nachher bekam ich von meinen Eltern neue SCHWEIZER Leichtbergwanderschuhe, die ich bis heute auf den Akklimatisationstouren trage. Weit mehr als 90min wartete ich auf die anderen und blieb solang an einem schönen Bergbach direkt am Parkplatz sitzen und kühlte meine Füße. Hochzufrieden mit mir und der Welt erwartete ich nun die erste „ordentliche“ Bergtour am nächsten Tag auf den Säntis…

 

Sofern sich der Normaltourist auf dem Gipfel nicht zu sehr an die Abbruchkante wagt (bei evtl. Schwindel, ist dies eine optimale Wanderung auf einen herrlichen, recht leicht zu erwandernden Aussichtsberg. Am meisten beeindruckt hat der Tiefblick auf den Walensee.

Bei der Zeitangabe oben ist die rund 75min Gipfelrast NICHT eingerechnet!


Tourengänger: alpensucht, A_Thorne


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